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Mystic City Bd 1 - Das gefangene Herz

Mystic City Bd 1 - Das gefangene Herz

Titel: Mystic City Bd 1 - Das gefangene Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo Lawrence
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sich Stic rein.
    »Wo hast du das her?«, frage ich Frank. Ein Mädchen starrt mich an, als wäre ich ein Cop, der es verhaften will.
    Frank lacht und zermahlt die zweite Pillenhälfte. »Warum fragst du? Lässt Thomas dir nichts mehr zukommen?«
    Er legt für mich den Rest des Pulvers auf einen dreieckigen Spiegel. Dann sieht er mich ganz eigenartig von der Seite an. »Oh, hübsch«, sagt er und greift nach meinem Medaillon, das mir wohl im Gedränge aus dem Kleid gerutscht ist. Er schließt die Faust um das Silberherz.
    Ich schiebe seine Hand weg – und als wir uns berühren, schreie ich vor Schmerz auf. Es fühlt sich an, als hätte ich den Finger in eine Steckdose gesteckt. Meine Muskeln verkrampfen sich; ich zucke, mein Körper wird steif wie ein Brett, mein Mund klappt zu. Die Kids lachen. Es dauert nur einen Augenblick. Dann entspanne ich mich wieder.
    Frank lacht noch und zieht sich eine Dosis Stic rein. »Starkes Zeug.« Er reicht den Spiegel an Stacy weiter, die das Pulver zu einer dicken Stange zusammenschiebt und es sich ebenfalls in die Nase zieht.
    Frank steht ausgelassen auf und packt eine Stehlampe aus Metall. Er hebt sie in die Luft und verbiegt sie, als wäre sie aus weichem Kupferdraht. Die Lampe zerbricht in zwei Teile, die er zu Boden fallen lässt. Einige der anderen klatschen. Frank blutet aus der Nase. Das Zeug muss tatsächlich sehr stark sein.
    »Was meinst du mit: Lässt Thomas dir nichts mehr zukommen? «, hake ich nach.
    Frank wischt sich die Nase ab. »Müsstest du das nicht ihn selber fragen?«
    »Willst du damit sagen, Thomas ist ein Stic…«
    Ich werde unterbrochen, als Stacy plötzlich zu Boden sackt. Sie knallt mit dem Kopf fest auf die Holzdielen.
    »Ey, Baby?«, fragt Frank zaghaft.
    Auf Stacys Stirn bilden sich Schweißperlen. Ihre Haut verfärbt sich hellrot. Das kann nichts Gutes bedeuten.
    Stacy antwortet nicht, sie stöhnt nur. Ihre Gliedmaßen zucken, im nächsten Moment zittert ihr ganzer Körper, und sie bäumt sich auf, während ihre Fersen auf den Teppich trommeln. Vor ihrem Mund bildet sich Schaum. Speichel rinnt ihr das Kinn hinunter.
    Frank scheucht die anderen zur Seite. »Alle weg da!«
    Es entsteht ein großes Gekreisch. Das knutschende Pärchen auf Bennies Couch erstarrt in panischer Umklammerung, einige der Mädchen laufen schreiend auf den Flur. Stacys Haut wird mit jeder Sekunde röter, bis ich den Anblick kaum mehr ertragen kann; es sieht aus, als hätte sie einen schrecklichen Sonnenbrand oder als hätte man sie in kochendes Wasser geworfen.
    Es riecht verbrannt. Ich sehe mich um, vielleicht hat jemand eine Zigarette auf den Teppich fallen lassen. Doch dann muss ich mit Entsetzen feststellen, dass der Rauch von Stacy kommt! Sie glüht.
    Wie ein Fisch auf dem Trockenen wälzt sie sich hin und her, krümmt sich und sackt wieder zusammen. Der Rauch wird dichter und dann … Flammen! Stacy steht in Flammen!
    »Heilige Scheiße!« Frank blickt sich hektisch um. »Nun tu doch irgendwer was! Hilfe!«
    Ohne nachzudenken, leere ich mein Glas über Stacy.
    Einer der anderen schüttet seinen Drink ebenfalls über Stacy aus. Kurz erstickt die Flüssigkeit die Flammen, doch dann schlagen sie wieder hoch. Ein Mädchen kippt ihren Drink – es scheint ein Cosmopolitan zu sein – über Stacy, aber sie brennt nur schlimmer: Klar, der Alkohol!
    Ich haste zum Schrank in der Ecke, durchwühle die Schubladen und finde eine Decke. Ich werfe sie über Stacy, während Frank sie auf den Boden drückt.
    »Oh mein Gott«, sagt das Mädchen mit dem Stachelhalsband neben mir und fächelt sich mit den Händen Luft zu. »Oh mein Gott, oh mein Gott, oh mein Gott!«
    Ich weiche vor dem Rauch zurück. Meine Augen tränen und ich kann kaum etwas erkennen. Plötzlich stürmt eine Gruppe Sanitäter in den Raum. Ich glaube kaum, dass irgendjemand sie gerufen hat, aber bestimmt gibt es im Sicherheitsnetz einen Feuermelder. Wenigstens ein Vorteil der totalen Überwachung.
    Wir ziehen uns in den Flur zurück und schauen zu, wie die Helfer ihre Arbeit machen.
    Sie arbeiten schweigend, jeder Handgriff sitzt. Zwei legen Stacy auf eine Trage und schnallen sie fest, ein Feuerwehrmann besprüht sie aus einem Löschgerät. Als sie aus dem Zimmer getragen wird, geht Frank neben ihr. Ich frage mich, was wohl aus Stacy werden wird.
    »Das war ja total abgefahren«, sagt einer der Jungen neben mir.
    »Halt deine blöde Klappe«, fahre ich ihn an. Er ist zu erschrocken, um zu antworten.
    Unten geht es erst

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