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Mystery Thriller Band 224

Mystery Thriller Band 224

Titel: Mystery Thriller Band 224 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Kilborne
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beschloss, gleich morgen früh mit dem Sheriff über diese Mail zu sprechen. Womöglich ließ sich ja über die IP-Adresse irgendetwas herausfinden, das Amy dann zum Verhängnis wurde.
    Allerdings stand zu befürchten, dass Brads verrückte Ex doch nicht dumm genug war, diese E-Mail von zu Hause abzuschicken. Viel eher dürfte sie dafür wohl einen Rechner in einem Internetcafé genutzt haben.
    Wie dem auch sei, Melissa würde damit bis morgen warten und auch den Sheriff allein abfangen. Sie wollte nicht, dass Brad davon erfuhr. Vor allem, damit er nicht direkt aus der Haut fuhr.
    Aber ein kleines bisschen wohl auch, weil du Sorge hast, dass er es doch nicht ganz ehrlich mit dir meint, oder?
    Wieder schüttelte Melissa den Kopf. Nein, ganz bestimmt nicht. Sie vertraute Brad, und diesen Unsinn, der in der E-Mail stand, würde sie auf keinen Fall ernst nehmen. Das war einfach …
    Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als es an der Tür klopfte. „Kleines, kann ich kurz reinkommen?“
    „Klar doch, Dad.“ Sie schloss rasch ihr Mail-Postfach und wandte sich um. Ihr Vater kam gerade zur Tür rein und schien etwas auf dem Herzen zu haben.
    „Hör zu, Kleines, ich wollte dich fragen, ob du nicht Lust hast, heute Abend mal was zusammen mit einer Freundin oder auch dem jungen Barlow zu unternehmen.“
    Jetzt war Melissa ziemlich verblüfft. „Äh, keine Ahnung, ob du Gedanken lesen kannst, Dad, aber ja, ich bin heute ohnehin mit Brad verabredet. Wir wollen ins Kino.“
    „Ah, dann ist es ja gut!“ Ihm schien ein ziemlicher Stein vom Herzen zu fallen. „Es ist nämlich so, ich wollte heute noch mal weg. Ein ehemaliger Kollege gibt eine Feier. Und weil in letzter Zeit so viel passiert ist, will ich dich auf keinen Fall allein lassen.“
    Ah, daher wehte also der Wind! Melissa lachte. „Kein Thema, Dad, ich bin in guten Händen. Aber sag mal … Mit dir ist doch alles in Ordnung, oder? Ich meine, du hast doch keine Probleme? Weil …“ Sie zuckte mit den Achseln. „Na ja, du bist so häufig weg und …“
    „Mach dir um deinen alten Dad mal keine Sorgen“, fiel er ihr hastig ins Wort. „Es ist nur so, dass ich … Nun ja, mir fällt hier rasch die Decke auf den Kopf. Du weißt schon, seit ich nicht mehr als Arzt praktiziere, und dann das mit deiner Mutter …“
    Sie nickte und verdrängte die Wehmut, die bei dem Gedanken an ihre Mutter in ihr aufstieg. „Das verstehe ich gut, Dad.“
    Ihr Vater ließ sie schließlich wieder allein, und Melissa sah noch einmal nach, ob Mona nun online war. Und tatsächlich: Schon wenige Augenblicke später sah sie ihre Freundin auf dem Bildschirm ihres Notebooks.
    „Stell dir vor“, plapperte Melissa aufgeregt drauf los. „Ich habe ein Date. Mit Brad Barlow, kannst du dir das vorstellen!“ Sie hielt sich eine Hand vor den Mund. „Du meine Güte, ich weiß ja gar nicht, was ich anziehen soll …!“
    Via Skype hatten Melissa und Mona eine kleine Modenschau veranstaltet. Melissa hatte nahezu alles anprobiert, was in ihrem Schrank zu finden gewesen war, sich aber schließlich doch für eine einfache dunkelblaue Five-Pocket-Jeans und ein schlichtes petrolfarbenes Top entschieden. Darin fühlte sie sich einfach am wohlsten.
    „Und keine Bange, du siehst echt zum Anbeißen aus“, hatte Mona schließlich gesagt. „Dein Brad Barlow wird begeistert sein!“
    Die anonyme E-Mail war zu diesem Zeitpunkt schon kein Thema mehr für Melissa gewesen, sie hatte ihrer Freundin nicht mal davon erzählt.
    Jetzt aber, als sie mit Brad in dessen Wagen saß und sich auf den Weg in den Nachbarort Springdale befand, wo das einzige Kino der Umgebung existierte, musste sie wieder an den Text denken, und sie verspürte ein flaues Gefühl in der Magengegend.
    Sie wusste selbst nicht, warum es sie so beschäftigte. Eigentlich müsste ihr doch klar sein, dass diese Nachricht ebenfalls von Amy stammte – und dass die damit einfach bezwecken wollte, Misstrauen zwischen Melissa und Brad zu säen.
    Doch wenn dir das so sonnenklar ist, warum erzählst du Brad dann nicht einfach von der Mail?
    Sie wusste, es war womöglich ein Fehler, aber sie tat es dennoch nicht. Trotzdem bekam sie die Sache einfach nicht aus dem Kopf, und so verlief die Fahrt nach Springdale recht schweigsam. Brad, der die Musik laut aufgedreht hatte, schien Melissas Wortkargheit jedoch nicht weiter zu verwundern.
    „So, da wären wir“, riss er sie schließlich aus ihren Gedanken, und drehte die Musik leiser. Melissa blickte auf und

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