Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mythor - 044 - Piraten der Wüste

Mythor - 044 - Piraten der Wüste

Titel: Mythor - 044 - Piraten der Wüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner K. Giesa
Vom Netzwerk:
immer zwischen den Schwarzstachlern verborgen halten. Und so hart der Salzspiegel auch war -die Kufen des großen und damit einigermaßen schweren Kriegsschiffs würden deutliche Spuren hinterlassen, denen man folgen konnte. Und für den Fall, dass die Piraten ihn an einer Warze zu Bruch fuhren, war es ratsam, ein gutes Dutzend Reiter vorsichtig hinterherzuschicken.
    Hrobon nickte unwillkürlich. Genau so würde er die Angelegenheit durchführen. Es war das Sicherste, was er tun konnte.
    Er sah sich wieder um. Ein Dutzend Wüstensegler ergriff jetzt doch endlich die Flucht, und eine Schar Reiter auf schnellen Diatren setzte ihnen nach, dabei hin und wieder anhaltend und Brandpfeile verschießend. Plötzlich stand einer der schon weit entfernten Segler in hellen Flammen. Aber er raste mit brennenden Segeln dennoch weiter…
    Die Vogelreiter machten die wenigen Piraten nieder, die zwischen den zertrümmerten Salzseglern umherirrten und sich verzweifelt gegen die Männer auf den großen, bis zu drei Mannshöhen aufragenden Vögel wehrten. Sie wussten, dass sie nichts mehr zu verlieren hatten außer ihrem Leben, und sie verloren es. Die Wracks wurden in Brand gesetzt und nur jene Segler verschont, bei denen es noch eine Möglichkeit gab, sie wieder flottzumachen und ihren früheren Eigentümern zurückzugeben. Um das Flottmachen würden sich jene freilich selbst kümmern müssen.
    Hrobon ritt zu Sadhy hinüber und berichtete von seiner Beobachtung. Gleichzeitig unterbreitete er seinen Plan.
    Sadhy nagte an der Unterlippe. »Nicht schlecht für einen Mann, der niemals auf dem Salzspiegel war«, nickte er.
    Hrobon tippte sich an die Stirn. »Um auf diese Idee zu kommen, brauche ich nicht auf dem Salzspiegel gewesen zu sein. Auch in den Heymalländern gibt es gefährliche und unübersichtliche Gegenden, in denen Verfolgte ihre Jäger abzuschütteln versuchen.«
    »Gut«, sagte Sadhy. »Nimm so viele Männer, wie du brauchst, und führe deinen Plan aus.«
    Hrobon grinste. »Ich danke dir, Sadhy. In diesem Fall nehme ich alle Männer. Die letzten Piraten, die noch leben, werden uns auf diesem Gelände nicht davonlaufen.«
    Ehe Sadhy sein großzügiges Angebot einschränken konnte, ertönte Hrobons Stimme bereits und gab die nötigen Befehle, die über die weite Fläche des Schlachtfelds weitergegeben wurden. Kurz darauf setzten die Vogelreiter sich in Bewegung und teilten sich in drei Gruppen auf. Zwei, die in gegenläufiger Richtung ständig die Warzenkolonie umkreisen und nach Kufenspuren Ausschau halten würden, und eine, die vorsichtig der Spur des Piratenschiffs in die Kolonie folgen würde, um im Fall eines Schiffbruchs noch retten zu können, was zu retten war.
    Wobei lediglich von Prinzessin Shezad die Rede war.
    *
    Immer näher kamen die Stacheln des schwarzen Gebildes. Mythor konnte die Spitzen bereits deutlich erkennen, die den Erzählungen nach ein fürchterliches Gift absondern sollten. Und immer noch war der Bogen, den die Tashans Ehre zog, zu weit. Zusammen mit den beiden Piraten hing Mythor an dem Quermast mit dem Balanciergewicht. Weiter durfte er das Piratenschiff nicht neigen, weil es sonst der Masthöhe wegen umstürzen würde, und die Segelstellung ließ sich auch nicht mehr verbessern.
    Wenn wir es nicht schaffen, müssen wir den Kahn umschmeißen, hatte der Rafher gesagt. Es war die einzige Möglichkeit, die sie noch besaßen, der drohenden Kollision zu entgehen, aber auch die letzte. Erst wenn es wirklich nicht mehr anders ging, wollte Mythor zu dieser »Notbremse« greifen, die das Schiff gleichzeitig zerstören würde. Denn er wollte nach Möglichkeit mit dem Segler wieder hinaus.
    »Bei Quyl, warum wird die Kiste denn nicht langsamer?«
    Wenn sie es schafften, dann um Haaresbreite. Aus schmalen Augen starrte Mythor der immer näher kommenden, drohenden Gefahr entgegen.
    Unten hatte sich jetzt Ashorro erhoben. Er starrte über das Deck und sah die teils besinnungslosen und teils gefesselten Piraten. Dann blickte er nach oben, wo Mythor und die beiden Piraten am Balanciermast hingen. Es wäre für die beiden Männer die beste Gelegenheit gewesen, Mythor zu überwältigen, aber dafür hingen sie zu sehr am Leben. Wenn auch nur einer den Mast losließ, gegen den sie sich zu dritt mit ihrem Gewicht stemmten, schwang er zurück, und der Kufensegler verließ trotz schräggestellten Segels die Kurve, um mit voller Wucht in die Stacheln zu krachen, die immer näher kamen.
    Sadagar und No-Ango wurden oben

Weitere Kostenlose Bücher