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Myron Bolitar 03 - Der Insider

Myron Bolitar 03 - Der Insider

Titel: Myron Bolitar 03 - Der Insider Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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Myron.
    »Hängt davon ab.«
    »Wovon?«
    »Davon, ob Klopfer da ist«, antwortete Win. »Du hast gesagt, dass sie Arbeit sucht. Ich kann ja mal mit ihr reden und dabei vielleicht ein paar Fragen zu Downing stellen.«
    »Wie willst du das ansprechen?«
    »Vor diesem Problem stehen wir beide«, sagte Win. »Wenn du sie nach Downings Anruf fragst, fliegt deine Tarnung auf. Wenn ich frage, wird sie wissen wollen, warum mich das interessiert. Falls Klopfer also nicht völlig auf den Kopf gefallen ist, wird sie Verdacht schöpfen. Und wenn sie wirklich etwas Wichtiges weiß, wird sie überdies vermutlich lügen.«
    »Was schlägst du also vor?«
    Win legte den Kopf auf die Seite, als würde er scharf nachdenken. »Vielleicht leg ich sie flach«, beschloss er dann. »Dann kann ich sie zum Reden bringen, während sie vor Leidenschaft vergeht.«
    »Sie schläft nur mit Spielern der Giants und der Dragons«, sagte Myron. Dann runzelte er die Stirn: »Flachlegen?«
    Win zuckte die Achseln. »Ich suche nur nach einer Alternative, sie mit einem Gummischlauch auszupeitschen«, sagte er. »Es sei denn, sie steht auf so etwas.«
    »Hast du noch andere Vorschläge?«
    »Ich denke darüber nach.« Schweigend fuhren sie die Abfahrt zur Meadowlands-Arena heraus. Auf der CD teilte Abi-gail Adams John Adams mit, dass die Frauen in Massachusetts Nadeln brauchten. Win summte kurz mit. Dann sagte er: »Was Jessica betrifft«, er nahm eine Hand vom Lenkrad und hob sie kurz, »für solche Gespräche bin ich einfach nicht der Richtige.«
    »Ich weiß.«
    »Als sie dich das erste Mal verlassen hat, warst du todunglücklich«, fügte er hinzu. »Ich wüsste nicht, warum du das Risiko eingehen solltest, das noch einmal durchzumachen.«
    Myron sah ihn an. »Das weißt du wirklich nicht, stimmt's?«
    Win sagte nichts.
    »Das ist traurig, Win.«
    »Ja«, erwiderte er. »Echt tragisch.«
    »Das meine ich ernst«, sagte Myron.
    Win legte den Unterarm theatralisch an die Stirn. »Oh„ was für ein Jammer, dass ich wohl nie in ein so tiefes Unglück stürzen werde, wie du es erlebt hast, als Jessica dich verlassen hat. Habt Mitleid mit diesem armen Kind.«
    »Dir ist schon klar, dass mehr dahintersteckt.«
    Win senkte den Arm und schüttelte den Kopf. »Nein, mein Freund, das tut es nicht. Das einzig Echte daran war dein Schmerz. Die anderen Gefühle waren das Produkt einer schrecklichen Illusion.«
    »Glaubst du das wirklich?«
    »Ja.«
    »Über alle Arten von Beziehungen?«
    Win schüttelte den Kopf. »Das habe ich nie gesagt.«
    »Was ist mit unserer Freundschaft? Ist das auch nur eine schreckliche Illusion?«
    »Es geht hier nicht um uns«, sagte Win.
    »Ich versuche nur zu verstehen ...«
    »Da gibt es nichts zu verstehen«, unterbrach Win. »Mach, was du für das Beste hältst. Wie ich schon sagte, bin ich nicht der Richtige für solche Gespräche.«
    Schweigen. Vor ihnen erhob sich die Arena. Vier Jahre lang hatte sie Brendan-Byrne-Arena geheißen, nach dem unbeliebten Gouverneur, der während der Bauzeit des Sportkomplexes im Amt war. Vor kurzem hatte das Sportministerium allerdings Geld gebraucht, worauf der Name in Continental-Airlines-Arena geändert wurde - was zugegebenermaßen nicht besonders melodisch klang, aber der alte Name hatte auch keine Popsongs inspiriert. Brendan Byrne und seine ehemaligen Lakaien hatten sich bitterlich über diesen Affront beklagt. Was für eine Schmach, riefen sie voller Entrüstung. Das ist Gouverneur Byrnes Erbe. Wie kann man das für ein paar Dollar verkaufen? Myron hatte kein Problem mit der Namensänderung. Wäre es etwa besser gewesen, 70 Millionen Dollar Steuergelder vom Volk zu nehmen, nur um dem Ego eines Politikers keinen Schlag zu versetzen? Wenn man so darüber nachdachte, stellte sich die Frage nicht mehr.
    Myron sah Win an. Der blickte auf die Straße und hatte die Hände fest am Lenkrad. Myron dachte an den Morgen vor fünf Jahren, als Jessica ihn verlassen hatte. Er hatte allein im Haus gesessen und Trübsal geblasen, als Win an die Tür klopfte. Myron hatte geöffnet.
    Ohne jede Vorrede hatte Win verkündet: »Komm, ich besorg dir 'ne Frau. Du musst dringend 'ne Nummer schieben.«
    Myron hatte den Kopf geschüttelt.
    »Bist du sicher?«
    »Ja«, sagte Myron.
    »Dann tu mir einen Gefallen.«
    »Welchen?«, fragte Myron.
    »Zieh nicht los und besauf dich«, sagte Win. »Das wäre so klischeehaft.«
    »Aber zu einer Prostituierten gehen nicht, oder was?«
    Win schürzte die Lippen. »Das ist

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