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Mythor - 095 - Die Zaubermütter

Mythor - 095 - Die Zaubermütter

Titel: Mythor - 095 - Die Zaubermütter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terrid Peter
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entsann er sich, daß er ja noch andere Mittel zu Gebot hatte.
    Er hauchte.
    Es zischte heftig, als sein Feueratem auf das Eis traf und es im Nu wegschmolz. Gerrek stieß einen triumphierenden Schrei aus. Na also, das war der Weg. Ein paarmal kräftig gepustet, und schon war die Klemme beseitigt.
    Gerrek machte sich ans Werk.
    Er wollte, bei aller Zuversicht, seine Mittel nicht verschwenden und setzte seinen Feueratem daher nur schwach ein. Wasser rieselte an den Wänden der Höhle entlang, und boshafterweise wurde es jetzt um Gerrek herum sehr schwül. Das Wasser an seinen Füßen wurde langsam wärmer und stieg.
    Nach einigen Minuten hatte Gerrek eine Höhlung unmittelbar vor seinem Gesicht geschaffen, in der er seine Arme unterbringen konnte, während er gleichzeitig das Gesicht hob, um über seinem Kopf das Eis zu schmelzen.
    Das Wasser umspülte seine Knie, und es fiel Gerrek schwer, nicht den Halt zu verlieren.
    Er arbeitete unablässig, und nach einiger Zeit hatte er es geschafft. Er stand auf festem Eis, die Füße in ausgebrannten Kuhlen. Jetzt konnte er darangehen, den Weg zurückzuklettern, den er gekommen.
    Unter seinen Füßen knirschte es, es gab ein Plätschern - und dann fegte ein eisiger Wind von unten an Gerrek entlang.
    Entsetzt starrte der Beuteldrache in die Tiefe.
    Was er sah, ließ ihn vor Schreck fast steif werden. Unter ihm tobte das Meer.
    Die Eisbrücke, die sich als gewaltiger Bogen von einer zur anderen Zacke des Hexensterns wölbte, war an dieser Stelle recht dünn - darunter war das Wasser frei, und auf dem Meer tobte gerade ein wütender Sturm. Gerreks Schmelzwasser hatte den dünnen Boden unter seinen Füßen wegschmelzen lassen… ein paar Augenblicke früher, und Gerrek hätte die Reise in die Tiefe bis auf den Grund des sturmgepeitschten Ozeans fortsetzen können. Er war gerade noch davongekommen.
    Der Eissturm, der unter ihm wütete, ließ Gerreks Aufstieg noch schneller werden, als es der Beuteldrache ohnehin schon geplant hatte.
    Gerrek war ziemlich erschöpft, dazu völlig durchnäßt und hatte eine miserable Laune, als er endlich wieder an der Oberfläche der Eisbrücke ankam. Dort wartete zu seiner großen Verblüffung niemand auf ihn - Scida war verschwunden.
    Das kam Gerrek sehr seltsam vor - es sah Scida durchaus nicht ähnlich, jemanden, der in Not geraten war, einfach hilflos zurückzulassen. War sie weitermarschiert, um Hilfe zu holen?
    Gerrek untersuchte die Spuren, aber er fand nichts, was darauf hindeutete, daß Scida sich länger bemüht hatte, dem Verunglückten zu Hilfe zu kommen - im Gegenteil, es sah ganz danach aus, als hätte sie gar nicht erst den Versuch unternommen, Gerrek zu helfen.
    »Weiber!« knurrte Gerrek wütend.
    Er machte sich auf den Weg - nach ein paar Dutzend Schritten sah er, daß Scida jemanden getroffen hatte. Eine Abteilung Kriegerinnen hatte dort auf Scida gewartet. Kampfspuren waren nicht zu erkennen, aber das besagte nichts.
    Gerrek hatte eigentlich damit gerechnet, ein wenig bemitleidet zu werden für sein Mißgeschick. Ein kräftiges Lobeswort für seine umsichtige Tapferkeit hätte ihm auch gutgetan - statt dessen irrte er hilflos umher und war ganz auf sich allein gestellt. Und jetzt mußte er wohl auch noch zu allem Überfluß Scida zu Hilfe kommen. Es war hart, was einem Beuteldrachen alles abverlangt wurde in diesen Zeiten.
    Dennoch setzte Gerrek unverdrossen seinen Weg fort: auf der Eisbrücke zu bleiben, versprach keinerlei Vorteil - eine warme Gefangenschaft war dem kalten Windhauch dieser Freiheit wohl vorzuziehen.
    Also folgte Gerrek der Spur, die Scida und die Kriegerinnen hinterlassen hatten. Vermutlich handelte es sich um Amazonen, die der Zahda dienstpflichtig waren - mit ihnen mußte sich eigentlich ein Einvernehmen herstellen lassen.
    Die Sehnsucht nach einem behaglichen Feuer wurde immer stärker in dem Beuteldrachen. Er beschleunigte seine Schritte, in der Hoffnung, die vermaledeite Eisbrücke so schnell wie möglich verlassen zu können. Vielleicht gab es auf Zahdas Zacke eine wohlige Unterkunft.
    Die Spuren verrieten, daß Scida nunmehr von fast einem Dutzend Kriegerinnen begleitet wurde - von irgendwoher waren zwei weitere Fußspuren zu den bereits erkennbaren hinzugekommen.
    »Hm«, machte Gerrek.
    Man konnte nie wissen. War Scida am Ende einem Stoßtrupp der Zaem-Amazonen in die Hände gelaufen? Dann stand es schlimm um sie - Scida würde allerlei zu erklären haben.
    Gerrek beschloß, der Sache auf den Grund zu

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