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Mystic City Bd 1 - Das gefangene Herz

Mystic City Bd 1 - Das gefangene Herz

Titel: Mystic City Bd 1 - Das gefangene Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo Lawrence
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Plan in die Tat umsetzen. »Ich werde tun, was notwendig ist, damit alles wieder in Ordnung kommt«, sage ich.
    Meine dämlichen Eltern strahlen mich an.
    Einige Stunden später bin ich wieder zu Hause. Dr. May hat mir Schmerzmittel mitgegeben, aber anders als nach der ersten Behandlung fühle ich mich prächtig. Vielleicht liegt es an dem Hemmstoff, den Benedict mir gegeben hat.
    Kiki ruft an und wir unterhalten uns ein wenig, bis es Zeit zum Abendessen ist. Ich hole meine Handtasche und erschrecke: Mein Schminkzeug, mein Notizbuch – alles ist total durcheinander! Jemand muss meine Tasche durchwühlt haben. Ich hole das Medaillon aus einem Seitenfach und drehe es in den Händen. Glücklicherweise haben meine Eltern keinen Verdacht geschöpft. Sonst hätten sie es vielleicht weggeworfen. Wer könnte wissen, wie man es öffnet? Mir fällt nur noch Lyrica ein, aber ich habe keine Chance, unerkannt durch das Bewachungsnetz zu schlüpfen und in die Tiefe zu verschwinden. Im Augenblick jedenfalls nicht.
    Ich lege die Kette um und verberge das Medaillon wie immer unter meiner Bluse. Es zu tragen, ist zwar riskant, aber auf diese Weise fühle ich mich Hunter näher, denn er hat das Schmuckstück berührt. Ein Blick auf die Uhr sagt mir, dass ich schon zu spät fürs Dinner bin. Ich darf jetzt auf keinen Fall von der täglichen Routine abweichen.
    Unten hat sich der gesamte Foster-Clan um unseren Esstisch versammelt, dazu eine Reihe anderer Wichtigtuer: Bürgermeister Greenlorn, Polizeichef Bayer, Gouverneur Boch. Stiggson, Klartino und einige andere Bodyguards in schwarzen Anzügen hocken im Nebenzimmer.
    Ich nehme neben einem umwerfend aussehenden Thomas Platz.
    »Wie geht es dir?«, fragt er und gibt mir einen Kuss. Er zieht die perfekte Show ab, das muss ich ihm lassen. Hätte ich all seine Lügen und Täuschungsmanöver vergessen, würde ich ihm seine Verliebtheit glatt abnehmen. Zwar hat er mir nicht direkt etwas Böses getan, aber er hat keinerlei Skrupel, aus unserer Verlobung Profit zu schlagen.
    Da alle Blicke auf mich gerichtet sind, flöte ich: »Es ging mir nie besser!«, und lege demonstrativ meine Hand auf den Tisch, damit alle meinen Verlobungsring begutachten können. Er funkelt heller als der Kronleuchter an der Decke.
    Mir gegenüber sitzt Benedict, aber er meidet meinen Blick.
    Zuerst wird eine Suppe serviert, eine leichte Hummerbisque. Ich rühre in meinem Teller herum und bringe kaum einen Löffel hinunter. Mir ist ganz flau im Magen. Vielleicht finde ich einen Weg, kurz mit Benedict unter vier Augen zu sprechen. Warum hat er mir geholfen? Weiß er, dass Elissa eine Doppelagentin ist, die heimlich für die Rebellen spioniert? Ob die beiden wohl zusammenarbeiten? Ich bin neugierig, möchte aber Elissa nicht enttarnen.
    »Aria?« Erica Fosters Ton lässt erkennen, dass sie mich schon mehrmals vergeblich angesprochen hat.
    Ich lächele sofort. »Tut mir leid.«
    »Ich habe nur gerade deine Mutter beglückwünscht. Der Verlobungsring sieht wunderbar aus an deiner Hand.«
    »Oh, ja«, erwidere ich. »Er ist wirklich irre.« Der Goldring sitzt so eng, als wollte er alle Lebenskraft aus mir herausquetschen.
    Das Essen dauert ewig, die Minuten ziehen sich wie Stunden dahin. Natürlich wird nur über Politik und Umfragen geredet.
    »Das Hochzeitsmenü wird köstlich«, versichert meine Mutter Erica Foster. »Filet Mignon mit Pfeffersoße, Brokkoliröschen und glasierte junge Kartoffeln.«
    »Entschuldigt mich«, sage ich, »ich verschwinde kurz.«
    »Alles in Ordnung?«, erkundigt sich Thomas.
    »Aber sicher«, antworte ich.
    »Aria?« Meine Mutter scheint misstrauisch. »Soll ich dich begleiten?«
    Alle Köpfe wenden sich mir zu. »Ich muss nur auf die Toilette!«
    Kyle verdreht die Augen.
    »Dazu brauche ich ja wohl keine Hilfe!«
    Ich stehe auf und lege die Serviette auf den Tisch. Benedict unterhält sich mit dem Polizeichef und blickt kein einziges Mal zu mir herüber.
    Ich gehe den Flur entlang und schlendere am Gäste- WC vorbei zur Garderobe, einem kleinen Raum, in dem die Mäntel, Handtaschen und Aktenkoffer unserer Besucher aufbewahrt werden.
    Sofort habe ich Benedicts braunes Lederköfferchen mit dem goldenen Schloss erspäht. Im Büro habe ich mich darüber gewundert, wozu er es wohl braucht. Wir arbeiten doch alle nur noch digital.
    In dem Köfferchen finde ich eine halb volle Wasserflasche und einen dünnen Briefumschlag mit einem einzelnen Blatt. Auf dem Umschlag stehen eine Adresse und die

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