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Mythor - 135 - Die Unberührbaren

Mythor - 135 - Die Unberührbaren

Titel: Mythor - 135 - Die Unberührbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terrid Peter
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wenig an, schlug es erneut gegen den Fels und ließ das Leck größer werden, durch das das Wasser und das Innere des Schiffes strömte. Dadurch sank der Rumpf tiefer in das Wasser ein – und auch das öffnete Löcher, ließen Planken auseinanderklaffen und brechen.
    »Vergeßt Odam nicht und seine Leute.«
    Das erste Geschoß kam herangesaust – es zog eine funkensprühende Bahn über das Himmelsgewölbe und kam ein Dutzend Schritte vom Großen Wolf entfernt auf dem Wasser auf.
    Für einen Probeschuß war dieser Versuch gut gelungen gewesen – zumal er den Männern an den Katapulten gezeigt hatte, wo die Opfer zu finden waren. Das nächste Brandgeschoß kam noch näher heran und versenkte ein Boot mitsamt der Besatzung.
    »Wenn du nicht wahrhaft Kometakes Freund bist und der von Kukuar«, murmelte Kutazin grimmig, »dann hast du dir mehr aufgeladen, als du je wirst bezahlen können – so viele Grausamkeiten kann ich mir gar nicht einfallen lassen, wie nötig wären, dich für dies alles büßen zu lassen.«
    »Versuche es gar nicht erst«, schlug Necron vor.
    Wie immer, wenn die Sache auf des Messers Schneide stand, war er kaltblütig und ruhig.
    Die Galeeren kamen heran.
    Volltreffer.
    Eine Feuerkugel barst auf dem zum Glück menschenleeren Heck, unmittelbar am Fuß des hinteren Mastes. Ein paar Augenblicke später leckte die Lohe am Mast entlang, erfaßte die Segel und ließ sie im Nu aufflammen. Bei dieser Prachtbeleuchtung war es nun leicht, den Großen Wolf unter Dauerbeschuß zu nehmen.
    Es war völlig klar, daß das Schiff verloren war. Auf einem Riff festgekeilt, am Heck ein rasend schnell um sich greifender Brand, zwei mit Kämpfern vollgepackte gegnerische Schiffe in Sichtweite – es gehörte außerordentliches Selbstvertrauen dazu, jetzt nicht zu verzweifeln.
    Kutazin spähte hinüber zur anderen Seite – dort sollte bei dem weitstrahlenden Licht des Brandes eigentlich ein weißer Streifen Brandung zu sehen sein. Nichts dergleichen konnten Kutazins Augen erkennen.
    Necron zuckte mit den Schultern.
    »Was kann ich dafür?« sagte er. »Es muß sich um ein verstecktes Riff handeln.«
    »So versteckt nun auch nicht mehr«, entgegnete Kutazin im Tonfall eines Mannes, den nichts mehr zu erschüttern vermag, weil er ohnehin zum äußersten entschlossen ist.
    Necron überschlug die Lage.
    Mindestens fünf Stunden lang würde es noch sehr dunkel bleiben – und da, wo die Beiboote des Großen Wolfs noch durchkamen, mußten die Galeeren scheitern. Wenn es also gelang, die Verfolger zumindest für einige Zeit an einer Fortsetzung der Jagd zu hindern, hatten die Flüchtenden noch eine Chance.
    »Brandpfeile her!« sagte Necron.
    »Wer soll sie dir geben?« erkundigte sich Kutazin. »Die anderen sind schon über Bord.«
    »Dann erledigen wir die Sache eben zu zweit«, sagte der Alleshändler. »Komm!«

8.
    Der Morgen war feucht und kalt. Nebel lagen über der kiesigen Bucht.
    In den nassen Kleidern saßen die Männer aneinandergedrängt wie ein Haufen brütender Pinguine und schnatterten.
    Feuer anzumachen hatten sie nicht gewagt, obwohl es eine ganze Menge Treibholz gab – ein Teil davon stammte vom Großen Wolf, der Rest war anderen Schiffen zu danken, die an dieser unwirtlichen Küste gestrandet waren.
    Necron fror nicht weniger als die anderen, aber er bemühte sich, das Zittern zu unterdrücken.
    Die Strandung hatte ihren Preis gefordert.
    Verloren der Große Wolf, verloren die Ladung, versunken ein großer Teil der Bewaffnung – dazu kam der Verlust einer Reihe von Männern, hauptsächlich handelte es sich um Kutazins Piraten.
    Kutazin selbst – und das wunderte Necron nicht wenig – war außerordentlich ruhig. Die Tatsache, daß er einen beachtlichen Teil seiner Besatzung verloren hatte, ließ ihn so ruhig, daß es schon Necrons Argwohn erregen mußte.
    Necron stand auf den Klippen nahe dem Strand und schaute aufs Meer hinaus. Der Nebel verzog sich langsam, der Streifen überschaubaren Wassers wurde allmählich größer.
    Noch reichte er nicht bis zu jenem Riff, an dem der Große Wolf gestrandet war. Es lag ziemlich weit von der Küste – für viele, die schwimmend sich zu retten versucht hatten, entschieden zu weit, vor allem dann, wenn sie sich mit Gold vollgeladen hatten und vorher reichlich Schnaps genossen hatten.
    »Hast du eine Ahnung, wo wir sind?« fragte Necron. Er wußte natürlich, daß letztendlich seine Anordnungen und Befehle zum Verlust des Großen Wolfs geführt hatten, aber Necron

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