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Mythor - 124 - Zeichen des Lichts

Mythor - 124 - Zeichen des Lichts

Titel: Mythor - 124 - Zeichen des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolf Paul
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Anweisungen des Luminaten zu gehorchen hatte; schließlich wollten sie sich nicht den Zorn der Landesväter der Lyrer zuziehen. Mythor wußte ohnehin nicht recht, was er von der Einladung halten sollte, die ihm Eseroc vom Rat der Sieben überbracht hatte.
    Die Nykerier und Tobar waren noch nicht lange fort, und auf den nördlichen Hügeln war noch immer der Zug der Lyrer gen Osten unterwegs, als Eseroc auf seinem Tokuan auftauchte. Er brachte Mythor die Nachricht, daß der Rat der Sieben bereit sei, ihn zu empfangen – er solle sie sofort und ohne Verzögerung aufsuchen, und es wurde ihm sogar ein Begleiter zugestanden.
    Mythor war nicht nur überrascht, daß die Audienz so schnell zustande kam, er war zu diesem Zeitpunkt auch gar nicht erbaut davon. Denn nicht nur, daß die Nykerier und Tobar gerade in Arylum unterwegs waren, sollten vier von ihnen hier zurückbleiben, so daß ihre Gruppe völlig aufgesplittert war. Das gefiel ihm ganz und gar nicht. Aber Odam meinte, daß er ruhig gehen könne; er und seine Krieger würden auf Sadagar und die anderen warten und ihnen Bescheid geben.
    »Was sollten wir von den Lyrern schon zu befürchten haben?« sagte der Prinz der Düsternis abschließend. »Paß nur du gut auf dich auf und achte darauf, daß Gerrek nicht zu vorlaut ist.«
    Mythor überlegte noch, ob er die drei Yarlfänger um Rat fragen sollte. Aber sie waren gerade sehr beschäftigt. Von Arylum kamen Lastentransporte, große Wagen, gezogen von Tokuanen, die Bauholz heranbrachten. Dieses wurde auf den Yarl von Tansar, Ormon und Arcor verladen. Und während Mythor noch überlegte, bedrängte ihn Eseroc, sich zu entscheiden.
    Schließlich beschloß Mythor, sich diese Gelegenheit nicht entgehen zu lassen. Er und Gerrek bestiegen ihre Tokuane und folgten Eseroc, der allein und unbewaffnet war.
    Sie ritten entlang des Stadtrands bis zur südlichen Küste. Da das Gelände dort steil abfiel, mußten sie sich zu Fuß an den Abstieg machen. Mythor bemerkte noch im letzten Schein der untergehenden Sonne die sieben abgeschnittenen Baumstämme. Die Stümpfe hatten einen solchen Umfang, daß es zehn ausgewachsener Männer bedurfte, um sie umfassen zu können, und Mythor fragte sich noch, wer sie gefällt hatte und warum.
    Die Antwort bekam er, als sie die Höhle betraten, die Eseroc als den »Garten der hängenden Bäume« und als Sitz des Siebenerrats bezeichnete. Unter den Baumstümpfen befanden sich sieben gewaltige Wurzelstöcke, die von der Decke der Höhle in die Tiefe ragten. Die Wurzeln bildeten große Ballen – und sie trieben leuchtende Blüten, die mit ihrem Schein die Höhle erhellten.
    »Ich lasse euch jetzt allein und werde am Eingang der Höhle auf eure Rückkehr warten«, sagte Eseroc, bevor er sich zurückzog. Schon während er sich entfernte, rief er Mythor noch nach: »Du weißt dir hoffentlich die Ehre zu schätzen, die dir zuteil geworden ist. Vermeide jeden Frevel und jede Anmaßung.«
    »Aber wo finde ich die regierenden Luminaten?« fragte Mythor.
    »Du bist mitten unter uns«, sagte eine Stimme aus dem Wurzelstock über ihm. »Ich bin Ogfyr, einer der sieben Räte. Die anderen sechs, Coryf, Arync, Drafyn, Tryhan, Mariog und Fafyd belegen die anderen Kokons. Und du bist Mythor, Eseroc hat uns alles über dich gesagt.«
    »Eseroc kann euch nur wenig über mich berichtet haben, er kennt mich kaum«, sagte Mythor. »Er weiß nur, was ich ihm erzählt habe.«
    »Ist das nicht genug?« fragte eine Stimme aus einem anderen Wurzelstock. Mythor glaubte, durch das Gewirr von Wurzeln eine leuchtende Gestalt zu erkennen. Aber sicher war er sich seiner Sache nicht, weil die leuchtenden Blüten ihn irritierten.
    »Es gäbe noch viel über mich und das Land, aus dem ich komme, zu berichten«, sagte Mythor. »Aber ich glaube, es zählt vor allem die Tatsache, daß auch wir den Glauben an den Lichtboten haben.«
    »Du willst das Schwert des Lichtboten besitzen«, erklang eine Stimme aus einem der hinteren Wurzelstöcke. »Zeige es uns.«
    Mythor holte Alton hervor und hielt das Gläserne Schwert hoch.
    »Ich besitze auch einige Bausteine des DRAGOMAE, des Zauberbuchs der Weißen Magie«, erklärte Mythor. »Einen habe ich mitgebracht. Gerrek, zeige den Zauberkristall den Weisen der Lyrer.«
    Der Beuteldrache griff in seine Bauchtasche und holte den Kristall hervor, den Necron Mythor überlassen hatte.
    Aus den Wurzelstöcken drang ein unverständliches Gemurmel, dann meldete sich einer der Räte.
    »So wahr ich

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