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Mythor - 103 - Meuterei auf der Luscuma

Mythor - 103 - Meuterei auf der Luscuma

Titel: Mythor - 103 - Meuterei auf der Luscuma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giesa Werner K.
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keinen Widerstand mehr entgegensetzen. Es wurde wirklich höchste Zeit, daß sie in Sicherheit gebracht wurde.
    Von oben kam wieder verstärkter Kampflärm. Offenbar nutzte jede der beiden Parteien den Aufenthalt, um Erfolge zu erzwingen. Mythor fragte sich, wie lange die Auseinandersetzung noch andauern würde. Er hoffte, daß Burra mit den anderen Amazonen fertig wurde und das Kommando endgültig übernahm.
    Zusammen mit Gerrek trug er Fronja in den Raum, wo Robbin die Drachen bereits aufgespannt hatte. Es waren vier Stück, deren Bespannung einheitlich grau gefärbt war. In den Wirbeln und dem Zwielicht der Schattenzone würden sie kaum auffallen. Mythor band Fronja am Traggestell eines Flugdrachens fest, so daß sie nicht ins Nichts stürzen konnte. Zwar wurde der Haryienstock von einem Ring aus Schwerer Luft umgeben, in dem eigentlich nicht so schnell etwas oder jemand verlorengehen konnte, aber man konnte nie wissen…
    Gerrek klammerte sich verdrossen an ein anderes Gestell. »Es ist eine Schande«, zeterte er. »Fluch über die Hexe Gaidel! Hätte sie mir doch, als sie mich in dieses bewundernswerte Geschöpf verwandelte, wenigstens ein Paar Flügel mitgegeben, dann brauchte ich jetzt nicht wie ein Fraß im Shrouk-Nacken an diesem komischen Knitterding zu hängen!«
    »Ich wäre dir verbunden, wenn du einen Moment dein gefräßiges Lästermaul halten würdest«, knurrte Robbin. »Und verzichte darauf, irrtümlich Feuer zu speien. Es dürfte dem trockenen Holz und der Bespannung nicht gut bekommen.«
    »Für wie dumm hältst du mich?« fauchte der Mandaler.
    »Für sehr dumm«, gestand Robbin.
    »Äh«, machte Gerrek verächtlich und wedelte mit seinem Schwanz. »Ha, fliegen wir schon?«
    »Mitnichten. Wir müssen erst einmal das Schiff verlassen.«
    Robbin öffnete eine Ladeluke. Sie war etwas größer als jene, durch die Lexa Fronja hatte stoßen wollen. Jene war nur ein Fenster gewesen, hier aber konnte der Laderaum direkt von außen erreicht und gefüllt oder entleert werden.
    Vor ihnen, vielleicht zwanzig Mannslängen entfernt, boten die einzelnen Zweige und Streben des Korallenstocks ein phantastisches Bild. Sie schimmerten hell in der Düsternis.
    »Wo sind die magischen Fäden?« fragte Mythor. »Es wäre wohl nicht gut, mit ihnen zusammenzustoßen.«
    »Du kannst sie nicht sehen«, sagte Robbin. »Zudem wirken sie auf uns nicht, da sie nur für die Luscuma geschaffen wurden. Wir können unangefochten hindurch.«
    Er versetzte Gerrek samt seinem Flugdrachen einen kräftigen Stoß. Der Beuteldrache schrie gellend auf und schoß mit seinem Apparat in die Schwere Luft hinaus. In seiner Panik zog er an den falschen Schnüren, und so überschlug er sich ein paarmal und driftete dann in die falsche Richtung.
    »Rettet mich!«, kreischte er. »Rettet mich sofort! Hört ihr nicht, ihr Banausen? Ihr sollt mich retten!«
    Mythor und Robbin sahen sich an, dann schoben sie Fronja hinaus. Die Tochter des Kometen war teilnahmslos geworden. Sie nahm auch nichts von all dem wahr, was um sie herum geschah. Lautlos glitt sie davon.
    Mythor und Robbin folgten ihr mit ihren eigenen Drachen. Mythor rief Gerrek einige Hinweise zu, wie er den Drachen zu bedienen hatte, und endlich kam Gerrek auf den richtigen Kurs zurück. Nach kurzer Zeit hatten sie den Korallenstock erreicht und landeten. Seines Umwegs wegen kam Gerrek als letzter an, als Robbin und Mythor Fronja bereits losgebunden hatten.
    Sie war merklich ruhiger geworden. Das wilde Schattentoben in ihrem Gesicht war nahezu erloschen.
    Sie öffnete die Augen. »Wo sind wir hier?« fragte sie leise.
    »Vorläufig halbwegs in Sicherheit«, sagte Robbin. »Der Deddeth ist im Schiff zurückgeblieben.«
    »Das heißt, daß wir uns bei unserer Rückkehr auch um ihn kümmern müssen. Wir können schließlich nicht für alle Zeiten hierbleiben.«
    »Ich finde schon einen Weg, ihn auszutreiben«, sagte Robbin zuversichtlich. »Aber erst muß ich wissen, was mit meinem Treck geschehen ist.«
    Mythor sah sich nach der Luscuma um. Wie eine übernatürliche Erscheinung schwebte das mächtige Luftschiff schräg über ihnen. An der Reling standen einige Amazonen und winkten heftig. Sie riefen etwas, das nicht gut klang. Offenbar gehörten sie zu Lexa. Und sie hatten gesehen, daß sich jemand vom Schiff abgesetzt hatte.
    Mythor hoffte, daß sie an Bord genügend zu tun hatten, um sich nicht um die »Flüchtlinge« kümmern zu können.
    »Mir nach«, rief Robbin.
    Er hatte einen Eingang

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