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Mythor - 050 - Die Mauern von Logghard

Mythor - 050 - Die Mauern von Logghard

Titel: Mythor - 050 - Die Mauern von Logghard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Vlcek
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bin nach Logghard gekommen, um Mythor am siebten Fixpunkt des Lichtboten zu treffen«, sagte Vangard in die Leere ihres Geistes. »Ich war immer sicher, dass er zum Sohn des Kometen geboren ist, und die Großen bestärkten mich eigentlich darin. Ich verstehe nicht, warum sie nun einen Fremden auf seinen Platz stellen. Aber ich werde schon herausfinden, was hinter diesem Winkelzug steckt.«
    Allmählich fand Kalathee zu sich zurück und fasste Zutrauen zu dem kleinen Magier.
    *
    »Die Düsternis hat uns und lässt uns nicht mehr los«, sagte der rothaarige Edelmann, zu dem die Waffen und die Rüstung so wenig passten wie zu einer Hebamme.
    »Hör auf zu jammern, Jamis«, sagte Herzog Horvand von Nugamor. »Hast du Ausschau nach anderen Feldherren gehalten? Wie viele sind es? Sind bekannte Namen darunter?«
    »Da kommen sie, mein Herzog«, sagte Jamis von Dhuannin, der nie ein Krieger gewesen war, sondern auf dem Feld der Diplomatie mit intriganter Zunge gekämpft hatte. Seine erste Schlacht, in die ihn sein Herzog getrieben hatte, war zugleich auch seine letzte gewesen.
    Aus den grau wallenden, düsteren Nebeln schälten sich einige Gestalten, zu Fuß und hoch zu Ross. Es waren Verlorene, wie alle, die es an diesen unbekannten Ort im Nirgendwo verschlagen hatte. Jamis von Dhuannin stellte sie namentlich vor.
    »Graf Helvion von Quinlor!« Der Reiter mit dem Helmbusch und dem Wappen eines fliegenden Drachen auf der Brust verneigte sich.
    »Cesano, der Ilkerer, Vertrauter des Gapolo ze Chianez!« Der bullige Salamiter, der ein Banner hielt, das eine Möwe im Flug zeigte, hob die freie Hand zum Gruß.
    »Engor, der Venduse, gleichfalls ein Getreuer Gapolos.« Der zweite salamitische Stammesführer trieb sein Pferd heran und ließ es sich vor dem Herzog von Nugamor verneigen.
    »Parodo, Häuptling vom Volke der Karsh . « Ein verwegen aussehender Krieger, eingehüllt in ein Bärenfell, der den Schädel dieses Tieres wie einen Helm auf dem Kopf trug, schwang seine Waffe.
    Der Herzog von Nugamor sah sie sich der Reihe nach an, lange und schweigend. Endlich sagte er: »Ich will keine großen Worte machen, denn ich weiß, dass ihr alle denkt und fühlt wie ich. Wir sind eingeschlossen in einen Dämonenkreis, aus dem es kein Entrinnen zu geben scheint. Wir sind die Opfer der Schwarzen Magie der Caer. Wir sind voll Hoffnung in eine Schlacht geritten und wurden aus dem Kampf gerissen, bevor er noch richtig begann. Und egal, wie diese Schlacht ausgegangen ist, wir sind die Verlierer. Wir wurden zu Geisterreitern, die durch diese uferlose Einöde ziehen, ohne ein Ziel vor Augen zu haben. Aber ich sage euch, für uns ist der Kampf noch nicht zu Ende! Irgendwo um uns lauert ein Feind. Und egal, von welcher Gestalt er ist und in welcher Form er erscheint, er verkörpert das Böse. Und irgendwann wird der Augenblick kommen, da uns dieser Feind stellt. Darum müssen wir gewappnet sein. Bereitet euch darauf vor, dass wir noch einmal die Klinge kreuzen müssen mit einem Gegner, der das Erzböse verkörpert. Kopf hoch, tapfere Kämpfer der Lichtwelt, fasst neuen Mut, nehmt euer Herz in beide Hände, seid wachsam und allzeit bereit. Denn wenn dieser Dämonenkreis aufbricht und der FEIND sich uns zeigt – dann setzen wir die Schlacht fort, die wir im Hochmoor von Dhuannin begonnen. Unser sei der Sieg!«
    »Unser sei der Sieg!« wiederholte die mehrtausendköpfige Schar der Geisterreiter.
    *
    Gamhed, den sie den Silbernen nannten, fand sich an der östlichen Stadtmauer ein, um seinen Kriegern, die schon seit Tagen hier ausharrten, Mut zu machen. Gamhed war der Befehlshaber, der Kriegsherr von Logghard, und das schon ein Viertel eines Jahrhunderts lang. Er trat seinen Kriegern stets in voller Rüstung entgegen, nie hatten sie ihn ohne seinen silbernen Harnisch zu sehen bekommen. Diese deutlich zur Schau getragene stete Kampfbereitschaft übertrug sich auch auf seine Männer. Er kannte seine Wirkung, und er wusste, dass sein bloßes Erscheinen die Krieger zu doppelter Leistung anspornte. Für ihn gaben sie ihr Leben.
    Gamhed war zu einer lebenden Legende geworden. Er hatte mehr Macht über die Loggharder als selbst Shallad Hadamur. Gamhed, der Silberne, war der ungekrönte Herrscher in der Ewigen Stadt, denn ihm allein war es zu verdanken, dass sie noch nicht den Dunkelmächten zum Opfer gefallen war.
    Und wegen seines starken Einflusses auf die Krieger war er zum Ostwall gekommen. Auf dieser Seite war Logghard besonders stark befestigt –

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