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Mythor - 088 - Kampf um die Burg

Mythor - 088 - Kampf um die Burg

Titel: Mythor - 088 - Kampf um die Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terrid Peter
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herein!« stieß Tertish hervor. »Ich habe ein Schlupfloch entdeckt!«
    Einen Augenblick lang zögerte Mythor. Sich vor dem Kampf zu drücken, erschien ihm wenig rühmlich, aber es war unter diesen Umständen völlig sinnlos, sich abschlachten zu lassen oder der gewaltigen Übermacht zu ergeben.
    Tertish hatte eine Öffnung im Boden entdeckt. Sie zog Mythor hinter sich her.
    Zurück blieb die Schlacht.

7.
    »Hoffentlich wird es bald abend«, murmelte Swige von Narein.
    Es sah schlecht aus. An allen Ecken und Enden loderten Brände. Ein halbes Dutzend Wehrtürme war eingenommen worden. Fast der gesamte Südteil der Festung war, wenn er nicht heruntergebrannt war, in der Hand der Horsik-Amazonen.
    Sie machten sich zunutze, daß Swige von Narein nicht sinnlos ihre eigenen Leute opfern wollte. Es war Regel auf Burg Narein, daß eine Truppe erst wich, wenn die letzte Verwundete von den Gefährten geborgen war. Und es war nicht üblich, auch die eigenen Leute mit siedendem Pech zu traktieren, wenn man dem Feind damit schaden konnte.
    Die Angreiferinnen kannten da wenig Rücksicht. Ihre Steingeschosse trafen ab und zu auch die eigenen Reihen, aber die Mehrzahl schlug auf der Burg ein.
    Vorratshallen waren zertrümmert worden. Ein Getreidespeicher brannte und ließ eine riesige Rauchwolke zum Himmel steigen.
    In den Hallen der Burg liefen die Knechte und Mägde durcheinander. Sie schafften die Verletzten in Sicherheit, verbanden Wunden. Aus den Rüstkammern wurden Waffen herbeigeschafft, Hunderte von Pfeilbündeln für die hartnäckig kämpfenden Bognerinnen, die erst wichen, wenn der Boden unter ihren Füßen glühheiß geworden war. Ein Dutzend erfahrener Kämpferinnen hatte Narein verloren, als das Südtor mitsamt der Besatzung eingestürzt war, und der Schmerz, den Swige dabei empfunden hatte, konnte auch dadurch nicht gemildert werden, daß die Angreiferinnen einen weit höheren Blutzoll zu entrichten hatten.
    »Wir können die Tore schließen«, berichtete eine Amazone atemlos, im linken Arm einen Pfeil. »Es sind alle in unsere Reihen zurückgekehrt, die noch laufen oder kriechen konnten.«
    »Dann igeln wir uns ein«, ordnete Swige an.
    Das Stoßtruppunternehmen war gelungen. Nur rauchende schwarze Trümmer zeugten von den Belagerungsmaschinen der Angreifer. Aber der Preis, den die Verteidiger dafür hatten zahlen müssen, war hoch.
    Der gesamte Süden der Burganlage war nun in der Hand der Angreifer. Das gab ihnen verbesserte Deckung, und wenn sie nicht so dumm waren, alles niederzubrennen, fiel ihnen reicher Mundvorrat in die Hände. Die Besatzung der Mauern war rechtzeitig geflüchtet, einschließlich der Wachen des Osttors, das ebenfalls erobert worden war.
    Indessen war Burg Narein damit noch lange nicht erobert - es galt noch einen tiefen Graben zu überwinden, und dahinter begann erst der eigentliche Festungsbereich.
    In diesen Mauern drängten sich allerdings nun Hunderte von Menschen, die früher in der Südstadt gelebt und gearbeitet hatten. Die Werkstätten brannten, aber die Arbeiter brauchten Wasser und Nahrung. Und jede Steinkugel einer Balliste traf nun leichter Opfer als je zuvor.
    Skasy erschien, um Swige von der Schlacht zu berichten. Die Strategin sah müde aus, aber sie war - von ein paar Schrammen abgesehen - unverletzt.
    »Alle zurück«, meldete Skasy. »Einschließlich Scida und Gruc. Wir haben viele Kriegerinnen verloren und etliche tapfere Amazonen.«
    »Was ist mit den Frauen, die Gruc hergeführt hat?«
    »Wenige haben das Gemetzel überstanden«, sagte Skasy hart. »Aber sie haben wacker gewütet, bevor sie der Übermacht unterlagen. Nakido wird ihr Erscheinen zu spüren bekommen.«
    »Wie sieht die Gesamtlage aus?« Skasy griff nach einem Humpen und schüttete den kühlen Inhalt hinunter.
    »Ich weiß nicht, wie sich Nakido entscheiden wird«, sagte sie, nach dem sie den Humpen geleert hatte. Sie wischte sich den Schaum von den Lippen. »Ich würde die Belagerung abbrechen. Die Eroberung der Südstadt hat sie so viele gute Kriegerinnen gekostet, daß sie für die Hauptburg kaum mehr genug erprobte Kämpen haben wird. Und für die Kernburg Nakido von Horsik hat diesen Kampf schon verloren.«
    Swige warf einen Blick aus dem Fenster.
    »Es sieht nicht so aus, als hätten sie alle Hoffnung fahren lassen«, sagte die Herrin von Burg Narein. »Sie setzen ihre Bemühungen unverdrossen fort.«
    Skasy ließ ein höhnisches Lachen hören.
    »Es wird ihr Untergang sein«, sagte sie. Ihr Blick

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