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Mythor - 044 - Piraten der Wüste

Mythor - 044 - Piraten der Wüste

Titel: Mythor - 044 - Piraten der Wüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner K. Giesa
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hättest auf einen Mann neben Jassam gezielt«, murmelte der Kommandant nachdenklich, dann preschte sein Diatro an Hrobon vorbei.
    Der Wüstenkampf nahm seinen Anfang.
    *
    Mythor musste sich nach mehreren Seiten gleichzeitig verteidigen. Er bedauerte es, nicht Alton, das Gläserne Schwert, in der Hand und den Helm der Gerechten auf dem Kopf zu tragen. Mit diesen beiden Ausrüstungsstücken hätte er leichteres Spiel gehabt. So musste er sich auf seine eigene Schnelligkeit verlassen.
    Einer der Männer, die ihn am härtesten bedrängt hatten, war tot. Mythor kannte diese Art von überlangen Pfeilen nur zu gut. Hrobon hatte mit Sicherheit nicht auf den Piraten, sondern auf ihn selbst gezielt.
    Mythor sah sich nach der Prinzessin um. Drei Männer zerrten sie davon, aber nicht zurück in ihre Kajüte, sondern unter Deck. Wahrscheinlich rechneten sie mit einem größeren Gefecht und wollten ihre Geisel nicht in Gefahr bringen, zufällig getroffen zu werden. Mythor wich einem Schwerthieb aus, parierte einen zweiten und konnte sich vor dem dritten nur durch einen raschen Sprung zur Seite retten. Es wurde Zeit, dass er eine Wand in den Rücken bekam.
    Plötzlich sank einer der Männer, die ihm so hart zusetzten, zu Boden. Der zweite brach zusammen, und den dritten trieb Mythor jetzt mit einer Serie schneller Hiebe vor sich her zur Reling. Oben auf dem Decksaufbau stand No-Ango, der Rafher, und setzte seine Pfeilschleuder ein. Einer der Obsidiansplitter nach dem anderen zischte durch die Luft und traf zielsicher. Mythor wischte seinen letzten Gegner mit einem letzten kräftigen Streich über Bord; mit einem lauten Schrei stürzte der Mann auf die Salzfläche. Mythor fuhr herum.
    Im gleichen Moment sah er No-Ango zusammenbrechen. Das Balancierpendel war herumgewirbelt worden und fegte den Rafher einfach nieder. Gleichzeitig schwang die Tashans Ehre kurz herum. Jetzt erkannte Mythor auch den Grund. Drei Orhakoreiter waren dem Schiff nahe gekommen und wollten zum Angriff übergehen. Mit dem raschen Manöver des überaus wendigen Piratenschiffs hatten sie nicht gerechnet. Der Ausleger des Seglers kam herum und mähte die Laufvögel förmlich zu Boden. Aufstiebende Federn, kreischende Orhaken, die sich bald wieder aufrichteten, und aus dem Sattel geschleuderte Krieger blieben zurück.
    Mythor sah in die Runde. Mit No-Angos Hilfe konnte er im Moment nicht rechnen. Wo waren Jassam und Ashorro? Sie hatten sich während des kurzen Kampfes rasch abgesetzt.
    Da sah er Sadagar am kleinen Achterkastell. »Steinmann!« schrie er. »Wie kommst denn du hierher?«
    »Geklettert!« rief Sadagar zurück. »Dem Kleinen Nadomir sei Dank, dass dir nichts passiert ist… Duck dich!«
    Instinktiv ließ Mythor sich nach vorn fallen. Ein wuchtig geschwungener Belegnagel fuhr über ihn hinweg und riss durch den Schwung den Piraten vorwärts. Er stürzte über Mythor, der ihn mit einem kräftigen Faustschlag betäubte, ehe der Pirat, wusste, wie ihm geschah. Mythor schnellte sich wieder empor. Sadagar hastete jetzt über das Deck. Die restlichen Piraten waren nun damit beschäftigt, das Schiff zu lenken. Jetzt sah Mythor auch Jassam. Der Pirat stand zwischen den Aufbauten und gab seine Befehle.
    Mythor griff ihn, ohne zu zögern, an. »Kümmere dich um No-Ango!« schrie er Sadagar zu. »Er liegt oben!« Dann klirrten die Schwerter erneut gegeneinander. Diesmal war niemand mehr zur Hand, der dem Piraten zu Hilfe eilen konnte. Doch er erwies sich als zäher Gegner, der Mythor bald in Bedrängnis brachte. Während das Piratenschiff mit wachsendem Tempo über den Salzspiegel raste, drängte Jassam den Sohn des Kometen immer weiter zurück.
    Allmählich geriet Mythor ins Schwitzen. Jassam ließ ihm kaum noch eine Möglichkeit zum Angriff. Er konnte nur noch abwehren und merkte, dass die Reling ihm immer näher kam. Er konnte sich fast schon ausrechnen, wann er über Bord gehen würde…
    *
    Hrobon wurde langsamer. Sadhy stürmte wie ein Rasender auf seinem Diatro zwischen die davonjagenden Piratenschiffe, die auf ihrem Fluchtkurs ziemlich nahe an der Warzenkolonie vorbeimussten. Und dort fegten die bisher versteckten Vogelreiter heran.
    Die erste Feindberührung fand statt. Zwei kräftige Diromen erfassten einen kleineren Segler in der Flanke. Die Rammgestelle bohrten sich in den leichten Rumpf, dann prallten die Laufvögel mit ihrer ganzen Kraft dagegen. Der Ausleger hatte ihnen keine Schwierigkeiten gemacht. Jetzt knallten die wuchtigen Schnäbel gegen die

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