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Mythor - 023 - Befehle aus der Schattenzone

Mythor - 023 - Befehle aus der Schattenzone

Titel: Mythor - 023 - Befehle aus der Schattenzone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Terrid
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allerdings mein Freund. Er heißt Nottr.«
    Graf Corian nickte bekümmert. »Er und seine Lorvanerbande haben manchen Schädel gespalten in unseren Landen«, sagte er mit fester Stimme. »Sie haben geplündert und gebrandschatzt, und hätte ich sie nicht vernichtend aufs Haupt geschlagen zu Dandamar, so würden sie noch jetzt unser Herzogtum unsicher machen. Der Anführer dieses Lorvanerhaufens ist dein Freund?«
    »Es ist Nottr«, bestätigte Mythor.
    Corian sah ihn von der Seite an. »Ich kann ihm nicht helfen, nicht einmal um deinetwillen«, sagte Graf Corian. »Er wird sterben, bei Vollmond.«
    »Was hat man mit ihm vor?«
    »Brennen wird der Barbar«, sagte Corian. »Nach dem Willen meiner Ratgeber soll reinigendes Feuer seine Schuld verzehren und uns von ihm und seiner meuchlerischen Rotte befreien.«
    »Wo ist er jetzt?«
    Corian sah Mythor von der Seite an. »Im tiefsten meiner Kerker«, sagte er. »Versuche nicht, ihn zu befreien! Du würdest dein Leben verlieren und, was schlimmer ist, meine Gunst.«
    Mythor deutete eine Verbeugung an.
    Der Graf schritt davon, wie immer umschwänzelt von einer Schar eifriger Magier, Handdeuter, Wahrsager und Zauberer, einer Bande von Stümpern, wie manch einer seiner Gäste behauptete.
    Mythor nahm sein Reittier und führte es in die Stallung, die ihm zugewiesen worden war. Der Marschall verstand es, sich zu rächen. Der Stall war nur ein Loch mit einem Dach darüber, die Unterkunft nebenan, die Mythor beziehen sollte, sah nicht viel besser aus.
    Mythor versorgte als erstes sein Tier. Er übernahm diese Arbeit selbst, denn von den verdreckten Stallknechten wollte er keinen in die Nähe Pandors lassen.
    »Du bist Mythor?«
    Der Angesprochene drehte sich um. Im Eingang zu seiner Unterkunft stand eine Frau.
    »Ich heiße Buruna«, sagte sie und lächelte. »Der Graf sendet mich zu dir.«
    Wenn Corian daran gelegen gewesen sein sollte, die Frechheit seines Marschalls auszugleichen, dann war ihm das vollauf gelungen.
    Buruna maß fast sechs Fuß, sie überragte damit die Mehrzahl der Ugalier. Ihre Haut war von der Sonne dunkel gebräunt, beinahe schwarz. Ihre schwarzen Haare hatte sie zu vielen dünnen Zöpfen geflochten, die ihr bis weit über die Schultern fielen. Die Augen der Frau waren groß und dunkel. Ihr Blick war auf Mythor gerichtet, demütig lockend. Sie trug ein bodenlanges Gewand aus durchscheinendem Stoff, das die Brüste frei ließ.
    Mythor sah die Frau mit Wohlgefallen. Sie war üppig gewachsen, offenkundig eine jener Sklavinnen, die in ugalischen Landen nur für den Liebesdienst gehalten wurden.
    »Tritt ein!« sagte Mythor.
    Buruna maß ihn mit auffordernden Blicken, während Mythor Pandor versorgte.
    »Wo ist deine Kammer, Mythor?« fragte Buruna unterwürfig.
    Mythor deutete auf das Gelass, das man ihm zugewiesen hatte. Buruna ging mit schwingenden Hüften hinüber. Rasch kehrte sie zurück.
    »Das muss ein Irrtum sein«, sagte sie heftig. »Niemals würde Corian mich zu einem Mann schicken, der so untergebracht wird.«
    Mythor grinste breit. »Eher ist es umgekehrt«, sagte er trocken. »Der Marschall wusste, als er mich hier einquartierte, dass Corian dich zu meiner Gefährtin bestimmen würde, ich nicht.«
    »Dieser Lump«, ereiferte sich Buruna.
    Sie verließ hastig den Raum. Mythor konnte sie draußen mit den Knechten und Mägden schimpfen hören. Im Umgang mit den Dienstboten erwies sich Buruna als ebenso herrisch, wie sie sich unterwürfig zeigte, wenn ein hoher Herr mit ihr redete.
    Wenig später strömte das Gesinde in Mythors Kammer. Sie schleppten Kisten und Kästen, schütteten duftendes Heu auf. Der Vorgang wurde von Buruna genauestens überwacht.
    Sie zerrten einen großen Zuber in die Kammer, und kurz danach kehrten die ersten zurück, beladen mit hölzernen Eimern voll heißen Wassers. Auch Buruna stellte sich wieder ein, in den Händen ein Gefäß mit duftendem Salböl.
    Mythor lehnte sich gegen eine Wand seiner Kammer und sah amüsiert zu, wie Buruna das Zepter schwang.
    »Dorthin, du Tölpel!« herrschte sie einen Knecht an. »Vorsicht, verschüttet nichts von dem Wasser!«
    Mit eigener Hand ließ sie einen dünnen Strahl des köstlichen Öles in den mannsgroßen Zuber fließen. Das Wasser im Zuber begann zu schäumen und verbreitete einen durchdringenden Geruch.
    »Mehr Wasser!« bestimmte Buruna.
    Mythor ließ sie gewähren. Er nahm Alton und legte das Gläserne Schwert zwischen Lager und Wand.
    »Und jetzt hinaus mit euch, und wagt nicht

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