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Mystic City Bd 1 - Das gefangene Herz

Mystic City Bd 1 - Das gefangene Herz

Titel: Mystic City Bd 1 - Das gefangene Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo Lawrence
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haben. Ob sie diese Geschichte wirklich glaubt? Sie ist zu klug, um auf derart plumpe Lügen hereinzufallen. Hoffentlich erholt sie sich.
    Davida wusste also Bescheid. Warum hat sie mich nicht eingeweiht? Die nächste Notiz stammt vom Tag der Verlobungsparty.
    28.6.
    Garland Foster wird bei den Wahlen kandidieren. Aria soll Thomas Foster heiraten, der dann auf der West Side wohnen wird, unter der Aufsicht der Roses. Das ist eine unerwartete Neuigkeit. Ich muss die anderen benachrichtigen. Das Team muss sich sofort vorbereiten.
    29.6.
    Ich habe solches Heimweh. Seit Wochen habe ich meine Familie nicht mehr gesehen. Manchmal kommen mir hier oben die Stunden wie Tage vor und die Tage wie Jahre. Wann kann ich endlich nach Hause? Wann sehe ich ihn wieder?
    8.7.
    Manchmal kommt es mir so vor, als würde sie mich besser kennen als ich mich selbst. Es ist schwierig, meine wahren Gefühle vor ihr zu verbergen. Besonders wenn ich ehrlich zu ihr sein möchte … aber das geht nicht. Noch nicht. Doch als ich die beiden zusammen gesehen habe, hätte ich vor Schmerz beinahe geschrien. Ich hatte das Gefühl, ersticken zu müssen, ich bekam keine Luft mehr. Das ist einfach nicht fair.
    9.7.
    Gestern Nacht habe ich von meiner Hochzeit geträumt. Ich werde ein weißes Kleid tragen. Ich werde das Gelübde sprechen, das ich vor über einem Jahr aufgeschrieben habe … Kaum zu glauben, aber ich bin schon fast so lange verlobt, wie ich lebe. Der große Tag rückt näher … In einigen Wochen werde ich achtzehn und dann gehe ich nach Hause. Dann gehe ich zu ihm.
    Je weiter ich lese, desto deutlicher steht mir die wahre Davida vor Augen. Sie wurde als Kind bei unserer Familie eingeschleust, damit sie, als sie größer wurde, die Rebellen mit Informationen über die Roses versorgen konnte. Das Waisenhaus? Eine Lüge. Es gibt keine Frau namens Shelly, die ihr beigebracht hat, wie sie ihre Kräfte tarnen kann. Die Handschuhe hat sie von ihrer Familie bekommen, die Geschichte mit den Narben haben sich ihre Eltern ausgedacht. Immer wenn mir in letzter Zeit ihre Abwesenheit aufgefallen ist, war sie unten in der Tiefe bei den Rebellen. Und nicht nur das: Sie ist von Kindesbeinen an mit einem Mystiker verlobt.
    10.7.
    Heute habe ich mit Magdalena Zimtkuchen gebacken. Sie wollte meine Narben sehen, aber ich habe sie abgewimmelt …
    Ich blättere weiter. Davida schreibt über meine Familie, über das Leben im Allgemeinen und über Politik. An einer Stelle bleibe ich hängen:
    Manchmal habe ich Angst, dass er mich nicht so sehr liebt wie ich ihn. Als Kinder haben wir zusammen gespielt, aber das ist so lange her. Viel zu lange bin ich schon hier oben eingesperrt … Kann er sich überhaupt noch an mein Gesicht erinnern?
    Heute Nacht habe ich ihn gesehen. Aber sein Herz gehört einer anderen. Diesen Schock kann ich nicht verwinden. Und die Wahrheit kann ich ihr niemals gestehen. Das ist aber nicht ihre Schuld, sondern seine. Und vermutlich meine – weil ich an ein Märchen-Happy-End geglaubt habe.
    Warum hat mir Davida niemals etwas davon erzählt? Wieso habe ich nichts gemerkt, nie Verdacht geschöpft? Wir haben so lange unter einem Dach gelebt!
    Ich fühle mich betrogen. Von Davida und von meinen Eltern, die mich rücksichtslos manipuliert haben. Als ich den neuesten Eintrag lese, bleibt mir beinahe das Herz stehen.
    Ich werde versuchen ihn zu vergessen und mich auf meine Aufgabe zu konzentrieren. Es gibt Gerüchte über eine Vergeltungsmaßnahme gegen Violet. Ich habe eine Warnung abgesetzt, hoffentlich nicht zu spät.
    Der Name meines Verlobten wird mir nicht mehr über die Lippen kommen. Er ist nicht für mich bestimmt, denn er liebt eine andere. Ich werde den Namen noch ein einziges Mal schreiben, um mich für immer von ihm zu befreien: Hunter Brooks.

24
    Dr. May sieht mich drohend an. »Ich will Ihnen nur helfen.«
    Der Raum ist so weiß, wie ich ihn in Erinnerung habe und er riecht nach frischen Zitronen und Desinfektionsmittel. Die alte Arzthelferin Patricia ist heute nicht dabei.
    »Ich glaube Ihnen nicht«, sage ich und deute mit dem Kopf auf das Metalltablett mit den Spritzen.
    Als wir aufgebrochen sind, wurde mir gesagt, wir sollten bei der Hochzeitsband Probe hören. Dass mein Vater dabei war, kam mir komisch vor, denn das Thema »Musik« überlässt er sonst immer meiner Mutter. Sobald wir in der Leichtbahn saßen, wusste ich, wohin die Reise wirklich ging – zu Dr. May.
    Eins steht fest: Er hat meinen Eltern dabei geholfen, meine

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