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Mystic City Bd 1 - Das gefangene Herz

Mystic City Bd 1 - Das gefangene Herz

Titel: Mystic City Bd 1 - Das gefangene Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo Lawrence
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interessanter als das, was ich auf dem Schreibtisch habe!« Ich zücke meinen Notizblock. »Kaffee?«
    »Nein, danke. – Wir haben alle mal klein angefangen.« Sie grinst. »Ich habe gesehen, dass Sie in der Pause mit Ihren Freundinnen zusammen waren. Hatten Sie Spaß?«
    »Oh, ja.«
    »Haben Sie von dem Anschlag heute Morgen gehört?«, erkundigt sich Elissa.
    »Nein! Schon wieder?« Der Spot, den ich mit Thomas gedreht habe, wird seit letzter Woche gesendet. Ich habe ihn schon mehrmals im Fernsehen gesehen. Er sollte eigentlich dazu beitragen, dass solche Verbrechen nicht mehr vorkommen.
    »Die Rebellen haben weitere Bomben gezündet, diesmal in einem Bürogebäude auf der Lower East Side. Glücklicherweise steckte die betroffene Firma mitten in einem Umzug, die meisten Angestellten waren schon weg. Deshalb gab es nur eine Handvoll Opfer. Trotzdem.«
    Ich schlucke und denke unwillkürlich an Hunter. Ob er oder Turk bei solchen Gewalttaten mitmachen würde?
    »Wir müssen ihr Versteck finden, bevor noch mehr Unheil geschieht«, sagt Elissa. »Ich finde es bewundernswert, dass sie etwas ändern wollen, aber Gewalt ist nicht der richtige Weg.«
    »Finde ich auch.« Besonders wenn ich an meinen Vater denke, der vor meinen Augen einen Mann erschossen hat, nur um mich einzuschüchtern. Was würde Elissa von ihm denken, wenn sie das wüsste? »Ich bin immer gegen Gewalt, denn auch wenn sie in manchen Fällen Gutes zu bewirken scheint, dann ist dieses nur von kurzer Dauer.« Ich komme mir blöd vor, weil ich aus einem Schulbuch zitiere. »Ich glaube, das hat Gandhi gesagt.«
    Elissa starrt mich an. »Interessant.« Ich zucke zusammen. In Elissas Gegenwart komme ich mir immer ein bisschen dumm vor. In ihrem schicken Kostüm, mit dem perfekt gestylten Haar und der makellosen Haut sieht sie aus wie eine Frau, die immer die richtigen Worte findet.
    »Sie wissen, dass ich eine geläuterte Mystikerin bin? Und Patrick auch?«
    Ich nicke. »Sie wirken … viel gesünder als die meisten anderen registrierten Mystiker.«
    Sie lacht. »Danke für das Kompliment! Das ist einer der Vorteile, wenn man für Ihren Vater arbeitet. Patrick und ich werden nur einmal im Jahr abgeschöpft, daher behalten wir einen Teil unserer Kräfte und können so etwas wie ein normales Leben führen. Sonst könnten wir hier gar nicht arbeiten.« Sie wird nachdenklich. »Das bleibt aber unter uns, ja? Ich möchte nicht, dass Sie das gleich in die Welt hinaustwittern.«
    »Geht klar.« Elissa ist die Einzige hier, die sich mit mir beschäftigt. Da werde ich sie wohl kaum bloßstellen. »Ist das der Grund, weshalb Sie für meinen Vater arbeiten?«
    »Es ist nur ein zusätzlicher Anreiz. Ich glaube an Regeln«, sagt Elissa. »Es muss eine Ordnung geben. Daran glaubt auch Ihr Vater. Er ist ein großer Mann. Eins können Sie mir glauben: Ohne Männer wie ihn oder George Foster – oder später mal eine Frau wie Sie – würde in Manhattan das Chaos herrschen.«
    »Wohnen Sie im Block?«, frage ich.
    »Elissa lacht. »Gütiger Himmel, nein! Ich wohne hier oben auf der West Side zusammen mit den anderen Unterstützern der Familie Rose.«
    Ihre Treue ist ja gut und schön. Aber stört es Elissa denn kein bisschen, dass die meisten von Ihresgleichen in der Tiefe hausen müssen, während wir hier oben in den Horsten frei sind?
    Wenn ich sie etwas besser kenne, werde ich sie fragen, warum sie sich auf die Seite der Horstbewohner geschlagen hat. Momentan muss ich noch die naive Tochter von Johnny Rose mimen, um keinen Verdacht zu erregen.
    »Wie sehen Sie Frauen wie Violet Brooks? Die wünscht sich doch auch Ordnung – jedenfalls sagt sie das.«
    Elissa holt zischend Luft. »Violet Brooks«, sagt sie, und ich bereite mich innerlich schon auf irgendeine ätzende Bemerkung vor, »ist eine kluge Frau mit guten Ideen.«
    »Glauben Sie?« Das hatte ich nicht erwartet.
    »Ihr Vater hört das nicht gern, aber es stimmt. Nur leider ist sie völlig verblendet und versteht nicht, wie unser System funktioniert. Ein Bürgermeister aus den Reihen der Mystiker würde Manhattan nichts als Tod und Elend bringen. Deshalb ist Violet Brooks eine Bedrohung für die Sicherheit der Stadt.« Elissa beugt sich vor. »Deshalb sind wir so glücklich über Sie und Thomas! Wenn Sie beide verheiratet sind, hat kein Mystiker mehr eine Chance auf ein öffentliches Amt.«
    »Aria!«
    Ich fahre herum. Patrick Benedict stürmt direkt auf mich zu. Er ist klein, dünn und biegsam. In seiner Miene liegt

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