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Mythor - 063 - Die Bestie erwacht

Mythor - 063 - Die Bestie erwacht

Titel: Mythor - 063 - Die Bestie erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giesa Werner K.
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Es gab eine einzige größere Ansiedlung an der Küste und eine Handvoll einzelner Häuser irgendwo im Inland.
    Das war alles, was die Insassen des Stern von Walang über die Insel wußten. Auf der Seekarte war sie unter dem Namen Takagai eingetragen.
    Scida und Jewa standen auf der Brücke nebeneinander. Kunak hatte sich auf einen Blick der Amazone zurückgezogen. Scida hatte fünf ihrer Kriegerinnen ausgewählt, um mit ihr an Land zu gehen.
    Sie sah Jewa an. »Was spürst du?«
    Jewa schüttelte den Kopf. »Nichts… nichts mehr! Vorhin, draußen auf dem Meer, war diese Ahnung deutlicher, aber sie wird schwächer, je näher wir Takagai kommen. So, als ob sich da etwas eintarnen wolle…«
    Scida blickte zum Heck ihres Kampfschiffs, das diesen Namen kaum noch verdiente, seit die meisten Kriegerinnen zu jüngeren Amazonenführerinnen abgewandert oder von Scida ihrer Verdienste wegen geadelt worden waren, so daß sie eigene Kommandos übernehmen konnten. Aber auch mit zwanzig Amazonen war der Stern noch gut besetzt.
    »Wir müssen das Luftschiff nehmen«, entschied Scida. »Mit dem Stern kommen wir nicht nahe genug heran, und irgendwie kommt mir das Luftschiff sicherer vor als ein Beiboot.«
    Jewa sah die Amazone verwundert an. Das Sicherheitsbedürfnis der Anführerin war ihr fremd. Früher war Scida schnurstracks auf ihr Ziel zumarschiert, die beiden Schwerter in den Fäusten und die Gefahren nicht beachtend.
    Hatte sich etwas von der Ahnung der Hexe auf sie übertragen?
    Die alte Amazone beugte sich über die Brüstung. »Das Luftschiff klarmachen…«
    Zwei Sklaven, die im Moment nicht beschäftigt waren, machten sich an die Arbeit.
    Nicht jedes Schiff verfügte über Ballons, aber Scida hatte immer darauf geachtet, daß sie eines dieser Luftschiffe einsatzbereit hatte. Von der unter Zaem dienenden Burra hieß es, daß sie auf ihrem ohnehin schon riesigen Schiff sogar mehrere Ballons ständig startbereit hatte.
    Ein heller Streifen umgab die Insel. Dort war das Wasser schon sehr flach.
    Einige Segel fielen. Abermals wurde der Stern von Walang langsamer. Scida befahl ihrer Stellvertreterin, das Kommando über das Kampfschiff zu übernehmen, winkte Jewa und den anderen fünf Frauen, ihr zu folgen, und betrat als erste die Gondel des Luftgeistjägers, wie sie den Ballon genannt hatte.
    Wenig später drehte der Stern bei. Geräuschlos hob das Luftschiff ab. Die großflächigen Steuerflügel drehten sich, nutzten die Kraft des Windes aus und trieben den Ballon der Insel entgegen.
    Scida steuerte den Luftgeistjäger selbst.
    Immer größer wurde Takagai vor ihnen.
    Und da gab die Amazone Jaana einen überraschten Schrei von sich.
    Sie deutete nach unten.
    Scida wurde merklich blasser, als sie die Bedeutung des Bildes erkannte, das sich ihnen bot…
*
    Menschen sahen zum schwebenden Luftschiff hinauf und zum weit vor der Insel vor Anker gehenden Stern von Walang, der im flachen Wasser nicht weiterkam. Aber was waren das für Menschen!
    Lebende Tote?
    Neben Scida gab Jaana einen erstickten Laut von sich. Zum Aufschrei reichte es bei ihr nicht mehr.
    Gerade hatten sie alle einen Menschen stumm zusammenbrechen sehen, aber keiner von den anderen, Frauen wie Männer, schien sich darum zu kümmern!
    Sie alle blickten zum Luftschiff hinauf und zum Stern draußen auf dem Meer. Und dann wandten sie sich ebenso überraschend wieder ab und kümmerten sich um beide nicht mehr!
    »Tiefer…« Scida hatte sich selbst den Befehl gegeben. Wie keine andere beherrschte sie die Steuerung des Luftgeistjägers, deren Lenkhebel über Zugseile und Zugstangen die ausladenden Flügel bewegten oder Gasventile und Sandsackbehälter öffneten und schlossen.
    Wie ein Raubvogel stieß der Luftgeistjäger hinab in die Tiefe, hinab zum Hafen, der der kleinen Stadt, der einzigen auf Takagai, vorgelagert war.
    »Du willst landen?« fragte Jewa, die Hexe.
    Verbissen nickte Scida. Das Unfaßbare griff nach ihr und ließ sie nicht mehr los. Was war auf Takagai geschehen?
    Eine Mannslänge über dem Boden verharrte das Luftschiff und warf den Anker aus. Scida bestimmte eine Amazone, die in der Gondel zurückbleiben sollte, stülpte sich den mit einem Nackenschutz versehenen Helm über den Kopf und sprang als erste hinunter. Federnd kam sie auf den Sandboden auf.
    Die anderen folgten ihr. Vier Kriegerinnen und Jewa.
    Noch steckten die Schwerter in den Scheiden.
    Die Frauen blickten in die Runde. Direkt am Hafen waren sie gelandet, aber wie sah der Hafen

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