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Mystic City Bd 1 - Das gefangene Herz

Mystic City Bd 1 - Das gefangene Herz

Titel: Mystic City Bd 1 - Das gefangene Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo Lawrence
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Erinnerungen zu manipulieren. Zuvor war ich in dem Irrglauben, er wollte mir helfen, sie wiederzufinden. Er hat Hunter aus meinem Gedächtnis gelöscht und dort falsche Gefühle für Thomas eingepflanzt.
    Hunter. Davida. Obwohl mir eine weitere Zwangsbehandlung bevorsteht, kann ich nur an eins denken: dass sie … ja, was? Davida war in ihn verliebt, aber was Hunter für sie empfunden hat, weiß ich nicht. Und ihn werde ich wohl nicht mehr danach fragen können.
    Dr. May greift nach meinem Arm.
    Ich weiche vor ihm zurück.
    Er lacht bloß. »Es hat ja doch keinen Sinn«, sagt er und deutet auf die Tür, hinter der meine Eltern warten. Dann krempelt er seine Kittelärmel hoch und nimmt eine frische Spritze. »Entweder erklären Sie sich freiwillig zu der Behandlung bereit oder wir führen sie unter Betäubung durch.«
    Wieder versucht er mich zu packen. Diesmal trete ich ihm in den Bauch. »Uff!«, stöhnt er und krümmt sich. Doch dann richtet er sich wieder auf, taumelt zur Wand und schlägt auf einen roten Knopf.
    Eine Helferin kommt herein. »Bereiten Sie ein Beruhigungsmittel vor«, verlangt Dr. May. »Schnell!«
    Die junge Frau ist gerade dabei, die Anweisung auszuführen, als Patrick Benedict auf den Plan tritt. Ich zucke zusammen – er ist so ungefähr der Letzte, den ich hier erwartet hätte.
    »Kann ich helfen?«, fragt er und schüttelt Dr. May die Hand. Natürlich stehen die beiden auf freundschaftlichem Fuß. War ja zu erwarten.
    »Sie benimmt sich unmöglich«, sagt Dr. May. »Eigentlich wollte ich auf ein Beruhigungsmittel verzichten, weil es die Wirkung der Behandlung beeinträchtigt. Leider muss ich das Risiko jetzt wohl eingehen.«
    »Lassen Sie mich doch kurz mit der Patientin allein sprechen«, schlägt Benedict vor. »Aria und ich haben uns bis jetzt immer blendend verstanden.«
    Dr. May nickt und bedeutet seiner Assistentin mit einem Wink, ihm nach draußen zu folgen. Durch die offene Tür beobachte ich, wie er sich zu meinen Eltern gesellt.
    Dann gleitet die Tür zu. »Endlich allein«, sage ich mit bitterer Ironie. Benedicts Anwesenheit ist kein gutes Zeichen.
    Er wartet kurz, dann fast er mich an den Schultern.
    »Aua, Sie tun mir weh!«, beschwere ich mich.
    »Pst!« Er beugt sich ganz dicht an mein Ohr und flüstert: »Wir haben nicht viel Zeit, also hören Sie gut zu. Ich gebe Ihnen eine Pille. Die schlucken Sie sofort. Danach lassen Sie die Behandlung über sich ergehen. Die Pille verhindert, dass Ihr Gedächtnis verändert wird; wenn Sie aus der Maschine kommen, müssen Sie aber trotzdem so tun, als wäre der Eingriff erfolgreich verlaufen. Man wird Ihnen eine Reihe Fragen stellen. Schauen Sie unauffällig zu mir, bevor Sie antworten. Wenn ich einmal blinzele, bejahen Sie. Wenn ich zweimal blinzele, verneinen Sie. Verstanden?« Er richtet sich auf und drückt mir eine kleine weiße Pille in die Hand. Ich schließe die Finger darum und starre ihn an. Mich als verwirrt zu bezeichnen, wäre noch eine Untertreibung.
    »Warum tun Sie das?«
    »Keine Zeit für Erklärungen«, erwidert er mit wachsamem Blick zur Labortür. »Vertrauen Sie mir. Und sei es Hunter zuliebe.«
    Hunter.
    Die Tür gleitet auf und Dr. May tritt herein. Ich soll Benedict trauen? Der Mann ist ein Monster und hat mich immer mies behandelt. Darüber hinaus ist er meinem Vater treu ergeben. Warum in aller Welt sollte ich ihm trauen?
    Aber Hunters Name hallt mir in den Ohren wider. Davida ist verschwunden. Niemand sonst will mir helfen. Was habe ich schon zu verlieren? Ich täusche ein Hüsteln vor und führe die Hand zum Mund. Gerade noch rechtzeitig schlucke ich Benedicts Pille.
    »Nun, haben Sie es sich überlegt?«, fragt Dr. May und baut sich mit der Spritze vor mir auf.
    Ich hole tief Luft. »Ich bin bereit.«
    Als ich aus dem Apparat geschoben werde, fühle ich mich nur ein wenig benommen, ansonsten unverändert. Die Innenseite meines rechten Arms brennt von mehreren Injektionen, die mir Dr. May verabreicht hat. Gierig stürze ich ein Glas Wasser hinunter.
    »Wie geht es dir?«, fragt meine Mutter. Sie hat sich bei meinem Vater eingehakt, und beide wirken besorgt, doch ich weiß inzwischen, dass das alles nur Theater ist.
    Benedict steht hinter meinen Eltern, die Arme vor der Brust verschränkt. Er nickt kaum merklich. »Mir geht es … gut«, antworte ich deshalb.
    »Weißt du, warum du hier bist?«, fragt mein Vater. Er zieht die dunklen Augenbrauen hoch und runzelt die Stirn.
    Benedict blinzelt zweimal. »Nein«,

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