Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mythor - 124 - Zeichen des Lichts

Mythor - 124 - Zeichen des Lichts

Titel: Mythor - 124 - Zeichen des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolf Paul
Vom Netzwerk:
Burnusse gehüllter Gestalten auf sich zukommen sah, spie er wieder Feuer. Die Luminaten wichen schreiend zurück und verschanzten sich, so daß sie sich einen Vorsprung verschaffen konnten.
    »Da hinauf!« rief Mythor und wies auf einen Felskamin. Er ließ Gerrek den Vortritt. »Du zuerst. Falls oben Luminaten Wache stehen, heize ihnen ein wenig ein.«
    Der vom Regenwasser ausgewaschene Schacht mündete schon nach wenigen Mannslängen ins Freie. Gerrek steckte vorsichtig den Kopf hinaus, und als er niemand sah, stemmte er sich in die Höhe.
    »Die Luft ist rein«, rief er Mythor zu, reichte ihm die Hand und zog ihn ins Freie. »Aber bei unseren Tokuanen sehe ich vier leuchtende Flecken. Vermutlich Luminaten, die sie bewachen.«
    Gerrek hatte recht. Sie schlichen sich bis an die Stelle heran, an denen sie und Eseroc ihre Tokuane angebunden hatten. Insgesamt waren dort sechs Luminaten.
    Von unterhalb des Steilhangs erklang eine Stimme.
    »Seid auf der Hut«, hörten sie jemanden rufen. »Die Fremden sind auf der Flucht.«
    »Wie wär’s mit einem kleinen Feuerzauber?« schlug Mythor Gerrek vor.
    Der Beuteldrache nickte. Er sprang mit einem tierhaften Gebrüll auf die sechs Luminaten zu. Als sie sich erschrocken umdrehten, blies er ihnen einen Flammenstrahl vor die Füße. Sie stoben schreiend auseinander und rannten in heilloser Panik davon.
    »Ich hoffe nur, daß Odam und seine Krieger nicht inzwischen Besuch von den Luminaten erhalten haben«, meinte Mythor, während sie ihre Tokuane bestiegen und in Richtung ihres Lagers davonritten.
*
    Sie stiegen gut zweihundert Schritt von der Holzhütte entfernt von den Tokuanen und gingen zu Fuß weiter.
    Es kam ihnen zugute, daß der zunehmende Mond in Nebelschwaden gehüllt war, die aus Richtung der Düsterzone aufzogen. Nur noch im Norden blinkten vereinzelt Sterne. Auf der von unzähligen Yarlbeinen aufgewühlten Ebene, brannten nur vereinzelt Lagerfeuer.
    Die letzten Händler und Yarlfänger waren schon vor Einbruch der Nacht in Aufbruchstimmung gewesen. Die wenigen, die noch nicht weitergereist waren, würden im Morgengrauen ihre Zelte abbrechen.
    In unmittelbarer Nähe gab es nur noch den Yarl von Tansar, Ormon und Arcor. Die drei Yarlfänger hatten ein größeres Feuer entzündet, und daran orientierten sich Mythor und Gerrek.
    »Es scheint, daß unsere Freunde ihren Yarl beladen haben«, meinte Mythor, als sie sich ihrem Zelt näherten. Sie sahen die drei um das Lagerfeuer sitzen, ein Krug wurde gereicht, und jeder nippte einmal daran. Dann verteilte Tansar irgendwelches Gedörrtes.
    »Ich kann nicht einmal hinsehen«, meinte Gerrek angewidert. Er wandte sich ab und wechselte schnell das Thema. »Unsere Hütte liegt wie ausgestorben da. Verdammt, Mythor! Die Tokuane von Odam und seinen Kriegern sind verschwunden. Sie werden doch nicht geflüchtet sein?«
    Mythor schüttelte den Kopf.
    »Ich befürchte eher, daß Luminaten die Tiere vertrieben haben, um ihnen keine Möglichkeit zur Flucht zu geben«, sagte er. »Sehen wir nach, ob jemand in der Hütte ist.«
    Von Süden zogen sich Nebelschwaden wie ein Spinnennetz über das Marktgelände. Sie hüllten zuerst Tansars Lagerplatz ein, so daß das Lagerfeuer bald nur noch als glimmender Punkt zu erkennen war, und griffen dann nach der Holzhütte.
    Nirgendwo war das leuchtende Gesicht eines Luminaten zu sehen, kein verräterisches Geräusch war zu hören. Als Mythor zur Rückseite der Hütte kam, legte er lauschend ein Ohr an eine Ritze zwischen den Brettern.
    »Nichts«, stellte er fest. »Absolute Stille.«
    »Vielleicht wurden Odam und seine Krieger verschleppt«, mutmaßte Gerrek. »Möglich sogar, daß die drei Yarlfänger dabei mitgemacht haben. Sie sind immerhin Lyrer und den Luminaten mehr verbunden als uns.«
    »Wir werden es herausfinden«, sagte Mythor nur.
    Er schlich zur Vorderseite der Hütte. Der Nebel war inzwischen so dicht geworden, daß er von einem Ende der Hütte nicht das andere sehen konnte. Er entdeckte Gerrek, der von der anderen Seite gekommen war, erst, als er die Tür erreichte. Mythor wollte ihm noch ein Zeichen geben, sich still zu verhalten. Aber da sprang der Beuteldrache mit gezücktem Schwert durch den Eingang in die Hütte. Mythor hörte ihn verhalten die Namen von Odam und seinen Kriegern rufen.
    Es erfolgte keine Antwort.
    »Du kannst hereinkommen«, rief Gerrek. »Die Hütte ist leer. Aber ich kann keine Spuren eines Kampfes entdecken.«
    Gerrek trat wieder ins Freie, noch ehe ihm

Weitere Kostenlose Bücher