Mythor - 124 - Zeichen des Lichts
Mythor in die Hütte nachfolgen konnte.
»Unterhalten wir uns mal mit Tansar«, sagte Mythor gepreßt. »Was immer auch passiert ist, es kann den Yarlfängern nicht entgangen sein.«
Sie suchten sich durch den Nebel einen Weg, bis sie an einen Zaunpfahl kamen. Von dort sahen sie durch den Nebel den Schimmer des Lagerfeuers. Da vernahm Mythor plötzlich links von sich ein Geräusch.
Er zog Alton und stellte sich zum Kampf.
»Wer ist da?« rief er in den Nebel.
»Mythor«, hörte er eine vertraute Stimme erleichtert sagen. Und dann kam ihm Sadagar auch schon entgegen. Er fügte hinzu: »Steck Alton sofort wieder weg. Das Leuchten des Gläsernen Schwertes ist selbst in dieser Nebelsuppe deutlich auszumachen.«
»Was ist passiert, Sadagar?« fragte Mythor. »Wohin sind alle verschwunden?«
»Ich werde dir auf dem Weg alles erklären«, raunte Sadagar. »Folgt mir. Ich habe mir den Weg markiert, um mich in diesem Nebel zurechtzufinden.«
Mythor stellte fest, daß Sadagars Messergürtel leer war. Nach wenigen Metern bückte er sich, zog ein Messer aus dem Boden und verstaute es in seinem Gürtel. Das wiederholte er noch etliche Male, während sie in das Nebelfeld vordrangen.
»Man hätte uns beinahe auf ein Luminaten-Schiff verfrachtet und entführt«, erzählte der Steinmann dabei. »Als wir dann hier eintrafen und erfuhren, daß du mit Gerrek den Lyrerrat aufgesucht hast, war uns klar, daß euch das gleiche Schicksal zugedacht war. Die Luminaten wollten unsere Gruppe aufsplittern, um uns leichter einfangen zu können.«
»Was ist mit Odam und seinen Kriegern?« fragte Mythor.
»Wir sind alle in Sicherheit«, antwortete Sadagar. »Wir haben ein gutes Versteck. Jetzt, nachdem ihr beiden auch zurück seid, können die Luminaten ruhig kommen.«
Sadagar bückte sich zum letztenmal und steckte den zwölften Dolch in seinen Gürtel. Mythor sah vor sich einen dunklen Schemen auftauchen, der sich allmählich als schier unüberwindliches Hindernis entpuppte. Erst als sie nur noch drei Schritte entfernt waren, erkannte Mythor, daß es sich um einen Yarl handelte.
»Ist das das Tier von Tansar und seinen Freunden?« erkundigte sich Mythor.
»Erraten.« Sadagar kicherte. »Wir haben zwischen der Ladung auf seinem Rücken Unterschlupf gefunden. Dort werden die Luminaten nie nach uns suchen. Wir müssen da hinauf.«
Sie kamen zu einem breiten Brett, das zum Rückenpanzer der in Ruhestellung liegenden Schildechse hinaufführte. Kaum waren sie oben, da tauchte auch schon Odam auf. Der Prinz der Düsternis lächelte durch den Mundschlitz seines Schlackenhelms.
»Ich bin froh, daß wir nicht zu einer Befreiungsaktion aufbrechen müssen«, sagte er erleichtert. »So bleibt uns Zeit genug, unsere nächsten Schritte gut zu überlegen.«
Er ging vor und führte sie zu einem relativ geräumigen Unterschlupf, wo sie von den anderen bereits erwartet wurden. Zwischen unbehandelten Baumstämmen, Balken, Brettern, Arbeitsgeräten und behauenen Felsblöcken war ein Hohlraum von etwa fünf mal vier Schritten. Dazwischen gab es sogar Nischen, in die man sich zum Schlafen zurückziehen konnte.
Necron, Aeda, Tobar und die drei Schlackenhelm-Krieger waren über den Raum verteilt und hielten Mahlzeit.
Gerrek schnüffelte, bekam große Augen und rief:
»He, woran tut ihr euch da gütlich. Das duftet ja verführerisch.«
»Die Yarlfänger wollen offenbar für längere Zeit im Lichtland bleiben«, erklärte Sadagar lachend. »Entsprechend groß sind ihre Nahrungsvorräte. Und da die Fastenzeit irgendwann auch einmal aus ist, haben sie sich mit allerlei Köstlichkeiten eingedeckt.«
»Na, dann laßt mich auch mal ran«, rief Gerrek ausgelassen.
Mythor setzte sich auf einen vorspringenden Balken und blickte zu Aeda und Necron.
»Ich brauche wohl nicht zu fragen, ob ihr eine Möglichkeit gefunden habt, auf dem Seeweg nach Tata zu gelangen«, sagte er. »Also werden wir zusammenbleiben?«
»Wir nehmen dein Angebot an, uns mit Carlumen nach Tata zu bringen«, erklärte Aeda. »Ich brauche dich wohl nicht daran zu erinnern, daß Necron dir den DRAGOMAE-Kristall überlassen hat und noch etwas gut hat. Wir vertrauen uns dir an.«
Mythor konnte sich nicht erinnern, sich in diesem Punkt festgelegt zu haben, doch ließ er es dabei bewenden.
»Gut«, sagte er. »Dann können wir mit den Yarlfängern reisen. Aber ihr müßt euch darüber im klaren sein, daß ihr Ziel die Tabuzone ist. Und genau dorthin wollten uns auch die Luminaten
Weitere Kostenlose Bücher