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Mythor - 112 - Der magische Bann

Mythor - 112 - Der magische Bann

Titel: Mythor - 112 - Der magische Bann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walker Hugh Wolf Paul
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breit angrinste. »Aber wenn ihr nicht auf der Seite der Dunkelmächte steht, warum bekämpft ihr uns dann?«
    »Wir gehorchen nur den Befehlen des Nykeriers«, sagte Joby. »Wir behüten den Schatz von Carlumen. «
    »Du kennst den Weg zu Caerylls Fliegender Stadt?« fragte Gerrek ungläubig.
    »Ich werde dich hinführen«, sagte der Junge. »Warte hier. Ich will nur mal nachsehen, ob die Luft rein ist.«
    Mit diesen Worten verschwand der Junge in die Tiefe des Wabenganges. Seine Schritte verstummten bald, und dann herrschte Stille. Von draußen erklangen aufgeregte Stimmen. Gerrek stellte fest, daß die Kampfgeräusche längst verstummt waren.
    Der Junge kam nicht zurück.
    Gerrek war des Wartens überdrüssig und kroch ins Freie. Kaum hatte er den Kopf ins Freie gestreckt, als sich von oben zwei Klauen um seinen Hals legten. Etwas durchschnitt pfeifend die Luft, und dann fiel eine Quaame auf ihn; sie war von einem Pfeil durchbohrt.
    »Da ist der feige Beuteldrache«, hörte er die Bogenschützin rufen. Es war Parda, eine der beiden Amazonen mit dem Zwillingszeichen der Zanni. »Er hat sich im Wabenbau verkrochen.«
    »Ich bin nicht feige«, rechtfertigte sich Gerrek, als er zu den anderen stieß. Das spinnenarmige Untier lag in einer Lache grünen Blutes hingestreckt. Burra stand auf seinem Körperpanzer. Sie richtete ihre beiden Schwerter auf Gerrek, als wolle sie ihn damit durchbohren, und rief:
    »Du hast Mythor im Stich gelassen. Nun ist er spurlos verschwunden. Kannst du sagen, wohin er sich gewandt hat?«
    »Ich… das ist unmöglich…«, stotterte Gerrek. »Ich sah ihn… ich dachte, er sei bei euch…«
    »Dafür wirst du büßen, elende Beutelratte!« schrie Burra und sprang mit einem wütenden Aufschrei zu Boden. Sie wollte sich auf Gerrek stürzen, aber da stellte sich Fronja dazwischen.
    »Außer Mythor sind auch noch Robbin, der Kleine Nadomir und das Aasenpärchen fort«, sagte sie. »Ich habe fast den Eindruck, daß jemand die Situation nützte, um sie zu entführen. Wir müssen einen klaren Kopf behalten und uns überlegen, was zu tun ist. Vielleicht kann uns nun die Magie der DRAGOMAE-Kristalle helfen. Gib sie mir, Gerrek.«
    Gerrek griff in seinen Beutel, in dem er das magische Gerät verwahrte, und ihm wurde siedend heiß. Er tastete verzweifelt um sich, griff aber überall ins Leere.
    »Fort! Weg! Die gesamte Ausrüstung«, sagte er verständnislos. Plötzlich entsann er sich des Jungen, der nach eigener Aussage aus Anagon, der Stadt der Meisterdiebe stammte, und da wurde ihm alles klar. »Ich Unglückseliger! Ich bin bestohlen worden. Aber warte, Bürschchen, ich schnappe dich noch…«
    Gerrek verstummte, als ihn Burras Blicke trafen.
    »Wenn ich Mythors Spur nicht finde, dann brate ich dich am Spieß, Gerrek!« sagte sie in einem Ton, der keinen Zweifel an der Ernsthaftigkeit ihrer Absichten aufkommen ließ.
*
    Gerade als das spinnenartige Untier zu unheimlichem Leben erwachte, ereignete sich noch ein weiterer Zwischenfall, der von den anderen, die nicht davon betroffen waren, unbemerkt blieb.
    Robbin sah, wie sich auf den Kleinen Nadomir und Heeva und Lankohr, die sich unter dem Gebrüll des Ungeheuers ängstlich aneinanderklammerten, eine Wolke aus silbrigen Fäden senkte und sie einhüllte. Im selben Moment tauchte ein Pfader mit einigen menschlichen Kriegern auf. Der Pfader schlang Knotenschnüre um die drei in den Fäden und übergab sie an die Krieger, die sie aufnahmen und in einer Öffnung des Wabenbaues mit ihnen verschwanden.
    Jetzt erst entdeckte der Pfader Robbin.
    »Heda!« rief er erfreut aus, nachdem er seine erste Überraschung überwunden hatte.
    »Das sind meine Freunde, die du gefangengenommen hast«, sagte Robbin. »Gib sie sofort frei, oder du wirst Robbins Zorn kennenlernen.«
    Der andere Pfader stellte sich als Parvid vor und beteuerte, das Aasenpärchen und den Troll nur in Sicherheit gebracht zu haben.
    »Ich will dir keine falschen Leibbinden umbinden«, versicherte er, was in der Umgangssprache der Pfader hieß, daß er nicht log. Er fügte noch hinzu, daß er als Wächter von Carlumen nur den Auftrag habe, ihnen den Zutritt zu verwehren, ihnen aber kein Leid zufügen wolle. Abschließend bot er Robbin an: »Ich zeige dir Carlumen. «
    Robbin nahm das Angebot an und folgte dem Pfader.

4.
    stong-nil-lumen
    Thonensen fühlte, wie die Blindheit schwand. Tiefe Erleichterung überkam ihn. Die Sehkraft zu verlieren, auch nur auf einem Auge, war etwas Schreckliches für

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