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Mythor - 112 - Der magische Bann

Mythor - 112 - Der magische Bann

Titel: Mythor - 112 - Der magische Bann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walker Hugh Wolf Paul
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Steingebilde in der Ferne gerichtet, er sah weder links noch rechts. Noch wirkte alles wie eine traumhafte Erscheinung. Aber mit jedem Schritt merkte er, wie er seinem Ziel näherkam und wie es wirklicher wurde.
    Die magische Schwelle, das wußte er nun ganz bestimmt, befand sich an jenem Tor, das von den überdachten Langsteinen gebildet wurde.
    Der Mond schien nun in der Schale des Quersteins zu liegen. Da begann etwas unsagbar Schwarzes am Rand der Vollmondscheibe zu nagen… die Schlange Yhr, die daranging, den Mond zu verschlingen!
    Und da tauchte hinter dem Tor mit der magischen Schwelle eine fellbekleidete Gestalt mit einem Zopf und Krummschwert auf.
    Nottr!
    Mythor beschleunigte seinen Schritt.
*
    »Tertish! Fronja!«
    Burra rief so laut sie konnte. Aber weder die Todgeweihte noch die Tochter des Kometen antworteten.
    »Sie können uns nicht hören«, sagte Jarana, die Amazone der Zytha, deren Helm ein blutroter Kristall zierte. »Wir haben uns verirrt.«
    »Da sind magische Kräfte mit ihm Spiel«, behauptete Verica, die aus dem Einflußbereich der Zaubermutter Zoud stammte.
    »Magie!« sagte Burra abfällig. »Alles nur falscher Zauber. Ich verlasse mich mehr auf die Kraft des Schwertes.«
    »Und doch kann das Schwert uns den Weg zurück nicht weisen«, wagte Dorema einzuwenden, was ihr sofort einen wütenden Blick Burras einbrachte.
    Burra lachte wild und sagte:
    »Vielleicht zeigt uns das Schwert doch einen Weg.«
    Sie stand breitbeinig da und blickte sich herausfordernd um. Ringsum standen die Versteinerungen verschiedenartiger Ungeheuer und Mischwesen, die alle mit Fetischen und magischen Bindungen behaftet waren.
    Burra ging zu einem der Standbilder und baute sich davor auf. Es stellte ein Mischwesen, ähnlich einer Haryie dar. Der Oberkörper und der Kopf waren menschlich, doch von doppelter Größe. Der Leib gehörte dagegen einem ungeflügelten, drachenähnlichen Wesen und war mit einem halben Dutzend magischer Schnüre gebunden.
    »Du siehst mir aus, als könntest du uns Rede und Antwort stehen«, rief Burra zu dem unbeweglich dastehenden Mischwesen hinauf. »Ich werde dich von deinen magischen Fesseln befreien und bändigen. Dann wirst du uns den Weg weisen.«
    Ehe die drei anderen Amazonen Burra davon abhalten konnten, hatte sie mit ihren beiden Schwertern drei der magischen Fesseln durchschlagen. Den erstarrten Körper des Mischwesens durchrann ein Schauder. Burra setzte dazu an, die nächsten Fesseln zu durchschlagen, doch da gebot ihr eine entrückt klingende Stimme Einhalt.
    »Haltet ein! Weckt nicht den Berbus, er würde euch in Stücke reißen.«
    Burra ließ die Schwerter sinken und drehte sich in die Richtung, aus der die Stimme kam. In einer der Waben des Quaamenbaues war eine zierliche Gestalt aufgetaucht. Sie war wie ein Krieger gerüstet, doch das gerade Schwert steckte in der Scheide. Bei genauerem Hinsehen erkannte Burra, daß unter dem schmucklosen Helm ein glattes Jungengesicht zu sehen war.
    Dorema handelte augenblicklich, stürzte sich auf den Jungen und zerrte ihn aus der Wabenöffnung. Er sträubte sich nicht und ließ sich widerstandslos zu Burra bringen.
    »Was ist das nur für ein dürres Hähnchen«, sagte Burra abfällig und setzte dem Jungen die Klinge ihres Schwertes Mythor an die Kehle. »Gehörst du zu jenen, die uns bekämpfen? Sprich, oder ich mache dich um einen Kopf kürzer.«
    Burra dachte für einen Moment bei sich, daß dies der schönste Jüngling war, den sie je zu Gesicht bekommen hatte. Aber sie spann den Gedanken nicht weiter. Als sie nicht sofort Antwort bekam, herrschte sie ihn an:
    »Kannst du nicht sprechen? Muß ich deine Zunge erst lösen?«
    »Ich beherrsche die Sprache Vangas nicht«, sagte da der Junge mit verloren wirkender Stimme. Er bediente sich dabei eines Gemischs aus Schattenwelsch und Gorgan. »Aber ich sage euch auf meine Art, daß der Schwarze Mond Unheil über den Sohn des Kometen bringen wird.«
    »Was weißt du über Mythor?« Burra packte den Jüngling an den Schultern und schüttelte ihn. »Und was redest du über einen Schwarzen Mond? In der Schattenzone gibt es keinen Mond.«
    »Oh doch«, sagte der Jüngling, »ihr könnt ihn nur nicht sehen. Aber seine Kraft, die die der Schwarzen Magie ist, wirkt bis hierher – bis zum Grund der Welt. Mich verbrennt sie fast, ich könnte schreien vor Schmerz.«
    »Was faselst du da«, sagte Burra ungehalten. »Sage uns lieber, was mit Mythor ist. Wo ist er? Führe uns zu ihm, oder du hast dein

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