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Mythor - 103 - Meuterei auf der Luscuma

Mythor - 103 - Meuterei auf der Luscuma

Titel: Mythor - 103 - Meuterei auf der Luscuma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giesa Werner K.
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Wieder gellten die geistigen Befehle Luscumas, peitschten die Kämpfenden auf, die Gelegenheit auszunützen und die Meuterer niederzumachen. Und erneut sprachen die Schwerter, während das Luftschiff am Haryienstock lag.
    Nicht einmal Burra ahnte, was in diesen Augenblicken geschah.

4.
    »Laßt uns jetzt verschwinden«, sagte Robbin, der Pfader. »Es ist geschafft.«
    Mythor, der seine Kajüte wieder betreten hatte, nickte ihm und den beiden Aasen anerkennend zu. Die Luscuma war gehörig durchgeschüttelt worden, als die magischen Weben sie förmlich auffingen, aber es hatte keine neuerlichen Beschädigungen gegeben. Jetzt lag das Schiff ruhig und fest an dem Korallenstock.
    Mythor fragte nicht, wie Robbin und die beiden Aasen das magische Kunststück zustande gebracht hatten. Er hätte es doch nicht verstanden. Und jetzt galt es, zu handeln, ehe die Weben wieder an Festigkeit verloren und die besessene Hexe auf den Gedanken kam, die rasende Fahrt fortzusetzen.
    »Wie kommen wir hinüber?« fragte Gerrek neugierig. Immerhin klaffte trotz allem noch eine tiefe Schlucht zwischen Schiff und Stock; nicht einmal Robbin hatte es gewagt, richtig anlegen zu lassen. Schroff und kantig war der Haryienstock, und die Beschädigungen, die allein von der verhältnismäßig harmlos wirkenden Landmasse angerichtet worden waren, reichten ihnen allen. So trieb das Schiff, durch die magischen Fäden festgehalten, dicht am Stock, aber nicht dicht genug, um mit einem Schritt oder Sprung »umsteigen« zu können.
    »Ich habe ein paar Flugdrachen beiseite schaffen können«, sagte Robbin. »Damit dürfte es keine Schwierigkeit sein.«
    »Wir sollen fliegen?« ereiferte sich Gerrek jäh. »Bist du von Sinnen, Mumie? Ein solcher Vorschlag kann wirklich nur einem vertrockneten Hirn entspringen!«
    »Du kannst ja versuchen, hinüberzuschwimmen«, schlug Robbin boshaft vor. »In der Schweren Luft dürfte dir das nicht schwerfallen.«
    »Ih!« protestierte Gerrek. »Das ist ja noch schlimmer!« Er erschauerte allein bei der Vorstellung, haltlos über einen schier unendlichen Abgrund zu treiben. Dann schon lieber ein Flugdrachen…
    Sie einigten sich schnell, daß Lankohr und seine Gefährtin Heeva an Bord zurückbleiben sollten. Es mochte sein, daß ihre magischen Fähigkeiten vonnöten sein würden, das magische Netz zu erneuern, falls die Kraft der Fäden zu schnell nachließ. Auf keinen Fall wollte Mythor es riskieren, daß die Luscuma plötzlich verschwand. Ihm war vordringlich daran gelegen, Fronja im Haryienstock vor dem Deddeth in Sicherheit zu bringen, um dann zurückzukehren und in die Kämpfe einzugreifen. Robbin hatte andere Interessen; er wollte feststellen, was aus seinem Treck geworden war. Je länger das Schiff neben dem Stock lag, desto schwermütiger und nachdenklicher wurde der Pfader. Es wurde Zeit, daß er sich mit eigenen Augen von dem überzeugen konnte, was geschehen war – sei es nun gut oder schlecht.
    Gerrek begleitete sie, weil seine Fähigkeiten des Feuerspeiens, sein Kalter Griff und die ihm angeborene übertriebene Vorsicht hilfreich sein konnten. Mythor fragte Robbin nicht nach dem, was sie im Innern des Stockes erwartete. Er wußte, daß der Pfader zuweilen besser schweigen konnte als ein Grab. Und dies war einer der Momente, in denen er es tat.
    Robbin führte sie in einen Raum, in dem er die beiseite geschafften Flugdrachen aufbewahrte. Mythor kannte die Fluggeräte von seinem Aufenthalt auf der Insel Tau-Tau her. Dort hatte er einen solchen Drachen benutzen müssen, als er die Feuergöttin auf der Spitze des Vulkans töten sollte.
    Gerrek beäugte die Gebilde äußerst mißtrauisch und betastete die zerbrechlich wirkenden Rahmen und die dürre Bespannung. »Seid ihr sicher, daß diese… Dinger überhaupt flugfähig sind?« fragte er mißmutig.
    »Du wirst es erleben«, sagte Robbin.
    Mythor gab Gerrek einen knappen Wink. »Komm, Alter. Wir holen Fronja, während Robbin die Drachen vorbereitet.«
    Während sie durch den Gang zurückeilten, maulte Gerrek erneut über die Ungerechtigkeit des Schicksals. »Du weißt genau, daß ich Angst vorm Fliegen habe«, regte er sich auf. »Du willst mich nur quälen! Es gibt bestimmt eine bequemere Möglichkeit, hinüberzukommen!«
    »Finde eine«, bemerkte Mythor trocken und trat in Fronjas Kabine. Die gefesselte Tochter des Kometen gebärdete sich immer noch wie toll. Aber es war ihr bereits anzumerken, daß sie schwächer wurde. Lange konnte sie dem Drängen des Deddeth

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