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Mystic Tales - Sammelband mit 4 Romanen (German Edition)

Mystic Tales - Sammelband mit 4 Romanen (German Edition)

Titel: Mystic Tales - Sammelband mit 4 Romanen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vanessa Farmer
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Atmen.
    » Es ist also kein Wunder, dass man mir mit Misstrauen begegnet. « Er lacht hart. » Es gibt Menschen, die sind beliebt und es gibt welche, die ohne Lächeln geboren werden. «
    » Das stimmt nicht « , fährt sie auf. » Es ist eine Frage der Entscheidung. Auch du kannst lächeln. Ich weiß es, denn ich habe es erlebt. «
    » Ich möchte nicht unnötig drum herum reden. Bist du über die alten Sagen informiert? Ich sehe schlaue Bücher in den Regalen. Hast du sie gelesen? «
    » Ja, habe ich. «
    » Kennst du den Mythos von König Artus? «
    » Jeder Engländer kennt ihn. «
    » Dann erschrecke nicht, wenn ich dir meinen richtigen Namen nenne. «
    Sie fasst sich und nickt.
    Er trinkt, setzt den Becher ab und sagt: » Mein Name ist Galahad. Ich bin der Sohn von Lancelot, dem besten Freund von König Artus. «
     
     
    Während Kenneth Blackmore an die Tür pocht und man mitleidig zum oberen Stockwerk hochschaut, hat Richard sein Ziel fast erreicht.
    » Ihr habt es erlebt! Dieser Mann kommt her, spricht mit meinem armen Vater, und dessen Geist verwirrt sich! «
    » Ja « , sagt Morris, der Wirt. » Er wollte nicht nachgeschüttet haben. Das habe ich in zwei Jahren noch nie bei ihm erlebt. «
    » Da seht ihr es! «
    Raunen und Zustimmung. Nora hält sich abseits. Der alte Blackmore hat sei bei einer sündigen Handlung erwischt, und sie schämt sich, obwohl sie Richard noch viel mehr schenken würde, wenn er es will.
    Bürgermeister Lorman kaut auf seiner Zigarre.
    Richard ist in seinem Element. Seine geschwollenen Lippen sind feucht vom Bier, seine Augen funkeln voller Hass. » Was macht man mit einem Wolf, der unsere Lämmer reißt? Was macht man mit einem Mann, der ungestraft Büttel schlägt oder brave Leute verprügelt? «
    Niemand antwortet ihm, aber alle blicken ihn gebannt an. Das Klopfen von oben hat aufgehört.
    » Er sucht uns in unseren Träumen heim. Er verängstigt die Weiber. Er nimmt braven Bauern Hab und Gut. Er ist wie eine Krankheit. Und was macht man mit einer Krankheit? «
    Nun jubeln sie, stoßen auf Richard an und reden durcheinander.
    » Wir sind viele, er ist alleine. Die Macht der Vielen bricht die Gewalt der Magie. « Den letzten Satz hat Richard sich einfallen lassen, um seine eigene Furcht zu bändigen. » Wir wollen uns bewaffnen und zum Gut Blackmore gehen. Wir holen Gald aus dem Haus und bestrafen ihn. Er hat den Verstand meines Vaters, eines Ehrenmannes, verwirrt. «
    Über die Prügel, die er einstecken musste, redet er nicht mehr, sonst könnte man ihm Rachegedanken unterstellen und sich vielleicht abgewendet. » Wir töten ihn wie einen räudigen Wolf, merzen ihn aus wie eine Krankheit, damit wir wieder frei atmen können und unser Hab und Gut behalten. Wir alle sind fleißig und arbeiten hart für unser Leben. Yorkshire ist eine vermögende Grafschaft. So soll es bleiben. Lasst uns losziehen. « Und nach einer kleinen Pause: » Töten wir Clifford Gald! «
     
     
     
    » Der Seher Johannes sagt « , beginnt Clifford, der eigentlich Galahad heißt. » er habe uns weder himmlisch noch irdisch geschaffen, weder sterblich noch unsterblich, damit man wie sein eigener, in Ehre frei entscheidender, schöpferischer Bildhauer, sich selbst zur Gestalt formt, die man bevorzugt. Man könne zum Tierischen entarten, aber auch zum Höheren, zum Göttlichen wiedergeboren wenn, wenn es die Seele beschließt. Alles ist eine Frage der Entscheidung. Und ich musste meine Entscheidung treffen. Es blieb mir nichts anderes übrig, denn ich leistete einen Schwur. «
    Emily blickt ihn wortlos an.
    » Es geschah vor langer Zeit. Ich könnte stundenlang berichten. Eine Geschichte der Intrigen, der Lüge, der Liebe und der Irrungen. Vieles hat sich anders zugetragen, als man heutzutage annimmt. Keine Sorge, Liebste, ich werde deine Geduld nicht überstrapazieren. Beginnen wir bei meinem Vater, bei Lancelot. «
    Lancelot war noch ein Kind, als sein Vater, König Ban, gemeinsam mit ihm und seiner Gemahlin Elaine aus seinem Königreich fliehen musste. Lancelot wurde während der Flucht von seiner Mutter an einem See zurückgelassen und dort von der Fee Viviane, im Wasserreich Avalon, aufgezogen. Hier, erkannte Lancelot, war die Schmiede des magischen Schwerts Excalibur, das später in den Besitz des jungen Artus übergehen sollte.
    Als junger Mann verließ Lancelot Avalon und schloss sich den Rittern von König Artus’ Tafelrunde an, die es sich zur Aufgabe gemacht hatten, den Heiligen Gral zu finden

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