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Myron Bolitar 03 - Der Insider

Myron Bolitar 03 - Der Insider

Titel: Myron Bolitar 03 - Der Insider Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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waren. Wie ist er damals so gewesen? Hat er mit den pervertierten Typen rumgehangen?«
    Myron sah ihn an. »Den pervertierten Typen?«
    »Beantworten Sie mir einfach meine Frage.«
    »Wenn Sie mir sagen, von wem Sie reden. Wer sind die pervertierten Typen?«
    Dimonte drehte den Zündschlüssel um. Es wurde laut. Er trat ein paar Mal aufs Gas und ließ den Motor aufheulen. Die Corvette war fast wie ein Rennwagen frisiert. Der Sound war irgendwie, ey, voll der Wahnsinn, Mann. Es waren keine Frauen in der Nähe, die diesen urtümlichen männlichen Paarungsruf hören konnten, sonst hätten sie sicher längst angefangen, sich die Kleider vom Leib zu reißen. Schließlich legte Dimonte einen Gang ein und fuhr los.
    »Wo fahren wir hin?«, fragte Myron.
    Dimonte antwortete nicht. Er nahm die Strecke, die von der Arena zum Stadion der Giants und zur Pferderennbahn führte.
     »Ist das so eine Art Blind Date?«, fragte Myron. »Da steh ich ja drauf.«
    »Hören Sie auf, mich zu verarschen, und beantworten Sie meine Frage.«
    »Welche Frage?«
    »Was für ein Typ ist Downing? Ich muss alles über ihn wissen. «
    »Da fragen Sie den falschen, Rolly. So gut kenne ich ihn nicht.«
    »Dann erzählen Sie mir das, was Sie wissen.« Dimontes Stimme ließ wenig Raum für Widerspruch. Er klang weniger nach Möchtegern-Macho als sonst, außerdem zitterte seine Stimme ein wenig. Das gefiel Myron gar nicht.
    »Greg ist in New Jersey aufgewachsen«, fing Myron an. »Er ist ein großartiger Basketballspieler. Er ist geschieden und hat zwei Kinder.«
    »Sie sind mal mit seiner Frau zusammen gewesen, stimmt's?«
    »Das ist schon lange her.«
    »Würden Sie sagen, dass sie eine Kommunistin war?«
    »Rolly, das wird jetzt zu abgedreht.«
    »Beantworten Sie nur die verdammte Frage.« Sein Tonfall sollte Verärgerung und Ungeduld ausdrücken, schien aber von Furcht durchdrungen zu sein. »Würden Sie ihre politische Einstellung als radikal bezeichnen?«
    »Nein.«
    »Hat sie je mit den Pervertierten rumgehangen?«
    »Gibt's das Wort überhaupt? Pervertierte?«
    Dimonte schüttelte den Kopf. »Seh ich aus, als war ich in der Stimmung für Ihre klugscheißerischen Bemerkungen, Bolitar?«
    »Okay, schon gut.« Myron machte eine unterwürfige Geste mit seinen Händen. Die Corvette fuhr auf dem leeren Stadion- parkplatz einen großen Bogen. »Nein. Emily hat nicht mit den Pervertierten rumgehangen, wer auch immer das sein soll.«
    Sie fuhren an der Rennbahn vorbei und nahmen eine andere Strecke zurück zur Arena. Myron wurde klar, dass sie einfach nur auf den riesigen asphaltierten Parkplätzen der Meadowlands herumfuhren. »Dann kommen wir wieder auf Downing zurück.«
    »Ich hab Ihnen doch gerade gesagt, dass ich seit Jahren nicht mehr mit ihm gesprochen habe.«
    »Aber Sie wissen was über ihn, stimmt's? Sie haben Erkundigungen über ihn eingezogen; und wahrscheinlich haben Sie was über ihn gelesen.«
    Einen Gang hoch. Extralautes Aufheulen. »Würden Sie sagen, dass er ein Revolutionär war?«
    Myron traute seinen Ohren nicht. »Nein, Herr Vorsitzender.«
    »Wissen Sie, wer seine Freunde sind?«
    »Eigentlich nicht. Es heißt, einer seiner Mannschaftskameraden wäre sein bester Freund, aber Leon White - das ist sein Zimmergenosse bei Auswärtsspielen - scheint nicht unbedingt von ihm angetan zu sein. Oh, da fällt mir was ein, was Sie interessieren könnte: Nach Heimspielen fährt Greg in New York Taxi.«
    Dimonte sah verblüfft aus. »Sie meinen, er fährt Leute durch die Gegend und kassiert Geld dafür?«
    »Genau.«
    »Und was soll das?«
    »Greg ist ein bisschen ...«, Myron suchte nach dem richtigen Wort, »... anders.«
    »Aha.« Dimonte rieb sich energisch übers Gesicht, als würde er einen Kotflügel mit einem Lappen polieren. Das tat er mehrere Sekunden lang, ohne zwischendurch auf die Straße zu sehen; glücklicherweise fuhr er mitten auf einem leeren Park- platz. »Kommt er sich dadurch wie ein echter Mann vor oder so? Spielt so was da mit rein? Will er näher am Volk sein?«
    »Ich glaub schon«, sagte Myron.
    »Und weiter. Was hat er für Interessen? Was sind seine Hobbys?«
    »Er ist ein echter Naturbursche. Er geht angeln und jagen, wandert und fährt Boot. Alles, was diese Nichtjuden halt so machen.«
    »Ein Zurück-zur-Natur-Typ?«
    »So in der Art.«
    »Ein Bursche, der das Leben im Freien und in der Gemeinschaft liebt?«
    »Nein. Eher ein Bursche, der das Leben im Freien und die Einsamkeit liebt.«
    »Haben Sie irgendeine

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