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Mythor - 130 - Das Auge des Kriegers

Mythor - 130 - Das Auge des Kriegers

Titel: Mythor - 130 - Das Auge des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walker Hugh
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neuen Körper für ihn immer noch ein Kampf war. Er ließ sich zu spät zu Boden fallen. Der Ball schlug durch ihn hindurch. Burra hieb mit einer ihrer Klingen danach und ließ sie mit einem Aufschrei fallen. Neben ihr fiel einer der Vangorier lautlos mit einem doppelt faustgroßen Loch in Rüstung und Körper. Es gab ein zischendes Geräusch und roch nach verbranntem Fleisch.
    Der Lichtball verschwand voraus in der Biegung.
    Nottr beugte sich über Mon’Kavaer. Der Ritter war unverletzt, obwohl das Licht ihn getroffen hatte.
    »Ich habe nichts gespürt«, murmelte Mon’Kavaer. »Doch… ein Prickeln… keinen Schmerz…«
    Der Vangorier, den der Lichtball getroffen hatte, war tot. Auch Finsternis schien keine mehr in ihm zu sein, die den Körper noch benutzen konnte. Die anderen drei waren unbeeindruckt, ganz im Gegensatz zu den Gefährten. Mon’Kavaer bezweifelte, daß sie in einer Bastion der Alptraumritter waren. Er war lange genug in diesem Orden, er hätte von solch unglaublichen Dingen hören müssen.
    »Aber es ist pures Licht«, sagte Nottr. »Und es hat dir nichts getan. Nur diesem Verlorenen…«
    »Es scheint mir, daß es eine Waffe ist«, meinte Thonensen. »Gegen die Finsternis und ihre Krieger. Eine Falle vielleicht für jeden, der hier eindringt… für jeden Eroberer.«
    »Grimh!« entfuhr es Rujden. »Das ist wirklich der letzte Ort, an dem ich ein Palaver abhalten würde!« Furcht war in seinen Augen, der er mit Unmut Herr zu werden suchte.
    »Er hat recht«, stimmte Burra zu.
    Nottr starrte hastig um sich, aufgeschreckt durch ein plötzliches Lebenszeichen seiner Klinge.
    Dilvoog deutete zur Decke hoch, wo ein chimerischer Kriegsvogel herangeschwebt kam. Sein Reiter hatte den Bogen bereits gespannt. Bewegung kam in die Gruppe.
    »Alle Männer für einen Bogen!« stieß Burra hervor und sprang hinter einem der Vangorier in Deckung. Lirry hob instinktiv den Schild und sprang vor Nottr. Der eiserne Pfeil traf mit solcher Wucht auf den Schild, daß Lirry gegen Nottr geschleudert wurde und beide zu Boden gingen.
    Der Krieger legte einen neuen Pfeil an die Sehne, doch dann hielt er inne.
    Die Vangorier starrten hoch zu ihm, und der Vogelreiter verstand die Botschaft, denn er entspannte den Bogen.
    »Komm herab!« rief Mon’Kavaer.
    Vogel und Reiter, gehorchten und schwebten langsam herab.
    In diesem Augenblick kam ein neuer Lichtball den Korridor entlang. Er schnellte von Wand zu Wand, und seine Bahn war nicht vorhersehbar. Auch in der Höhe schwankte er, so daß es auch keinen Schutz bot, wenn man sich flach auf die Erde warf.
    Die Gefährten sprangen auseinander. Lirry stellte sich mit dem Schild vor Nottr, und Burra suchte hinter ihnen Deckung.
    Der Lichtball streifte Thonensen, der mit einem Aufschrei zu Boden fiel, verfehlte Dilvoog, der keine Deckung gesucht hatte, traf den Schild, der glühend heiß wurde, daß Lirry ihn mit einem Schrei zur Seite warf, prallte gegen die Wand, durchbohrte Nottr, der unter der Abwehr Lirrys zurückgetaumelt und in Burras Armen gelandet war, und Burra, die brüllend fiel, durchschlug den metallenen Vogel und verschwand um die Krümmung des Ganges.
    Es war so rasch geschehen, daß keiner es genau sah, aber in der Düsternis blieb die Spur zurück. Thonensen kam auf die Beine. Sein Gewand war quer über den Rücken verbrannt bis auf die Haut. Eine Handbreit, war die Spur, aber die Haut darunter hatte keinen Schaden genommen. Thonensen empfand keinen Schmerz mehr, nur eine innere Wärme und Kraft, wie sein alter Körper sie seit langer Zeit nicht mehr gefühlt hatte.
    Ähnlich empfanden Lirry und Burra und Nottr, doch wie Mon’Kavaer zuvor, hatte Nottr keinen Schmerz gefühlt, als der Ball durch ihn hindurchraste.
    »Etwas schützt uns«, stellte er fest.
    »Ja, das Leben«, sagte Thonensen. »Ich fühle mich um ein ganzes Leben jünger und… gereinigt!«
    Der eiserne Vogel war abgestürzt und hatte den Reiter unter sich begraben. Beide regten sich nicht mehr. Alle dunkle Kraft war aus ihnen entflohen.
    »Auch sie sind gereinigt«, sagte Thonensen.
    Während sie noch starrten, öffnete sich der Boden unter ihren Füßen in einen dunklen Abgrund, durch dessen Leere der Widerschein ferner, gewaltiger Flammen flackerte. Thonensen und Dilvoog standen an seinem Rand auf festem Grund und wichen zurück. Jenseits standen Rujden und einer der Vangorier auf festem Boden. Burra konnte sich mit einem Sprung zu ihnen retten. Auch Lirry und Nottr sprangen verzweifelt, doch

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