Mythos Ueberfremdung
Barack Obama »mit den Zielen islamischer Fundamentalisten sympathisiert, die das islamische Recht überall auf der Welt durchsetzen wollen«.
Die wahre Gefahr hierbei ist, dass die Amerikaner, die mehr als eine Generation lang die Politik der Rassentrennung gemieden haben, sich allmählich genauso verhalten, wie ihre Feinde es ihnen vorwerfen. Islamische Extremisten, auch Osama bin Laden, haben immer behauptet, die Welt sei in zwei einander unversöhnlich gegenüberstehende Kulturen aufgeteilt, und ihre gewalttätige Sache sei gerechtfertigt, weil der Westen einen Krieg gegen alle Muslime führe. Führende westliche Politiker haben bisher – selbst auf dem Höhepunkt des Irak- und des Afghanistan-Kriegs – im Allgemeinen sorgfältig darauf geachtet, dieser Weltdeutung entgegenzuwirken, indem sie die muslimischen Gemeinschaften in ihren Ländern als Mitbürger annahmen und schützten.
Heute besteht jedoch die Gefahr, dass das extremistische Argument wahr wird, denn das Gedankengut der Bewegung, die vor der »muslimischen Flut« warnt, dringt in die Führungsebenen von Politik, Medien und Sicherheitsbehörden ein. Viele der Eurabien-Aktivisten stimmen, wie wir gesehen haben, mit der radikalislamistischen Weltsicht überein. Anders Behring Breivik widmete lange Passagen seines Manifests der schamlosen Bewunderung von Bin Ladens Philosophie und Taktik, und Autoren wie Phillips und Caldwell äußern bereitwillig ihre Bewunderung für das, was sie als die religiöse Stärke einer aufständischen muslimischen »Kultur« empfinden.
Diese ehemals randständige Bewegung hat insgeheim zu viel Boden gutgemacht und dafür wenig mehr als emotionale Appelle an die Angst eingesetzt. Bevor wir es zulassen, dass diese Ängste unsere politischen Grundsätze überholen und unseren sozialen Frieden zerstören, sollten wir innehalten und die gut belegten Fakten zur letzten Einwanderungswelle einer genauen Betrachtung unterziehen. Wir wissen aus tragischen historischen Belegfällen, dass ein paar finstere Verdachtsmomente, die sich gegen eine neue Gruppe von Nachbarn richten, im Zusammenwirken mit einem Sammelsurium falscher und irreführender Tatsachenbehauptungen einer Gesellschaft gewaltigen, irreversiblen Schaden zufügen können. Es ist an der Zeit, unsere Ängste beiseitezuschieben und den Tatsachen den Vortritt zu lassen.
Zweiter Teil Die Fakten
Die Fakten
W er sind diese Leute? Das ist eine vernünftige Frage, wenn neue Nachbarn in die Stadt kommen. Wir wollen wissen, ob sie uns ähnlich sind, wie viele es sind, welche Sitten und Gewohnheiten sie aus ihrer alten Heimat mitbringen, wie sehr sie sich wohl durch die neue Umgebung verändern werden und ob sie eine Bedrohung sind. Im Fall der muslimischen Einwanderer gibt es inzwischen Hunderte von Büchern und Videos, die vorgeben, Antworten auf diese Fragen zu liefern. Unglücklicherweise fallen diese Antworten zornig und alarmierend aus, und sie beruhen auf wenig mehr als den frem denfeindlichen Voreinstellungen der Autoren, die mit Statis tiken und handverlesenen Behauptungen aufgepeppt werden, um die These von der vermeintlichen Bedrohung zu unterstützen. Wirklich neugierigen Lesern bleibt nur die Wahl zwischen den schrillen Werken des Genres, das vor der mus limischen Flut warnt, und einer Art von Büchern, die in ihrer Vorgehensweise genauso einseitig und selektiv ist und den Islam als »Religion des Friedens« zu verteidigen sucht. Für die ernstlich neugierige Leserschaft gibt es beklagenswert wenig an wirklich unparteiischer Information.
Ich gehe anders vor. In diesem Teil prüfe ich im guten Glauben alle wichtigen Tatsachenbehauptungen der antiislamischen Bewegung und ziehe dazu die umfassendsten und aktuellsten Forschungsergebnisse, Statistiken und Unter suchungen heran, die meine Rechercheure und ich gefunden haben. Die Behauptungen habe ich in drei große Bereiche aufgeteilt: in die Aussagen in Bezug auf das Bevölkerungswachstum der Muslime und die Frage, ob sie in irgendeinem westlichen Land zur Mehrheit werden können; die Äußerungen zu der Frage, ob Muslime zu integrierten Bürgern ihrer neuen Heimatländer werden können oder sich in »Parallelgesellschaften« abschotten werden; und die Thesen, die sich die radikalen, extremistischen, gewalttätigen oder zornigen Ansichten und Ambitionen der in westlichen Ländern lebenden Muslime vornehmen. Ich lege alle für die einzelnen Behauptungen relevanten Fakten vor, auch wenn diese die Behauptung stützen. Mein
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