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Mythica Bd. 5 - Göttin der Rosen

Mythica Bd. 5 - Göttin der Rosen

Titel: Mythica Bd. 5 - Göttin der Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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unmenschlich kräftigen Brustkorb und die Stimme verfluchte, die aus ihm hervordröhnte, denn er befürchtete, er könnte ihr wieder Angst machen. Befürchtete, dass sie ihn nicht mehr berühren würde …
    »Das«, flüsterte sie.
    Dann beugte sie sich vor und legte ihre Lippen auf seine. Er konnte sich nicht rühren. Es war, als hätte ihr Kuss ihn wieder in Stein verwandelt. Sie zog sich zurück, aber nur eine Handbreit, damit sie ihm in die Augen sehen konnte.
    »Deine Lippen sind warm«, bemerkte sie, immer noch flüsternd.
    »Eure … deine sind unvorstellbar weich.« Irgendwie gelang es ihm, die Worte hervorzustoßen, die ihm im Hals steckengeblieben waren.
    »Darf ich dich noch einmal küssen?«
    Ihm war klar, dass sie spürte, wie sein Körper unter dem ungewohnten und bittersüßen Genuss zitterte, die das Gewicht ihrer kleinen Hände auf seinen Schultern hervorrief. Da er seiner Stimme nicht traute, nickte er nur.
    Diesmal ruhten ihre Lippen länger auf seinen. Mit einer übermenschlichen Willensanstrengung verdrängte er den heißen Schmerz und gab sich dem Kuss hin. Ihr Duft erfüllte seine Sinne. Mikado war wie süßes Rosenaroma und warme Menschenfrau, sie berührte – küsste – ihn und lag fast in seinen Armen. Es war berauschender als jeder Zauber, der ihm zu Gebote stand.
    »Es ist noch besser, wenn du mich auch küsst«, murmelte sie an seinen Lippen.
    Wie er es sooft in den Träumen anderer Männer gesehen hatte, öffnete er leicht den Mund und neigte den Kopf. Als ihre Zunge seine berührte, reagierte Asterius’ Körper ganz von selbst. Mit einem Knurren, das sich rasch in ein Stöhnen verwandelte, ließ er die Palla zu Boden sinken, und die schimmernden Traumfäden verteilten sich um sie herum auf der Treppe. Langsam glitten seine Hände nach oben und umschlossen die sanfte Kurve ihrer Taille. Mikki beugte sich ein Stück weiter vor, so dass ihre vollen Brüste sich an das Leder seines Brustpanzers drückten, und er spürte ihre schwere Wärme, während er Mikkis Geschmack einsog. Er begehrte sie mit einer Lust, die ebenso glühend heiß war wie der Schmerz, der mit dem Verlangen einherging. In Strömen flüssigen Feuers jagte sein Blut durch die Adern, und seine Schläfen pochten. Außer Mikado gab es nichts mehr in seiner Welt, nichts außer ihrer Berührung, ihrem Geschmack, ihrer Hitze. Er musste sie besitzen, selbst wenn der Schmerz ihn vernichtete. Er musste sich in ihr vergraben und eine Ewigkeit des Verlangens in ihre verführerische Wärme fließen lassen. Ihre Arme schlangen sich um seine Schultern, der Kuss wurde tiefer. Sacht ließ er eine Hand die glatte Linie ihres Rückens emporgleiten, während die andere nach unten wanderte, um ihren unwiderstehlichen runden Hintern zu umfassen, sie näher zu sich heranzuziehen und an sein pulsierendes hartes Glied zu pressen.
    O Göttin! Noch nie hatte er so etwas gefühlt wie den köstlichen Schmerz, ihren Körper an seinen zu drücken.
    Ihr erster Schrei erreichte nicht seine schmerzerfüllte und von Lust vernebelte Wahrnehmung. Den zweiten hörte er nur, weil sie versuchte, sich aus seiner Umarmung zu befreien. Schweratmend zwang er sich, seinen Mund von ihrem zu lösen. Dann roch er Blut – ihr Blut – und starrte auf ihre Lippen. Sie sahen geschwollen aus, verletzt, an einer Stelle war ein blutender Riss. Sie hatte die Augen weit aufgerissen, und auch sie keuchte und rang nach Luft.
    »Nein!«, knurrte er, ließ sie los und taumelte einen Schritt zurück.
    Auch sie machte unwillkürlich einen Schritt zurück und drückte sich ans Geländer. Als ihr Rücken den Marmor berührte, zuckte sie zusammen.
    »Was habe ich getan?«, krächzte er.
    »Deine Klauen …«, begann sie mit unnatürlich schriller Stimme. »Du hast mich wahrscheinlich gekratzt.«
    Er schaute auf seine Hände und sah, dass seine Krallen in voller Länge ausgefahren waren. Entsetzt starrte er sie an. O Göttin! Bitte nicht! Bitte mach, dass ich sie nicht verletzt habe !
    »Lass mich deinen Rücken anschauen«, sagte er, aber als er Anstalten machte, auf sie zuzugehen, wich sie noch einen Schritt zurück. Als hätte sie ihm einen Pfahl ins Herz gestoßen, erstarrte er.
    »Schon gut. Mit mir ist bestimmt alles in Ordnung.«
    Aber ihre Augen waren voller Angst – und noch etwas anderem. Etwas, von dem er sicher war, es zu erkennen – Abscheu. Ja, diesen Blick kannte er nur allzu gut. Er hatte ihn in jener Nacht gesehen, als die letzte Empousa ihn zurückgewiesen hatte.

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