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Mythor - 024 - Zweikampf der Zauberer

Mythor - 024 - Zweikampf der Zauberer

Titel: Mythor - 024 - Zweikampf der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Terrid
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verscheuchte er den aufbegehrenden Necor.
    Die Frage war nicht ungefährlich, aber Mythor hatte keine andere Wahl. Buruna wusste von dem Tausch, der Nottrs Verbrennung verhindert hatte. Blieb sie zu lange in Vassanders gierigen Händen, wurde sie vielleicht redselig. Niemand konnte wissen, mit welchen Mitteln der Erzmagier sie behandelte.
    Noch war sich Mythor des Vertrauens von Graf Corian sicher. Der Graf dachte ähnlich wie er, war aber an die Weisungen des L'umeyn gebunden. Diese Übereinstimmung konnte sich sehr bald wandeln, wenn der Graf erfuhr, dass Mythor ihn betrogen hatte.
    Das war der Grund, der Mythor mit Nachdruck nach Buruna fragen ließ, auch auf die Gefahr hin, dass er sich ein zweites Mal dem Hohngelächter der Menge aussetzen musste. In diesem Augenblick dachte allerdings keiner der Versammelten an Gelächter.
    Die drei Codgin-Söhne boten ein jämmerliches Schauspiel, als sie von Mythor durch den Saal geprügelt wurden. Der Graf selbst saß wie versteinert auf seinem Sessel und brütete vermutlich über Racheplänen. An Heimtücke konnte er es mit seinen Kindern aufnehmen. Der Blick der Verachtung, der seine Kinder allerdings traf, zeugte davon, dass Graf Codgin sehr wohl erkannte, was er sich da herangezogen hatte.
    »Wann und wo soll der Kampf stattfinden?« fragte Jamis von Dhuannin.
    »Ich überlasse dem Gegner die Wahl«, sagte Mythor. »Wenn sie nicht erscheinen, werde ich sie holen.«
    Inzwischen kehrte eine Magd mit Buruna am Arm zurück. Mythor sah es aus den Augenwinkeln heraus. Buruna wirkte ermattet, machte aber einen gesunden Eindruck. Offenbar hatte sie die Wirkung des Helmes inzwischen überwunden.
    Mythor packte zwei der Codgin-Söhne an den Hälsen und stieß sie mit den Köpfen zusammen.
    »Merkt euch das«, sagte er. »Beim nächstenmal kommt ihr nicht mit Beulen davon!«
    Er schritt aus dem Saal. Buruna folgte hastig. Stille breitete sich hinter ihnen aus.
    »Ein bemerkenswerter Mann«, sagte Jamis von Dhuannin. Er nippte an seinem Pokal. Wein am frühen Morgen war ihm zuwider.
    Gapolo ze Chianez nickte. »Ich weiß«, sagte der Salamiter. »Ich kenne ihn noch von früher.«
    »Berichte«, bat Jamis. »Woher kennst du den Mann?«
    »Es liegt schon einige Jahre zurück«, sagte Gapolo ze Chianez nachdenklich. »Ich war noch ein Halbwüchsiger damals. Du weißt, dass Mythor ein Ziehkind der Marn ist?«
    »Ich hörte davon sagen.«
    »Die Marn kamen damals mit ihren Yarls auch durch unser Land«, wusste Gapolo zu erzählen. »Churkuuhl wälzte sich durch unsere Heimat, und unsere Leute bekamen es natürlich mit der Angst zu tun. Unser Land ist karg, und es kann kaum die dort lebenden Salamiter ernähren. Nun, meine Leute versuchten damals, Churkuuhl zum Anhalten zu bringen. Sie verrammelten einen Engpass, befestigten ihn und wollten versuchen, die Nomadenstadt abzudrängen.«
    »Nach Möglichkeit in ein anderes Land«, murmelte Jamis von Dhuannin amüsiert.
    Der Salamiter gab darauf keine Antwort.
    »Unsere Leute haben alles versucht«, berichtete Gapolo ze Chianez. »Es war vergeblich, Churkuuhl war nicht aufzuhalten. Als wir schon glaubten, kämpfend untergehen zu müssen, verließ ein Marn die Nomadenstadt und trat unseren Leuten entgegen. Ihm ist es zu danken, dass es zu keinen weiteren Streitigkeiten gekommen ist.«
    »Mythor, vermute ich«, sagte Jamis.
    »Er war es«, bestätigte Gapolo. »Unsere Leute waren im höchsten Maße verblüfft, denn es hatte geheißen, dass ein Marn nie die Stadt verlässt, mit der er wandert. Nun, damals war es anders. Churkuuhl zog über den Yarl-Pass, und mir hat sich die Gestalt des Mannes eingeprägt, der uns seinerzeit furchtlos entgegentrat.«
    »Eine hübsche Geschichte«, sagte Jamis von Dhuannin. In seiner Stimme war keinerlei Spott zu hören. »Sie erklärt eine Freundschaft. Indes ist ein Freund nicht verpflichtet, dem anderen hinterherzulaufen, wenn der sich in seinem Unverstand zu Tode stürzen will?« »Was soll das heißen?«
    Jamis zeigte sein ruhigstes Gesicht. Mit einer weit ausholenden Bewegung des Armes umfasste er die ganze Versammlung. »Er hat hier nur Feinde, wohin man auch sieht. Nicht einmal Graf Corian wird ihm helfen können, denn er ist an Vassanders seltsame Weissagungen gebunden.«
    »Woher weißt du das?«
    Jamis lächelte überlegen. »Ich habe meine Quellen«, sagte er leichthin. »Die edlen Herren von Tainnia und Ugalien verabscheuen ihn, weil sie ihn für einen Emporkömmling halten, für einen ausgemachten

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