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Mythor - 124 - Zeichen des Lichts

Mythor - 124 - Zeichen des Lichts

Titel: Mythor - 124 - Zeichen des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolf Paul
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Arync heiße, ich habe noch nie von einem solchen Zauberkristall gehört.«
    »Ich will nicht mehr Tryhan heißen, wenn in den Wahren Schriften geschrieben steht, daß der Lichtbote ein Schwert besitzt.«
    »Nicht so voreilig, Tryhan«, meldete sich Ogfyr. »Keiner von uns kennt die Wahren Schriften auswendig. Aber etwas anderes ist es, zu behaupten, daß gerade dieses Schwert und der Kristall dem Lichtboten gehören. Kannst du das beweisen, Mythor?«
    »Ich kann euch alles über die sieben Fixpunkte des Lichtboten erzählen und die Legenden, die es in dem Land über ihn gibt, aus dem ich komme«, erklärte Mythor. »Aber soviel Zeit habe ich nicht. Ich baue statt dessen darauf, daß ihr meinem Wort glaubt, denn ich bin der Sohn des Kometen.«
    Durch die Wurzelstöcke ging ein Raunen. Mythor betonte absichtlich seinen Status, weil er hoffte, die Ratsmitglieder so zu beeindrucken, daß sie ihm die gewünschten Auskünfte gaben.
    »Du kannst nicht verlangen, daß wir deine Behauptungen einfach so hinnehmen«, meldete sich wieder Ogfyr. »Wir müssen sie erst überprüfen. Oder hast du Beweise?«
    »Ich will euch folgendes prophezeien«, verkündete Mythor mit erhobener Stimme. »In wenigen Tagen wird auf dem Himmelszelt ein Luftgefährt auftauchen. Es ist vom Lichtboten gesandt. Und es wird bei LUM DON landen, um mich an Bord zu nehmen und mit mir davonzufliegen.«
    Wieder erhoben die Räte ihre Stimmen, um ihrer Überraschung Ausdruck zu geben. Aber es wurden auch Unmutsäußerungen laut, und Mythor merkte, daß die Stimmung zu seinen Ungunsten auszuschlagen begann.
    Schließlich brachte Ogfyr die anderen zum Schweigen und ergriff das Wort:
    »Was verstehst du unter LUM DON, Mythor? Bist du dir nicht im Klaren darüber, daß dies ein unvollständiger Name ist?«
    Das überraschte Mythor, doch er faßte sich schnell.
    »Ich weiß nur, daß zur Landezeit des Luftgefährts dieser Ort so heißen wird – LUM DON«, sagte er fest. »Und ich werde dort sein und mit diesem Gefährt davonfliegen. Auch wenn ihr mir nicht verraten wollt, wo LUM DON liegt.«
    »Du machst große Worte«, stellte Ogfyr fest. »Doch lassen sie sich nicht so ohne weiteres auf ihren Wahrheitsgehalt überprüfen. Wir sind geneigt, dir alles zu glauben – wenn sich deine Prophezeiung erfüllt. «
    »Dann ist es zu spät, denn da fliege ich bereits davon«, sagte Mythor.
    »Das wird sich weisen«, sagte Ogfyr. »Bis dahin bleibt uns jedoch ausreichend Zeit, deine Behauptungen zu überprüfen. Überlasse uns dein Schwert und den Kristall und vertraue dich unserer Obhut an. Lege beides hier ab, wir werden uns darum kümmern. Und nun laß uns allein, damit wir beraten können. Eseroc wird dich am Ausgang erwarten und dich nach LUM DON bringen. Geh jetzt.«
    »Träume ich?« rief Gerrek aus und kratzte sich am Hinterkopf. »Diese Wurzelakrobaten können doch nicht im Ernst glauben, daß du dich ihnen auslieferst. Das hast du doch nicht vor, Mythor?«
    »Ich denke nicht daran«, sagte Mythor. Er blickte zu dem Wurzelstock über sich und sagte mit erhobener Stimme: »Ich bin als freier Mann gekommen und gehe auch als solcher. Wer mich daran hindern will, wird die Kraft des Gläsernen Schwertes zu spüren bekommen.«
    »Du wirst es nicht wagen, die Waffe gegen Luminaten zu erheben«, rief Ogfyr zornig.
    »Nur wenn sie es wagen, Hand an mich zu legen!«
    »Dann kannst du nicht der sein, für den du dich ausgibst!« rief Ogfyr. »Luminaten! Ergreift diesen Frevler und seine Bestie.«
    »Was bin ich?« rief Gerrek erbost und blähte die Nüstern. Ein Flammenstrahl entströmte ihnen und hüllte die untere Hälfte von Ogfyrs Wurzelstock ein.
    »Laß das, Gerrek«, schalt Mythor den Beuteldrachen. »Machen wir lieber, daß wir von hier wegkommen.«
    Als Mythor sich in die entgegengesetzte Richtung wandte, aus der sie in die Höhle gekommen waren, rief Gerrek:
    »Wohin willst du? Der Ausgang liegt auf der anderen Seite.«
    »Du kannst mir ruhig vertrauen«, sagte Mythor und behielt unbeirrbar die eingeschlagene Richtung bei. »Auf dem Weg hierher habe ich auf der Hochebene eine Höhle entdeckt. Sie liegt ganz in der Nähe der Baumstümpfe. Und spürst du nicht den Luftzug? Es muß noch einen anderen Ausgang geben.«
    »Luminaten! Luminaten!« gellten die Stimmen der Räte durch die Höhle. »Ergreift die Fremden. Sie sind Frevler! Ungläubige, die sich des Namens des Lichtbotens bedienen! Sie müssen bekehrt werden.«
    Als Gerrek sich umdrehte und eine Schar in

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