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Mythor - 044 - Piraten der Wüste

Mythor - 044 - Piraten der Wüste

Titel: Mythor - 044 - Piraten der Wüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner K. Giesa
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ich ein Schwert mitgehen lassen. Ich habe es unter dem Umhang.«
    Mythor nickte. »In Ordnung, No-Ango«, flüsterte er zurück. »Dann brauchen wir nur noch abzuwarten, bis die beiden Parteien miteinander verhandeln. Dann schlagen wir zu.«
    Der Rafher sagte nichts.
    Mythor sah wieder nach vorn. Die Segler wurden langsamer, und auf den Decks marschierten die Piraten auf. Die mächtige Flotte formierte sich zu einer langgezogenen Reihe. Mythor erkannte die Strategie Jassams sofort. Wenn sie langsam auf die Vogelreiter zuglitten und dann herumschwenkten, um dem Feind die Breitseite zuzuwenden, sahen sich die Krieger des Shallad plötzlich einer endlosen Reihe entgegen, die mit Bogenschützen besetzt war. Die Piraten, die sich jetzt plötzlich auf den Decks drängten, waren in der Tat mit Pfeil und Bogen bewaffnet. Sie selbst mochten hinter der hüfthohen Bordwand rasch Deckung finden.
    Die beiden Flügelspitzen der ausschwärmenden Flotte bewegten sich jetzt rascher. Jassam vollführte ein riesiges Umfassungsmanöver.
    »Der alte Fuchs geht kein Risiko ein«, murmelte No-Ango bitter. »Wenn er sie umschließt, haben sie keine Chance. Dann bekommt er Tashan zurück und braucht die Prinzessin nicht freizugeben, sondern kann mit ihr weitere Erpressungen durchführen.«
    Mythor nickte langsam. »Vielleicht können wir es verhindern.«
    Er konnte die Vogelreiter bereits zählen. Es mochten fünfzig sein. Hrobon war unter ihnen. Mythor erkannte den Heymal auch auf diese große Entfernung. Seine Augen wurden schmal. Er konnte sich nicht vorstellen, dass Hrobon nur mit fünfzig Reitern kam. Der Heymal musste noch einen Trumpf im Ärmel haben.
    Unwillkürlich wanderten Mythors Blicke zu den Warzen hinüber, die sich schwarz und unheimlich backbord voraus erhoben. »Was ist das?« fragte er.
    No-Ango wandte den Kopf. »Was?«
    »Ach, schon wieder vorbei«, winkte Mythor ab. »Ich glaubte jemanden oben auf einer der Warzen zu sehen. Aber es war wohl eine Täuschung.«
    »Vielleicht gibt es den spukenden Magier wirklich«, meinte No-Ango.
    Jassam trat jetzt aus der Steuerkabine, von der aus er seine Befehle gegeben hatte. Die Piratenschiffe verständigten sich über Spiegelsignale miteinander. Eine bemerkenswerte Erfindung, die allerdings nur bei hellem Sonnenlicht funktionierte.
    Noch langsamer wurden sie. Und dann, als Vogelreiter und Segler noch hundert Schritte voneinander entfernt waren, stoppten die Schiffe ab. Die Tashans Ehre machte eine jähe Schwenkung, auch die anderen stellten sich leicht schräg. Es war in der Tat ein weites Umfassungsmanöver. Wie eine Zange umgaben die Piratenschiffe jetzt die fünfzig Vogelreiter.
    Die Segel fielen bis auf wenige. Nur noch kriechend glitten die Segler weiter, blieben aber in Bewegung. Jassam und Ashorro standen an der Reling und warteten schweigend auf die Reaktion der Vogelreiter.
    *
    Hrobon wechselte einen schnellen Blick mit Kommandant Sadhy. Der nickte dem Mann aus den Heymalländern zu. Hrobon gab einigen Kriegern einen Wink. Mythor verfolgte, wie sie Lanzen auf ein Diromo richteten und Befehle erteilten. Augenblicke danach kletterte ein Mann mit einer den gesamten Kopf verhüllenden Kapuze aus einem Tragekorb. Etwas unbeholfen kam er unten an. Seine Hände waren auf den Rücken gefesselt.
    Mythor sah sich um. Von der Prinzessin war nichts zu sehen, aber drei Piraten standen vor dem Eingang ihrer Kajüte. Mythor und der Rafher schoben sich näher an Jassam heran. Ganz langsam bewegte sich die Tashans Ehre, nur noch von einem halb herabgelassenen Segel angetrieben.
    Ein gutes Dutzend Vogelreiter löste sich von dem Trupp, an der Spitze Hrobon. Der Vermummte bewegte sich zu Fuß neben dem Orhako des Heymals. Langsam kamen sie auf den querliegenden Segler zu. Mythor trat einen Schritt zurück; Hrobon wusste zwar, dass sein Todfeind sich unter den Piraten befand, aber er brauchte den Frevler nicht unbedingt sofort wiederzusehen. Sein Hass würde bei Mythors Anblick wieder neu ausbrechen und ihn vielleicht zu unvorsichtigen Reaktionen verleiten. Es war besser, wenn er annahm, dass Mythor vielleicht im langgesuchten Versteck zurückgeblieben war. »Was er nicht weiß, macht ihn nicht heiß«, murmelte Mythor und ging hinter No-Ango und Ashorro in Sichtdeckung.
    Auf halber Strecke zwischen den Schiffen und den Reitern blieb die kleine Gruppe stehen. Auch der vermummte Tashan hielt an. »He, Jassam!« schrie Hrobon vom Rücken seines Orhakos. »Hier sind wir, hier ist Tashan. Ich

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