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Mystic River

Titel: Mystic River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis Lehane
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Er sah aus wie ein Bulle – blonder Bürstenschnitt, rotes Gesicht, weißes Hemd, schwarz-goldene Nylonkrawatte und eine Wampe, die wie ein Stapel Pfannkuchen über seine Gürtelschnalle quoll. Der andere sah krank aus. Er war dürr, machte einen müden Eindruck und blieb im Auto sitzen, griff in sein fettiges schwarzes Haar und starrte in den Außenspiegel, während die drei Jungen zur Fahrertür herumgingen.
    Der Dicke winkte sie mit gekrümmtem Finger zu sich, bis sie nah vor ihm standen. »Hab mal ‘ne Frage an euch, ja?« Er beugte sich mit seinem fetten Bauch vor, bis sein riesiger Kopf Sean den Blick versperrte. »Findet ihr es richtig, euch hier mitten auf der Straße zu prügeln?«
    Sean entdeckte eine goldene Plakette, die der Dicke rechts neben der Gürtelschnalle trug.
    »Wie bitte?« Der Polizist legte eine Hand hinters Ohr.
    »Nein, Sir.«
    »Nein, Sir.«
    »Nein, Sir.«
    »Dreckige Rotzlöffel, hä? Seid ihr das?« Er wies mit seinem dicken Daumen auf den Mann auf dem Beifahrersitz. »Mein Kollege und ich, wir haben die Schnauze voll von Rotznasen aus East Bucky, die unsere Gegend hier unsicher machen, dass sich anständige Leute nicht mehr raustrauen. Verstanden?«
    Sean und Jimmy schwiegen.
    »Es tut uns Leid«, sagte Dave Boyle, der aussah, als würde er jeden Moment losheulen.
    »Wohnt ihr in dieser Straße?«, fragte der dicke Bulle. Er ließ seinen Blick über die Häuser auf der linken Straßenseite schweifen, als würde er jeden Bewohner kennen und die Jungen fertig machen, wenn sie ihn anlogen.
    »Jawoll«, antwortete Jimmy, und sah sich über die Schulter zu Seans Haus um.
    »Ja, Sir!«, stieß Sean hervor.
    Dave schwieg.
    Der Bulle blickte auf ihn hinunter. »Hm? Hast du was gesagt, Bursche?«
    »Was?« Dave glotzte Jimmy an.
    »Glotz nicht ihn an! Guck mich an!« Der Dicke schnaufte laut. »Wohnst du hier, Bursche?«
    »Hä? Nein.«
    »Nein?« Der Bulle beugte sich zu Dave hinunter. »Wo wohnst du denn, mein Sohn?«
    »Rester Street.« Dave glotzte Jimmy noch immer an.
    »Gesocks aus den Flats hier in dieser Gegend?« Die kirschroten Lippen des Polizisten verzogen sich, als hätte er einen Lutscher im Mund. »Das ist nicht gut fürs Geschäft, was?«
    »Wie bitte?«
    »Ist deine Mutter zu Hause?«
    »Ja, Sir.« Eine Träne rann Daves Wange hinunter und Sean und Jimmy wandten den Blick ab.
    »Tja, da müssen wir wohl mal mit ihr reden und ihr sagen, was ihre kleine Rotznase so alles anstellt.«
    »Ich hab nicht … hab nicht …«, stammelte Dave.
    »Steig ein!« Der Bulle öffnete die Hintertür und Sean bemerkte den Geruch von Äpfeln, ein intensiver Oktoberduft.
    Dave schaute Jimmy an.
    »Steig ein!«, wiederholte der Bulle. »Oder willst du, dass ich dir Handschellen anlege?«
    »Ich …«
    » Was? « Jetzt hörte sich der Polizist ziemlich genervt an. Er schlug gegen die offene Tür. »Steig jetzt ein, verdammt noch mal!«
    Heulend kletterte Dave auf die Rückbank.
    Der Bulle zeigte mit seinem knubbeligen Finger auf Jimmy und Sean. »Geht nach Haus und erzählt eurer Mutter, was ihr hier gemacht habt! Und dass ich euch Hosenscheißer nicht noch mal dabei erwische, wie ihr euch auf meiner Straße prügelt!«
    Jimmy und Sean traten einen Schritt zurück, der Mann stieg ins Auto und fuhr los. Sie sahen ihm nach, bis es an der Ecke rechts abbog. Während der ganzen Zeit schaute Dave, dessen Gesicht aus der Entfernung nur noch undeutlich zu erkennen war, zu ihnen hin. Und dann war die Straße wieder leer, das Zuschlagen der Autotür hatte sie verstummen lassen. Jimmy und Sean standen dort, wo das Auto gehalten hatte, betrachteten ihre Füße, guckten die Straße hoch und runter, ohne den anderen anzuschauen.
    Sean spürte wieder dieses Rucken, diesmal begleitet vom Geschmack schmutziger Kupfermünzen. Sein Magen fühlte sich an, als wäre er mit einem Löffel ausgehöhlt worden.
    Dann sagte Jimmy: »Du hast angefangen.«
    »Er hat angefangen.«
    »Nein, du! Jetzt kriegt er den Ärger. Seine Mutter hat einen an der Klatsche. Du hast keine Ahnung, was der alles einfällt, wenn er von zwei Bullen nach Hause gebracht wird.«
    »Ich hab nicht angefangen.«
    Jimmy schubste ihn, aber diesmal wehrte sich Sean, und dann rollten sie über die Straße und prügelten sich.
    »Hey!«
    Sean ließ Jimmy los. Beide standen auf und rechneten damit, wieder die beiden Bullen vor sich zu sehen, erblickten aber stattdessen Mr. Devine, der die Haustreppe herunterkam und auf sie zueilte.
    »Könnt ihr mir mal

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