Mystery Thriller Band 224
deine Idee einfach klasse, Daphne. Um ehrlich zu sein, das Rollenspielen hat mich schon länger interessiert. Als ich hörte, was du vorhast, war ich gleich Feuer und Flamme. Und eines ist sicher: Ich bin nicht die Einzige, die so denkt. Bei mir an der Schule gibt es jede Menge Leute, die sich dafür interessieren, und bei Michael an der Uni sieht’s nicht viel anders aus.“
„Die Frage ist nur, ob uns das was bringt. Die meisten Eltern werden ihren Kindern nach dem Vorfall vorhin wohl einfach verbieten, an unseren Veranstaltungen teilzunehmen.“
„Es muss nicht unbedingt so kommen“, entgegnete George und fuhr sich grinsend über sein rotblondes Haar. „Wichtig ist nur, dass ihr die Jugendlichen von Deadman’s und Umgebung auf eure Seite zieht. Die können ihren Eltern dann erklären, was LARP-Events eigentlich sind. Und dann müssten sie ihre Mütter und Väter überreden, zum Tag der offenen Tür zu erscheinen. Das ist alles.“
„Das ist alles?“ Daphne musste trotz der bedrückten Situation lachen. „Ich meine, so schlecht finde ich die Idee gar nicht, aber wie sollen wir das bewerkstelligen?“
„Kein Problem“, erklärte nun Brenda. „Wir reden einfach auf der Schule und in der Uni mit den Leuten und erklären ihnen, was hier abgeht. Denn eines ist wohl klar: Diese Typen, die euch heute die Tour vermasselt haben, sind ganz sicher keine LARP-Fans, sondern irgendwelche Idioten, die der alte Dawson engagiert hat. Und es kann ja wohl nicht sein, dass irgendwelche Leute euch so viel Ärger machen. Ich bin sicher, dass ganz viele mitmachen, um euch zu helfen. Und die Leute aus der Umgebung erreichen wir am besten über das Internet. Wir reden mit ihnen, sie mit ihren Eltern. Tja, und dann kann eure große Show mit Sicherheit starten.“
Daphne überlegte. Sie war ehrlich beeindruckt. Dieser Plan war einfach großartig. „Und das würdet ihr wirklich machen?“, fragte sie. „Für mich?“
„Für dich, deine Freunde, uns und all die Leute in Deadman’s, die Spaß an Liverollenspielen haben!“, kommentierte Brenda, und George und Michael nickten zustimmend. „Und ihr solltet jetzt mal schleunigst zusehen, dass ihr die alte Bruchbude, die du gekauft hast, Daphne, auf Vordermann bringt, damit euer Event bald starten kann!“
Die nächsten Wochen vergingen wie im Flug. So schnell sogar, dass Daphne das Gefühl hatte, kaum noch Schritt halten zu können.
Mr Johnson hatte seine Beziehungen spielen lassen, und einen neuen „alten“ Kronleuchter besorgt, der nun die Eingangshalle von Dedmon House zierte. Obwohl der Bauleiter beteuerte, dass keiner seiner Männer für das Beinahe-Drama verantwortlich war, bei dem der ursprüngliche Leuchter zu Bruch gegangen war, hatte er für die Kosten der Neubeschaffung aufkommen wollen. Doch das war für Daphne überhaupt nicht infrage gekommen. Erstens glaubte sie Johnson (vermutlich war einer von Jonas Dawsons Leuten einfach weit übers Ziel hinausgeschossen), und zweitens war Geld nun wirklich nicht ihr Problem. Davon besaß sie mehr als genug.
Nachdem die letzten Renovierungsarbeiten abgeschlossen waren, hatten sie mit den Vorbereitungen für das große Eröffnungsevent begonnen. Da sie die ganze Sache wirklich groß aufziehen wollte, sparte Daphne an nichts. Es würde ein Barbecue mit Steaks, Burgern und Gemüsespießen geben. Außerdem einen Getränkestand, der (selbstverständlich auch nichtalkoholische) Cocktails anbot, und eine Kostümausstellung, in der Daphne ein paar ausgewählte Stücke aus dem Fundus von Dedmon House präsentierte – alles kostenlos natürlich.
Jetzt mussten nur noch die Gäste kommen – und genau das war auch Daphnes größte Sorge. Brenda, George und Michael meldeten zwar, dass ihre Aktion an den Schulen der Region und an der Uni im nahe gelegenen Stockton gut ankam. Und natürlich hatte sie auch schon einige feste Zusagen von eingefleischten Liverollenspielern. Aber wie viele Leute am Ende tatsächlich erscheinen würden, stand in den Sternen. In Daphnes schlimmsten Albträumen standen sie und ihre Freunde ganz allein da, wenn die große Party startete.
„Was ist los? Grübelst du etwa schon wieder?“
Louis’ Worte rissen sie aus ihren Gedanken. Seufzend zuckte sie mit den Achseln. „Was erwartest du von mir? Soll ich aufhören zu denken?“ Sie schüttelte den Kopf. „Morgen ist ein echt wichtiger Tag für mich. Wenn es gut läuft, dann bestehen gute Chancen, dass wir uns mit Dedmon House als Veranstaltungsort
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