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Mythica 06 - Goettin des Sieges

Mythica 06 - Goettin des Sieges

Titel: Mythica 06 - Goettin des Sieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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dass Achilles es ihr so leichtmachte. Er erledigte die ganze Arbeit für sie. Allem Anschein nach war er den Krieg genauso leid wie die Göttinnen und außerdem stinkwütend auf Agamemnon, was Kat nur zu gut verstehen konnte. Der Streit um Briseis war nur der sprichwörtliche Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hatte. Jetzt musste Kat ihn lediglich weiter in die Richtung drängen, die er sowieso schon eingeschlagen hatte, dann konnte sie sich endlich entspannen und so tun, als wäre das hier einfach ein unerwarteter Urlaub. Sie sah auf ihren neuen Körper hinab und streckte ein Bein vor sich aus, so dass das Toga-artige Gewand zur Seite fiel und den Blick auf ihren jungen, wohlgeformten Schenkel freigab.
    »Bleibt das, was in der alten Welt passiert, eigentlich auch in der alten Welt?«, fragte sie gedankenverloren, während sie in ihren Ausschnitt spähte, um ihre prallen, jungen Brüste zu betrachten.
    Nicht zum ersten Mal fragte Kat sich, wo ihre beste Freundin war und was sie wohl gerade trieb. »Wahrscheinlich spielt sie das Kindermädchen für ihren süßen Blondschopf.« Und sie sollte sich ein Beispiel an Jacky nehmen. Sie sollte sich entspannen und ihre Zeit, so gut es ging, genießen – das Beste aus ihrer Situation machen. »Mit anderen Worten, wenn ich Achilles vögeln will, sollte ich ihn vögeln. Das würde uns beiden guttun. Meinen Patienten sage ich doch auch immer, dass sie sich sexuell ausleben sollten. Okay, Psychotante, heile dich selbst.« Kat nahm noch einen großen Schluck Wein, dann verließ sie das Zelt und ging entschlossen in Richtung Strand.

    Es war nicht schwierig, Achilles zu finden. Der Mond stand hoch und voll am Himmel, und Achilles war ein großer Mann, der sich nicht zu verstecken versuchte, sondern für jeden sichtbar auf einem Felsen saß und auf das ruhige Meer hinausblickte. Er hatte seinen Brustpanzer und die metallenen Beinschienen abgelegt und trug nur noch eine Tunika, die an der Brust offen stand und Arme und Schultern freiließ. Kat fand, dass er aussah wie eine griechische Statue, wie er dort saß, eingehüllt in den sanften Schein der Nacht und umrankt von altertümlicher Mystik.
    »Es ist gefährlich, nachts allein spazieren zu gehen«, sagte er, ohne sie anzusehen.
    »Ich bin nicht allein – ich bin bei dir.«
    Jetzt drehte Achilles doch den Kopf und begegnete ihrem Blick. »Benötigst du etwas, Prinzessin?« Die Frage war höflich, aber sein Ton klang distanziert, fast kalt.
    »Ja, Gesellschaft«, antwortete Kat, und zu ihrer Freude wirkte er ehrlich überrascht. »Es ist meine erste Nacht hier. Ich konnte mich noch nicht richtig eingewöhnen, und ich habe ein bisschen Heimweh«, erklärte sie wahrheitsgemäß.
    »Du hasst mich sicher dafür, dass ich dich von deiner Familie getrennt habe – von deinem Königreich.«
    »Das war nicht deine Entscheidung, sondern Athenes.«
    »Und hasst du die Göttin?«
    »Nein.« Kat schüttelte den Kopf. »Sie hat nur getan, was sie für richtig hielt. Und außerdem bist du gar nicht so übel.«
    Er machte ein Geräusch, das wie eine Mischung aus Lachen und Schnauben klang. »Du bist merkwürdig, Polyxena von Troja. Sind alle Prinzessinnen deiner Stadt so wie du?«
    »O nein, ganz und gar nicht«, antwortete sie mit absoluter Gewissheit. Da lachte er laut, und in Kats Ohren klang es unglaublich wundervoll, wie sein Lachen mit dem sanften Rauschen des Meeres verschmolz.
    »Hast du noch Wein in diesem schlaffen Ding?«, fragte sie, trat näher an ihn heran und streckte ihm ihren leeren Kelch entgegen. Er goss ihr ein, und dann schauten sie zusammen aufs Meer hinaus, während sie ihren Wein schlürften. Die Stille zwischen ihnen war kameradschaftlich, und Kat fragte sich zum wiederholten Mal, wie ein Mann, der Frauen angeblich eine Heidenangst einjagte, eine so angenehme Gesellschaft sein konnte. Was sie daran erinnerte …
    »Was du vorhin in Agamemnons Zelt gemacht hast, war eine echt gute Entscheidung.«
    Er sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. »Du bist die Prinzessin von Troja, natürlich findest du es eine gute Entscheidung, dass ich mich aus dem Krieg gegen dein Volk zurückziehe.« Sein Ton war sachlich, nicht wütend oder vorwurfsvoll.
    »Das stimmt wohl, aber daran habe ich gerade nicht gedacht. Ich dachte, dass ich auch nicht für einen Mann wie Agamemnon in die Schlacht ziehen würde.«
    »Es war wahrscheinlich keine allzu gute Idee, dass du ihn beleidigt hast«, meinte Achilles.
    »Warum nicht? Er und

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