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Mystic City 2. Tage des Verrats (German Edition)

Mystic City 2. Tage des Verrats (German Edition)

Titel: Mystic City 2. Tage des Verrats (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo Lawrence
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einer Antwort deutet er auf seine Männer. »Wir müssen noch unsere Pläne durchsprechen«, sagt er. »Aria, wir sehen uns später.«
    »Ich bin noch nicht fertig, Hunter.« Ich nehme ihn ein Stück beiseite. »Wir haben noch über einiges zu reden.«
    Er seufzt und reibt sich die Stirn. »Später, Aria …«
    »Was ist mit der Propaganda?«, platzt es aus mir heraus.
    »Welche Propaganda?«
    »Die Videos, in denen ich zu sehen bin. Thomas hat sie mir vorgespielt.«
    Binnen einer Sekunde scheint Hunter um zehn Jahre gealtert.
    »Warum stellst du Clips in Netz, um für die Rebellen zu werben? Was ich im Chat zu dir gesagt habe, war privat.«
    »Sie brauchen etwas, an das sie glauben können«, sagt er. »Sie brauchen uns. « Er nimmt meine Hände in seine. Sie fühlen sich an wie die eines Fremden. »Zusammen können wir die Menschen hier in der Tiefe überzeugen, dass wir eine gerechtere Gesellschaft bauen werden.«
    »Du hättest zuerst mit mir darüber reden sollen. Du hättest mich fragen müssen …«
    »Pass auf, Aria, ich freue mich wirklich, dich zu sehen … Aber ich habe noch jede Menge Arbeit vor mir.« Er küsst mich auf die Stirn. »Wir sehen uns später und unterhalten uns dann weiter. Versprochen.« Mit diesen Worten wendet er sich wieder seinen Gefolgsleuten zu.
    Was war das eben? Hat er mich tatsächlich einfach so stehen lassen?
    Shannon geht an mir vorbei und hält kurz inne. Sie starrt auf mein – ihr – T-Shirt. »Ich kann mich nicht erinnern, dir meine Klamotten ausgeliehen zu haben.«
    »Ich hab doch sonst keine Kleider«, sage ich. »Und außerdem: Hast du denn keine anderen Sorgen?«
    Shannon blinzelt. »Und die wären?«
    »Der Krieg zum Beispiel«, sage ich.
    »Was weißt du schon von meinen Sorgen?«, fragt Shannon. »Eins wollen wir doch mal klarstellen: Du gehörst nicht hierher. Du bist keine von uns – ganz gleich, was Hunter denkt.«
    »Also vertraust du nicht einmal Hunter?«
    »Ich vertraue ihm in den meisten Dingen, aber nicht in allem. Wie alle Menschen ist er nicht perfekt.« Sie mustert mich von oben bis unten und verdreht die Augen. »Schließlich ist er mit dir zusammen.«
    Bevor ich etwas entgegnen kann, kommt Turk und packt meinen Arm. »Komm«, sagt er, »gehen wir in die Küche und holen dir etwas zu essen. Frühstück ist die Mahlzeit der Sieger. Ist doch so, oder?«
    Shannon grinst und wirft ihr Haar zurück. »Ich glaube, es gibt noch Kuchen. Aber gönn dir nicht zu viel davon, Aria. Du füllst mein T-Shirt schon gut genug aus.« Mit diesen Worten geht sie hinaus.
    Ruhig bleiben, sage ich mir. Nicht hinterherlaufen. Und bloß keinen Streit anfangen.
    »Kannst du mich möglichst weit weg von dieser Zicke bringen?«, frage ich Turk. »Und zwar schnell!«
    Er verneigt sich. »Stets zu Diensten, Aria Rose«, sagt er mit einem schelmischen Funkeln in den Augen.

8
    Turk und ich rasen auf seinem mystischen Motorrad auf dem Broadway-Kanal dahin, nur knapp über der Wasseroberfläche.
    Wir haben uns heimlich aus dem Unterschlupf geschlichen, nicht einmal Hunter weiß, wohin wir unterwegs sind. Aber wahrscheinlich ist er so sehr mit seinen Plänen und Besprechungen beschäftigt, dass er unsere Abwesenheit gar nicht bemerkt hat.
    »Du fährst super«, sage ich. Turk hat sein Bike wieder bei der Frau vom Blumenstand abgeholt. Ich bin überrascht, wie wohl ich mich im Sattel fühle. »Normalerweise hätte ich bei dieser Geschwindigkeit Angst. Mit dir als Fahrer aber nicht.«
    Gondeln und Wassertaxis ziehen an uns vorbei, der Wind fährt mir durchs Haar, und der feuchte Salzgeruch von den Kanälen steigt mir in die Nase. Wir sind so schnell, dass man die Bewegung kaum spürt.
    »Früher bin ich Rennen gefahren«, ruft Turk gegen den Fahrtwind an. »Damit habe ich viel Geld verdient.«
    »Echt? Das hast du mir nie erzählt.«
    »Wer sagt denn, dass man immer sofort alle seine Geheimnisse ausplaudern muss?«, erwidert Turk. »Wenn ich dir gleich am Anfang verraten hätte, dass ich ein völlig abgedrehter Fahrer bin und mein Bike mit mystischer Energie betrieben wird und sogar fliegen kann, hättest du die ganze Zeit gequengelt: ›Flieg, Turk, flieg!‹ Ich lasse mich eben nicht gern rumkommandieren.« Wir biegen vom Hauptkanal ab und donnern nach Osten, Richtung Zentrum. »Ich kommandiere lieber die anderen.«
    »Okay«, sage ich und lache. »Wohin fahren wir?«
    Turk presst die Oberschenkel fest an den Sattel und wir ducken uns unter einer Steinbrücke hindurch. Das Wasser

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