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Mystic City Bd 1 - Das gefangene Herz

Mystic City Bd 1 - Das gefangene Herz

Titel: Mystic City Bd 1 - Das gefangene Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo Lawrence
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doch total aufgeregt sein.«
    Aufgeregt? Eigentlich nicht. Ich habe ein viel zu schlechtes Gewissen, um aufgeregt zu sein.
    Ich bin mit Thomas verlobt und gestern Nacht habe ich einen anderen geküsst. Und das Schlimmste ist: Der andere ist ein Mystiker und ein Rebell! Wenn Davida mein Geheimnis verrät, bin ich so gut wie tot. Was würde der Skandal für die Wahlen bedeuten? Ich habe meine Familie verraten, ich habe Thomas betrogen und fühle mich auch noch glücklich dabei! Zum ersten Mal hab ich nicht das gemacht, was andere von mir erwarten.
    »Ein bisschen aufgeregt bin ich schon«, sage ich. Heute ist Bennies Party und ich bereue, dass ich zugesagt habe. Mit Horst-Kids abzuhängen, ist so ziemlich das Letzte, wonach mir jetzt der Sinn steht. Und Thomas will ich erst recht nicht sehen.
    »Ja, die ganzen Fotografen können einen schon nervös machen«, sagt Kiki. »Keine Sorge – wenn du heute kamerascheu bist, schicke ich sie fort. Wozu hat man seine beste Freundin?«
    Ausgelassen wirbelt Kiki im Kreis herum und lässt ihren Rock schwingen. Ihr Kleid ist in der Taille eng und unten weit. Die vielen aufgenähten Pailletten und Kristallsteinchen funkeln. »Ich wollte unbedingt ein Kleid mit Wow-Faktor«, sagt sie. »Deshalb habe ich mich für Gelb entschieden. Wenn ich den Raum betrete, soll mich keiner übersehen. Tamtam, hier bin ich!«
    Ich lache. »Du brauchst halt immer deinen Starauftritt. Weißt du noch, an meinem Geburtstag vor zwei Jahren …«
    »Als ich in Babyklamotten ankam?«, kreischt Kiki. »Die Leute sind fast gestorben vor Lachen. Niemand außer mir hatte je eine Haute-Couture-Windel.«
    »Manchmal bist du unmöglich.« Ich gebe ihr mit einem Wink zu verstehen, dass sie mir das Kleid zumachen soll. Heute habe ich mich für ein lavendelfarbenes mit Nackenband entschieden; eine dünne Schleife wird um die Taille gebunden, der Rock fällt in langen Bahnen nach unten.
    »Hey, Aria, was ist das denn?«, fragt Kiki.
    Sie hat das Medaillon gegriffen, das ich unten in meinem Schmuckkästchen versteckt hatte.
    »Vorsichtig!« Ich schnappe es ihr aus der Hand und verberge es in meiner Faust »Es ist … äh, von meiner Großmutter.«
    »Ach«, gurrt Kiki. »Warum trägst du es nicht? Es ist hübsch. Was ist drin?«
    »Nichts. Und ich möchte es jetzt nicht tragen.« Ich möchte Kiki keine weiteren Lügen auftischen müssen.
    »Dann kann ich es mir ja mal von dir ausleihen? Es ist einfach mega.«
    Auf keinen Fall! Was, wenn Kiki beim Tragen das Geheimnis spürt, das es verbirgt? Wie sollte ich ihr das erklären? »Weißt du was, du hast eigentlich Recht. Ich könnte es wirklich mal wieder tragen.« Ich lege mir rasch die Kette um, mache den Verschluss im Nacken zu und lasse das Medaillon in meinem Ausschnitt verschwinden.
    »Na, gut«, sagt Kiki und korrigiert ihre Mascara im Spiegel. »Wie du meinst.«
    Es klopft. Ich betätige den Knopf zum Öffnen der Schiebetür. Draußen steht Davida und hat die Hände in die Hüften gestemmt. Den ganzen Tag über haben wir kein Wort miteinander geredet. Was denkt sie wohl von mir? »Ich wollte dich nur darauf aufmerksam machen, wie spät es ist.«
    Ein Blick auf die Uhr sagt mir, dass die Party schon vor zehn Minuten angefangen hat.
    »Das ist nett, Davida«, meint Kiki und winkt ab. »Wir kommen eben ein bisschen später. Wie echte Promis.«
    »Kiki«, sagt Davida und deutet einen Knicks an.
    »Wir sind sofort fertig«, sage ich, damit wir hier nicht noch in eine oberpeinliche Situation geraten.
    Davida nickt und geht den Flur entlang davon.
    »Mann, ist die unterkühlt. Und so was von seltsam.« Kiki holt ihre Puderdose aus der Handtasche und betupft ihre Stirn. »Ich weiß, du magst sie, aber sogar eine Schaufensterpuppe hat mehr Charme als die.«
    »Das reicht«, sage ich und scheuche Kiki hinaus. »Du mochtest sie schon nicht, als wir Kinder waren.«
    Kiki brummt missbilligend. »Aus gutem Grund.«
    »Und der wäre?«
    »Sie maßt sich Dinge an, die ihr nicht zustehen. Sie tut vertraulich mit dir und hält sich gar noch für deine Freundin.«
    »Sie ist meine Freundin.«
    Kiki wirkt geschockt. »Ist sie nicht. Davida ist deine Dienerin. Und den Unterschied zwischen Freunden und Dienstboten solltest du eigentlich kennen.«
    Kiki geht vor. Ich schnappe mir meine Handtasche, mache das Licht aus und lasse die Tür hinter mir zugleiten. Dabei muss ich über ihre Worte nachdenken.
    Kaum sind wir aus der Leichtbahn gestiegen, trifft uns ein Blitzlichtgewitter.
    »Aria!

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