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Mythica 06 - Goettin des Sieges

Mythica 06 - Goettin des Sieges

Titel: Mythica 06 - Goettin des Sieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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trommelte die Göttin des Krieges mit ihren schlanken Fingern gegen das Glas ihres Weinkelchs. »Als Thetis uns vor dreizehn Jahren um Hilfe gebeten hat, hätten wir wissen müssen, dass wir Ärger mit ihm bekommen würden. Hätten wir damals eingegriffen, hätten wir uns einiges erspart.«
    Hera seufzte. »Wir haben damals nicht eingegriffen, weil es sonst Probleme zwischen mir und Zeus gegeben hätte. Wieder mal.«
    »Würdet Ihr mir bitte erklären, worüber Ihr beide da redet?«, unterbrach Venus sie.
    »Ihr erinnert Euch doch noch, dass Thetis das Orakel von Dodona nach der Zukunft ihres Sohns befragt hat, oder?«, erkundigte sich Hera.
    »Vage. Hat das Orakel Achilles nicht vor die Wahl zwischen Ruhm und einem langen Leben gestellt?«
    »Ja, und der törichte Junge hat sich natürlich für den Ruhm entschieden«, erklärte Athene. »Deshalb hat seine Mutter uns um Hilfe gebeten. Wir haben ihr Bittgebet gehört, und ich wollte eingreifen.« Die Göttin des Krieges zuckte mit den Schultern. »Aber es schien einfach nie der richtige Zeitpunkt zu sein. Und ich muss zugeben, dass es mir irgendwann entfallen ist.«
    »Ich wollte eigentlich auch eingreifen, aber ich habe mich von den Schwierigkeiten, die das zwischen Zeus und mir verursacht hätte, davon abbringen lassen. Und dann ist da auch noch diese schreckliche Berserker-Rage, die Zeus Achilles geschenkt hat. Wann immer seine Gefühle allzu sehr in Fahrt geraten – im Guten oder im Schlechten –, überwältigen sie ihn, und dann kann man nicht mehr vernünftig mit ihm reden.« Hera senkte ihre Stimme zu einem verschwörerischen Flüstern. »Ich habe gehört, dass die Frauen solche Angst vor ihm haben, dass er sich seit Jahren keine Geliebte mehr genommen hat.«
    Venus schnaubte erneut. »Das klingt, als bräuchte Achilles dringend eine starke, unabhängige Frau aus der modernen Welt, die ihn führen kann und die ihm diesen Berserker-Unsinn austreibt. Dann könnte man auch wieder vernünftig mit ihm reden. Jetzt, wo er kein närrischer Junge mehr ist, will er doch bestimmt nicht mehr unbedingt sterben, bevor seine Haare auch nur anfangen, grau zu werden.« Sie nippte an ihrer Ambrosia, merkte dann aber, wie Hera und Athene sie anstarrten. »Was ist denn?«
    »Ich glaube, die Göttin der Liebe hatte gerade die rettende Idee«, meinte Athene.
    »Ja, und wenn sie die moderne Frau nach Troja bringt, wird Zeus sicher nicht mich für Konsequenzen verantwortlich machen.« Ein fröhliches Lächeln breitete sich auf Heras Lippen aus.
    »Wie schön, dass ich Eure Eheprobleme für Euch lösen darf …« Venus’ Stimme triefte vor Sarkasmus.
    »Also werdet Ihr es tun?«, wollte Athene wissen.
    »Natürlich werde ich helfen. Ich bin den Trojanischen Krieg genauso leid wie Ihr.« Venus strich ihre Haare zurück und nahm noch einen Schluck von ihrer Ambrosia, während sie über ihren nächsten Schritt nachdachte. »Die Stadt Tulsa in der modernen Welt ist mir wohlbekannt. Es wäre ein Leichtes für mich, mein Orakel darauf auszurichten. Ich muss nur ein bisschen lauschen, dann werde ich die perfekte Frau für Achilles schon finden.« Sie lächelte und zuckte lässig mit den Schultern. »Wenn ich sie gefunden habe, könnte ich sie einfach hierherzaubern. Wir überzeugen sie davon, dass sie Achilles zur Vernunft bringen soll, und dann schicke ich sie ins antike Griechenland. Ich schätze …« Venus machte eine Pause und nippte an ihrem Wein, während die anderen beiden Göttinnen ungeduldig darauf warteten, dass sie weiterredete.
    »Was?«, hakte Hera schließlich nach.
    »Ich schätze, wir sollten der Frau irgendeine Belohnung für ihre Dienste anbieten.«
    »Eine Belohnung? Sollte es nicht Belohnung genug sein, dass sie von einer Göttin auserwählt wurde?«, fragte Athene.
    Venus verdrehte die Augen. »Athene, meine Liebe, Ihr kommt wirklich zu wenig raus. Die modernen Sterblichen, und vor allem die modernen Frauen, katzbuckeln nicht vor den Göttern und verehren uns nicht wie willenlose Speichellecker. Es ist eine wahre Freude, sich unerkannt unter sie zu mischen.« Venus lächelte, als sie sich an ihre Abenteuer in Tulsa und an die ewige Liebe erinnerte, die sie dort gefunden hatte. »Vertraut mir einfach.«
    »Eine Belohnung für die Sterbliche kann auf keinen Fall schaden«, stimmte Hera zu, während Athene Venus zornig anfunkelte. »Warum sollten wir ihr das Ganze nicht ein bisschen schmackhaft machen? Ein Gefallen von der Göttin der Liebe sollte jede Sterbliche

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