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Mystery Thriller Band 224

Mystery Thriller Band 224

Titel: Mystery Thriller Band 224 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Kilborne
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kommen“, erwiderte sie. „Leute aus dem Ort, die bereit sind, uns trotz aller bisherigen Vorkommnisse eine Chance zu geben und sich das, was wir tun, einfach mal anzuschauen.“
    „Ich verstehe gar nicht, warum dir das so wichtig ist“, murmelte Edna, während sie nachdenklich an ihrem Tee nippte. „Ich meine, für dich müssten doch vor allem die Spieler von Belang sein. Die bezahlen doch hinterher auch Eintritt, oder? Was scheren euch deren dumme Eltern?“
    „Typisch Tantchen …“ Daphne musste lachen. Ihre Großtante hatte noch nie mit ihrer oft etwas aus der Art schlagenden Meinung hinterm Berg gehalten. „Allerdings scheren uns die Eltern der Rollenspieler eine ganze Menge“, antwortete sie, nun wieder ernst. „Denn erstens können sie ihren Kindern einen Strich durch die Rechnung machen, und zweitens werde ich hier mit meiner Idee, solange in Deadman’s eine derartige Negativstimmung herrscht, nicht auf lange Sicht Fuß fassen können.“
    „Ach, ihr jungen Leute immer mit diesem Ausdruck … Deadman’s …“ Tante Edna schüttelte sich. „Da bekommt man es ja jedes Mal mit der Angst …“ Sie sah ihre Großnichte prüfend an. „Ich hab mich ja bisher nicht in deine Belange eingemischt, Mädchen. Und es geht mich auch nichts an, was du mit dem Erbe deiner Eltern machst, zumal mir klar ist, dass du noch immer eine Phase der Trauer durchläufst. Aber bist du dir denn wirklich sicher, das Richtige zu tun? Ich meine, von diesen … Spielen kann man doch nicht …“
    „Auf Dauer leben“, vervollständigte Daphne den Satz lachend. „Glaub mir, Tantchen, das muss ich auch nicht. Das Geld aus dem Lottogewinn meiner Eltern ist nämlich noch lange nicht verbraucht.“ Sie gähnte herzhaft. „So, und jetzt muss ich in die Heia. Morgen ist schließlich ein harter Tag. Du kommst doch auch, oder?“
    Tante Edna zuckte mit den Achseln. „Solange ich mich nicht als so ein Orksdingsda verkleiden muss …“
    Lachend ging Daphne auf ihr Zimmer. Doch schnell wurde sie wieder Ernst, denn die Nervosität hatte im Moment einfach bei ihr die Überhand. Was würde der morgige Tag bringen? Was die Spieler betraf, musste sie sich keine Sorgen machen: Es hatten sich aus dem näheren Umkreis zahlreiche Interessenten angekündigt, die froh waren, einmal nicht quer durch die Weltgeschichte fahren zu müssen, um ihrem Hobby zu frönen. Daher hatte man auch heute schon als Fantasygestalten verkleidete Jugendliche und junge Erwachsene in Deadman’s Landing gesehen, was ein recht bizarres Bild gab.
    Für Daphne und ihre Freunde hing auch viel davon ab, wie erfolgreich Brenda, Michael und George mit ihrer Strategie waren. Wenn ihr Plan aufging, würden morgen sicher einige neugierige Eltern erscheinen – wenn nicht … Über diese Möglichkeit wollte sie lieber gar nicht nachdenken.
    Sie setzte sich an ihren kleinen Schreibtisch, um noch rasch ihre E-Mails zu checken. Es gab noch einige Zusagen für das morgige Event, was Daphne freute: Wie es aussah, würden nahezu alle Schlafunterkünfte belegt sein. Außerdem entdeckte sie eine neue E-Mail von Ellen. Doch um die zu lesen, fühlte Daphne sich zu erschöpft. Kurz meldete sich ihr schlechtes Gewissen, weil sie sich seit ihrer Ankunft nicht ein einziges Mal bei ihrer Freundin in Springfield gemeldet hatte. Dabei konnte sie Ellens E-Mails und Mailboxnachrichten inzwischen gar nicht mehr zählen … Doch rasch lenkte sie ihre Gedanken in eine andere Richtung, was ihr auch nicht schwerfiel. Denn der Junge, an den sie nun dachte, geisterte ohnehin die ganze Zeit in ihrem Kopf herum.
    Louis.
    Sie dachte an ihn, an den heutigen Tag, an den Kuss …
    Du musst verrückt sein, dich mit dem Sohn deines ärgsten Gegners einzulassen, Daphne! schalt sie sich selbst. Aber sie konnte nichts dagegen tun – immer wenn sie in Louis’ Nähe war, spielten ihre Gefühle verrückt. Die Symptome waren eindeutig: Herzklopfen, Schweißausbrüche, weiche Knie, Schmetterlinge im Bauch.
    Du bist verliebt – und zwar bis über beide Ohren …!
    Im Dunkeln wirkt Dedmon House wie ein Ort aus einem Albtraum. Nicht, dass ich ein Problem damit hätte! Nein, nein, im Gegenteil! Mit Albträumen kenne ich mich nämlich ausgesprochen gut aus. Nur, dass ich sie nicht durchlebe – nein, ich bringe sie!
    Daphne, liebe Daphne, hättest du doch lieber das Weite gesucht, als es noch die Gelegenheit dazu gab. Jetzt ist es zu spät, und du wirst für deine Sturheit bezahlen müssen.
    Ich sage nur so viel:

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