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Mystic City Bd 1 - Das gefangene Herz

Mystic City Bd 1 - Das gefangene Herz

Titel: Mystic City Bd 1 - Das gefangene Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo Lawrence
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eine Gruppe Jungen, die im Flur für einen Stau sorgen. Sie stehen bloß rum, trinken und lachen. Zwei von ihnen werfen eine der ägyptischen Vasen von Bennies Mom hin und her.
    »Hey, macht mal Platz!«, brüllt Kiki, aber ihre Stimme geht in den harten Beats unter. Mit der freien Hand zupfe ich an einem meiner klingelnden Ohren.
    »Könnt ihr uns bitte mal durchlassen?«, rufe ich. Einige Mädchen neben mir versuchen sich vorzudrängen, doch es ist zu eng. »Hey, Leute! Weiter!«
    »Die Lady sagt: Packt eure Hintern zur Seite!«, schreit Kiki und schleudert den Inhalt ihres Glases auf die Leute.
    Entweder die Gindusche oder der Klang ihrer Stimme, eins von beiden tut seine Wirkung: Die Menge teilt sich. Zu beiden Seiten eilen Kids die Treppe hinauf zu Bennies Zimmer, manche auch zu den hinter der Treppe liegenden Gästezimmern. Gleichzeitig versuchen einige aus Bennies Zimmer und an uns vorbei zur Tanzfläche zu gelangen.
    Kiki und ich bewegen uns in Richtung Treppe. Die Jungen vor uns sind verschwitzt und stehen mit offenem Mund da. Ihre Haut ist aschfahl, fast grünlich. Sie wirken krank, als hätten sie Fieber. Einer beugt sich über die Vase, mit der sie gerade Frisbee gespielt haben, und kübelt.
    »Kommt dir das nicht seltsam vor?«
    »Seltsam? Nein. Traurig.« Kiki starrt in ihr leeres Glas. »Ich kann nicht glauben, dass ich meinen Drink für diese Idioten vergeudet habe. Ich brauche einen neuen. Soll ich dir auch einen mitbringen?«
    Ich schüttele den Kopf. »Nein, danke. Ich gehe nach oben.«
    »Gut.« Kiki dreht sich zur Tanzfläche um. »Treffen wir uns in Bennies Zimmer. Vorausgesetzt, ich bekomme noch was zu trinken, bevor ich … in Rente gehe.« Sie wirft ihre Mähne zurück und stürzt sich ins Gewühl.
    Unten an der Treppe nenne ich dem Türsteher meinen Namen – er schaut in einer Liste nach und lässt mich durch. Oben gelange ich in einen Flur mit vielen Türen. Bennies Zimmer ist das letzte auf der linken Seite, aber die erste Tür steht offen. Ich höre Stimmen und stecke den Kopf hinein. Auf dem Boden sitzen ein paar Kids im Kreis.
    »Wer da?«, ruft jemand.
    Ein Mädchen mit violettem Haar und grellroten Kontaktlinsen reißt die Tür auf. »Hey«, sagt es kühl. Es trägt nur Schwarz – sogar schwarze Sneakers.
    Ich winke ihm zu. »Hey. Ist Bennie hier?«
    »Stacy, wer ist das?«, ruft ein Junge.
    Stacy beugt sich zur Seite und fast alle im Kreis gaffen mich an.
    »Aria Rose«, sagt ein Junge mit blondem, gescheiteltem Haar und hellgrünen Augen. »Komm rein! Was gibt’s?«
    Von all diesen Leuten kenne ich niemanden. Was haben die auf Bennies VIP -Liste zu suchen? Der Junge, der mich erkannt hat, trägt ein pinkfarbenes Hemd mit hochgeschlagenem Kragen und eine enge Hose. Aber Stacy hat ein Outfit wie ein Goth und bei einigen der anderen sehe ich Piercings und Tattoos. Auch diese Kids machen keinen gesunden Eindruck. Was ist hier eigentlich los?
    »Ich suche Bennie«, sage ich. »Wisst ihr, wo sie steckt?«
    Der Junge nimmt einen Schluck aus einer Metallflasche. »Nee«, antwortet er und verzieht das Gesicht beim Schlucken. »Hab sie nicht gesehen. Ich bin Frank.« Er bietet mir einen Platz auf dem Teppich an. Der weißhaarige Junge neben ihm raucht eine Zigarette; er sieht mich gelangweilt an, rutscht aber zur Seite.
    »Wir wissen ja, wie gern du Party machst«, sagt ein Junge mit so vielen Piercings im Gesicht, dass es klimpert und rasselt, wenn er spricht.
    Party? Was meint er?
    Die Kids lachen. Ein AmuseMe spielt einen psychedelischen Rocksong, den ich nicht kenne. Neongrüne Pillen liegen in der Mitte auf dem Boden, daneben ein kleiner Spiegel mit feinem weißen Pulver.
    Ein rothaariges Mädchen mit Stachelhalsband beugt sich vor und zieht sich Pulver von dem Spiegel in die Nase. Auf einem Plüschsofa sitzen ein Junge und ein Mädchen, sie knutschen und beachten die anderen nicht. Der Flachbildfernseher läuft mit abgeschaltetem Ton und einige Kids unterhalten sich in Turbogeschwindigkeit – sie klingen wie Schauspieler in einem Film, der zu schnell abgespult wird.
    »Nein, Mann, so ist es doch gar nicht«, sagt einer der Jungen und schüttelt den Kopf. »Ich liebe sie. Ich liebe, liebe, liebe sie. Sie begreift es nur nicht.«
    »Weil du sie nie anrufst«, sagt ein anderer, nimmt von dem weißen Pulver und schmiert es sich aufs Zahnfleisch.
    Frank zerreibt die Hälfte einer der grünen Pillen zu Pulver und häuft es zu schmalen Stangen auf. Und jetzt kapiere ich endlich: Die ziehen

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