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Mystery Thriller Band 224

Mystery Thriller Band 224

Titel: Mystery Thriller Band 224 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Kilborne
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abhing (Melissa hatte man bloß erklärt, dass er im Moment eine schwere Zeit durchmache, was immer das bedeuten mochte), hatte sich vorhin verabschiedet.
    Melissa verstand nicht sofort und sah die ältere Frau fragend an, die sie zwar noch von früher her kannte, allerdings nur vom Sehen: Mrs Brooks war Ende Fünfzig, für ihr Alter flott unterwegs, mit inzwischen grauem dauergewelltem Haar. Sie hatte stets gute Laune. „Was meinen Sie? Also, mit dem Sheriff habe ich keinerlei Probleme, ich …“
    „Aber nein, Kindchen, ich meine doch nicht den Sheriff“, sagte Mrs Brooks lachend. „Ich spreche von Brad und Ihnen …“
    „Ach so, Brad …“ Melissa seufzte. „Ich will nicht mal sagen, dass wir uns nicht gut verstehen, es ist nur …“ Sie zuckte mit den Achseln. „Ach, was soll’s? Er scheint mich nicht leiden zu können, so einfach ist das. Jedenfalls ließ sein Verhalten heute Morgen, als ich ihn begrüßte, keinen anderen Schluss zu.“
    Inzwischen war Melissa ärgerlich über sein Benehmen. Vor Sheriff Latimer war es ihr mehr als unangenehm gewesen, wie Brad sie abgefertigt hatte. Was bildete der sich eigentlich ein? So ging man doch wirklich nicht mit seinen Kollegen um!
    Seitdem hatte Melissa hin und her überlegt, aber ihr fiel einfach kein Grund für das Ganze ein. Sicher, früher in der Schule hatte er sie nie sonderlich beachtet, und wenn sie genauer darüber nachdachte, war er auch das eine oder andere Mal dabei gewesen, wenn andere über sie gelästert oder hergezogen hatten, aber sie hatte nie den Eindruck gehabt, dass er sie hassen könne, und nun machte es beinahe so den Anschein. Was wohl mit ihm los war?
    „Ja, der Sheriff hat mir davon erzählt“, sagte Mrs Brooks und winkte ab. „Sie sollten sich das wirklich nicht so zu Herzen nehmen, Kindchen. Brad ist ein wenig … eigen. Ich glaube, er hat große Ambitionen, selbst später Sheriff zu sein und sieht in dir womöglich eine Gefahr für seine Karriere. Aber ich bin sicher, ihr werdet euch miteinander arrangieren.“
    „Das hoffe ich.“ Melissa nickte der älteren Frau noch einmal zu, legte ihre Waffe ins vorgesehene Fach, nahm dann ihren Hut, der zur Uniform eines Deputys dazugehörte, an den sie sich aber erst einmal gewöhnen musste, und trat nach draußen, wo sie von herrlichem Sonnenschein empfangen wurde. Das Wetter hatte sich schon gestern wieder gebessert, heute erinnerte überhaupt nichts mehr an den Regen und Sturm vom Tag ihrer Ankunft.
    Melissa ging die Mainstreet entlang und begegnete ein paar Leuten, die sie kannte und die ihr zunickten. Sie kam auch am Burger Shack vorbei, in dem es nicht gerade voll war, wie man durch die großen Fenster erkennen konnte. Das wunderte sie, denn früher hatte der Laden um die Zeit schon gebrummt, weil hier immer der Treffpunkt für die Jugendlichen des Ortes gewesen war. Aber dass dem zurzeit nicht so war, zeigte nur einmal mehr, dass der Vorfall um die Liverollenspiele den Bewohnern noch immer in den Knochen steckte.
    Kurz überlegte Melissa, auf eine Coke oder einen Milchshake ins Shack zu gehen, verwarf den Gedanken aber gleich wieder. Ihr erster Tag als Deputy von Dedmon’s Landing war doch ziemlich anstrengend gewesen, und deshalb war sie froh, jetzt nach Hause zu können, wo sie sich erst mal unter die Dusche stellen und dann eine Kleinigkeit essen würde.
    Nicht mal zehn Minuten später erreichte sie ihr Elternhaus. In der Küche fand sie eine Nachricht ihres Vaters vor, in der er ihr mitteilte, dass er nach Springdale gefahren war, um sich mit einem früheren Kollegen zu treffen. Melissa seufzte. Einerseits freute es sie natürlich, dass ihr Vater nach seiner Pensionierung nicht den ganzen Tag herum saß und Trübsal blies.
    Andererseits sorgte sie sich aber auch um ihn, wusste sie doch zu genau, dass er vor allem so oft wegging, um sich damit von der Trennung von seiner Frau abzulenken. Aber vielleicht war es ja sogar ganz gut so, wie er es machte. Allerdings musste Melissa zugeben, dass sie sich gefreut hätte, ihren Vater gerade heute hier anzutreffen, um ihm von ihrem ersten Arbeitstag erzählen zu können.
    In ihrem Zimmer zog sie sich ihre Uniform aus und hängte sie ordentlich in ihren Kleiderschrank. Kurze Zeit später stand sie auch schon unter der Dusche. Sie genoss das Gefühl der heißen Wasserstrahlen auf ihrer Haut, legte den Kopf in den Nacken und schloss die Augen. Einige Minuten lang stand sie einfach nur so da und spürte, wie die Anspannung des Tages von

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