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Mystic River

Titel: Mystic River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis Lehane
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sind Freundinnen. Ihr müsst nicht brutal werden, bringt mir einfach ihre Antworten. Okay?«
    »Okay«, sagte Kevin, womit er Jimmy zu verstehen gab, dass er alles unter Kontrolle hatte. Er klopfte seinem älteren Bruder auf die Schulter. »Los, komm, Val! Gehen wir!«
    Jimmy beobachtete sie, wie sie die Sydney Street entlanggingen, und spürte den nervösen Chuck neben sich, der jetzt ohne weiteres jemanden erschlagen würde.
    »Geht’s dir gut?«
    »Scheiße, ja«, entgegnete Chuck. »Um dich mach ich mir Sorgen.«
    »Brauchst du nicht. Ich hab alles im Griff. Hab keine andere Wahl, oder?«
    Chuck antwortete nicht und Jimmy sah auf die andere Straßenseite, am Auto seiner Tochter vorbei, wo Sean Devine aus dem Park kam, durch das Gestrüpp stapfte und dabei die ganze Zeit Jimmy anstarrte. Sean war ein großer Bursche, der sich flink bewegte, aber Jimmy nahm in seinem Gesicht sofort das wahr, was er immer gehasst hatte, diesen Blick eines Mannes, bei dem immer alles glatt gelaufen war, den Sean wie ein Abzeichen trug, größer als das an seinem Gürtel. Dieser Blick ging den meisten auf den Sack, auch wenn Sean es gar nicht merkte.
    »Jimmy«, begrüßte Sean ihn und gab ihm die Hand. »Hey, Kumpel.«
    »Hey, Sean. Hab schon gehört, dass du hier bist.«
    »Seit heute Morgen.« Sean sah sich über die Schulter um, wandte sich dann aber wieder Jimmy zu. »Ich kann dir aber leider im Moment noch nichts Genaues sagen, Jimmy.«
    »Ist sie da drin?« Jimmy hörte das Zittern in seiner Stimme.
    »Ich weiß es nicht, Jim. Wir haben sie nicht gefunden. So viel kann ich dir schon mal sagen.«
    »Dann lasst uns rein!«, rief Chuck. »Wir können suchen helfen. Sieht man doch ständig im Fernsehen, wie Normalbürger helfen, nach vermissten Kindern zu suchen und so.«
    Sean wandte den Blick nicht von Jimmy ab, so als wäre Chuck gar nicht da.
    »So einfach geht das nicht, Jimmy. Es dürfen keine polizeifremden Leute rein, bis wir jeden Quadratzentimeter des Tatorts abgesucht haben.«
    »Und wo ist der Tatort?«, fragte Jimmy.
    »Im Moment der ganze verfluchte Park. Pass auf«, Sean klopfte Jimmy auf die Schulter, »ich wollte euch sagen, dass es im Moment nichts zu tun gibt. Tut mir Leid. Wirklich. Aber so ist es. Sobald wir was wissen, egal was, Jimmy, melden wir uns sofort bei dir. Ehrenwort.«
    Jimmy nickte und fasste Sean am Ellenbogen. »Kann ich dich mal kurz sprechen?«
    »Klar.«
    Sie ließen Chuck Savage am Straßenrand stehen und gingen ein paar Meter weiter.
    Sean stellte sich innerlich auf ein unangenehmes Gespräch ein, war jetzt ganz Polizist, schaute Jimmy durchdringend mit seinen Polizistenaugen an.
    »Das ist das Auto meiner Tochter«, begann Jimmy.
    »Ich weiß. Ich …«
    Jimmy hob die Hand. »Sean? Das ist das Auto meiner Tochter. Da ist Blut drin. Sie ist heute Morgen nicht zur Arbeit gekommen und nicht zur Erstkommunion ihrer kleinen Schwester. Seit gestern Nacht hat sie keiner gesehen. Ja? Wir reden hier von meiner Tochter, Sean. Du hast keine Kinder, ich erwarte nicht, dass du mich verstehst, aber, Mann … das ist meine Tochter.«
    Sean starrte Jimmy mit seinen Polizistenaugen weiterhin unablässig an. Jimmy konnte Sean offensichtlich kein bisschen erweichen.
    »Was willst du von mir hören, Jimmy? Wenn du mir sagen willst, mit wem sie gestern Abend unterwegs war, schick ich Kollegen los, die mit den Leuten reden. Wenn jemand einen Hass auf sie hatte, nehm ich ihn unter die Lupe. Wenn du willst …«
    »Ihr habt Hunde dabei, verdammte Scheiße, Sean. Hunde, wegen meiner Tochter. Hunde und Taucher.«
    »Ja, haben wir. Und wir haben die halbe Mannschaft da, Jimmy. State Police und Boston Police Department. Plus zwei Hubschrauber plus zwei Boote. Wir werden sie finden. Aber du, du kannst hier nichts machen, Kumpel. Im Moment nicht. Nichts. Verstanden?«
    Jimmy drehte sich zu Chuck um, der am Straßenrand stand, seinen Blick auf das Gebüsch vor dem Park richtete und den Körper nach vorne beugte, als wollte er im wahrsten Sinne des Wortes aus der Haut fahren.
    »Warum sind da Taucher, die nach meiner Tochter suchen, Sean?«
    »Wir müssen überall suchen, Jimmy. Gibt’s ein Gewässer am Tatort, müssen wir’s auch durchsuchen.«
    »Ist sie im Wasser?«
    »Bisher wird sie nur vermisst, Jimmy. Das ist alles.«
    Jimmy wandte sich kurz ab, sein Kopf arbeitete nicht sonderlich gut, als wäre alles darin dunkel und verklebt. Jimmy wollte in den Park. Er wollte den Joggingpfad entlanggehen und Katie auf sich

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