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MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition)

MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition)

Titel: MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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Seufzer hob er beide Hände. »… bleibt uns nichts anderes übrig, als weiterhin der Legende zu vertrauen, der alten Prophezeiung …« Seine Stimme nahm einen drohenden Ton an. »Und sollte die jemals wahr werden und der unbekannte Retter befreit uns an Nelwyns statt mit der Macht Sinkkâlions aus unserer Knechtschaft, dann stehen wir bereit, um ihn mit all unseren Kräften zu unterstützen!«
     
    »Ach, Arawynn.« Ayani schaute den Bruder voller Mitgefühl an. »Du hast es eben selbst gesagt: Das ist nichts weiter als eine Legende. Eine alte Geschichte, die man den kleinen Kindern am Feuer erzählt. Bislang warten wir jedenfalls vergeblich auf diesen Retter. Außerdem ist das Königsschwert seit Nelwyns Tod verschwunden.« Sie runzelte die Stirn. »Was ich, ehrlich gesagt, nicht so recht verstehe.«
     
    »Nein?« Arawynn sah seine Schwester verwundert an. »Und wieso nicht?«
     
    »Ganz einfach - Mutter und du, ihr habt eben doch behauptet, dass Dhrago sich das Schwert gegriffen hat.«
     
    »Ja, und?«
     
    »Warum zeigt der Herzog sich dann nicht mit dem Königsschwert? Oder Rhogarr von Khelm? Unsere Vorväter haben doch verfügt, dass seinem Besitzer der Thron von Helmenkroon zusteht. Wir Alwen hätten Rhogarr schon längst als unseren rechtmäßigen Herrscher anerkannt, wenn er uns Sinkkâlion präsentiert hätte.«
     
    »Na ja, das klingt schon überzeugend«, sagte Maruna. »Allerdings nur auf den ersten Blick.«
     
    Ayani hob die Augenbrauen.
     
    »Du übersiehst nämlich das Wichtigste«, fuhr Maruna fort. »Es waren die Unsichtbaren, die uns Alwen das Königsschwert am Anfang unserer Zeiten geschenkt haben. Seitdem wachen sie darüber, dass es nicht in die Hände eines Unwürdigen gerät.«
     
    »Das weiß ich doch«, erwiderte das Mädchen leicht gereizt. »Aber was...«
     
    »Deshalb konnte Dhrago sich bestimmt nicht lange an dem Schwert erfreuen - weil die Unsichtbaren dafür gesorgt haben, dass Sinkkâlion dorthin zurückkehrte, wo der allererste König der Alwen es einst entdeckt hat: in den großen Schicksalsstein hinter dem Tor des Feuers. Und das Feuertor schützt das Schwert des Königs so lange, bis sein rechtmäßiger Nachfolger es wieder in Besitz nimmt.«
     
    »So erzählt es die Legende, ich weiß.« Ayani kniff die Augen zusammen. »Aber es gibt Gerüchte, wonach es Nelwyn gelungen sein soll, Sinkkâlion vor seinem Tod aus Helmenkroon zu schaffen und es an einem unbekannten Ort zu verstecken. Und es heißt, dass der marschmärkische Tyrann schon seit Jahren heimlich danach sucht.«
     
    »Weil er ein Narr ist, deshalb!«, erklärte Maruna mit einer verächtlichen Geste. »Und weil er die Macht der Unsichtbaren verleugnet. Sie haben unsere Welt geschaffen und lenken ihr Geschick. Und aus diesem Grunde bin ich ganz sicher, dass die alte Legende die Wahrheit spricht.«
     
    »Aber …« Ayani rümpfte die Nase. »Woran sollen wir denn Nelwyns rechtmäßigen Nachfolger erkennen? Schließlich könnte jeder von sich behaupten, der prophezeite Retter zu sein!«
     
    »Oh nein, Ayani«, antwortete die Mutter mit sanftem Lächeln. »Nur derjenige, den die Unsichtbaren zum wahren Herrscher der Alwen bestimmt haben, kann das Tor des Feuers durchschreiten und Sinkkâlion aus dem Schicksalsstein ziehen. Jeder andere dagegen, und sei er noch so kräftig, wird daran scheitern.«
     
    Ayani sah die Mutter noch immer zweifelnd an. »Und wo befindet sich das Feuertor?«
     
    »Das Tor wird sich offenbaren, sobald unser Befreier auftaucht. Und glaubt mir, meine Kinder, genau das wird schon bald geschehen.«
     
    Die Falten auf Ayanis Stirn wurden noch tiefer. »Woher willst du das wissen, Mutter?«
     
    »Ganz einfach.« Maruna trat auf die beiden zu und legte ihnen die Hände auf die Schultern. »Erinnert ihr euch nicht an die Worte der Legende? ›Wenn das Tor des Feuers sich öffnet, werden Zeichen offenbar werden‹, heißt es darin. Und diese Zeichen...«, damit wandte sie sich an die Tochter, »... hast du doch gerade mit deinen eigenen Augen gesehen, Ayani: den frühen Zug der Rotschwalben zum Beispiel, oder den Flug der Wandergänse lange vor der Zeit. Ich bin sicher, die Unsichtbaren werden uns noch weitere Hinweise geben. Und deshalb möchte ich euch um eines bitten.«
     
    Arawynn und Ayani wechselten einen erstaunten Blick.
     
    »Lasst von nun an ganz besondere Vorsicht walten, bei allem, was ihr tut!« Mit einem raschen Blick auf die Eimer in Ayanis Händen fügte sie hinzu: »Ganz

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