Mythos Ueberfremdung
inzwischen ist es genauso wahrscheinlich, dass in westlichen Ländern lebende Muslime sich bei der Verteidigung der Länder und Regierungen ihrer Wahl engagieren werden, so wie das Muslime im August 2011 bei den Krawallen in englischen Städten auch getan haben. Die überwältigende Mehrheit der aus Pakistan und Bangladesch stammenden Briten agierte bei diesem Gewaltausbruch 19 als Verteidiger des Eigentums; 3 der 5 Todesopfer waren in Birmingham lebende Muslime, die beim Versuch, Gebäude vor Plünderern zu schützen, getötet wurden. Muslimische Einwanderer und ihre Kinder, die auf die höchste Ebene des öffentlichen Lebens gelangen, sind heute keine Überraschung mehr. Sayeeda Warsi, die geschäftsführende Vorsitzende der Konservativen Partei in Großbritannien, ist die Tochter pakis tanischer Einwanderer, Cem Özdemir, der Ko-Vorsitzende der deutschen Grünen, ist der Sohn türkisch-tscherkessischer Einwanderer, und mehrere Mitglieder des ersten Kabinetts von Frankreichs ehemaligem Staatspräsidenten Nicolas Sar kozy waren Muslime. Den Kontrast zu diesen Einwanderer-Erfolgsgeschichten bildet eine erhebliche Zahl von Muslimen, die, vor allem in Europa, arm und kulturell isoliert bleiben. Wir müssen nachfragen, ob das eine selbst gewählte Isolation ist oder ob sie diesen Menschen auferlegt wird.
BEHAUPTUNG: Muslimische Einwanderer möchten in isolierten »Parallelgesellschaften« für sich bleiben.
»Muslime leben eher in eng vernetzten religiösen Gemeinschaften, halten dort an einem engstirnigen, fundamentalistischen Glauben fest und widersetzen sich der Integration in die Gesamtgesellschaft. […] Die meisten Menschen nichtholländischer Herkunft [in den Niederlanden] sind fundamentalistische Muslime, und die meisten von ihnen bleiben, selbst nach Jahren oder Jahrzehnten in Europa, weitgehend nicht integriert.«
Bruce Bawer
»Muslime verachten die säkularen westlichen Werte nicht nur als dekadent, materialistisch, korrupt und unmoralisch. Sie akzeptieren die Unterscheidung zwischen geistlicher und weltlicher Sphäre nicht, die Trennung, mit der die Religion in christlichen Gesellschaften in d ie Randbereiche des Alltagslebens verwiesen wird. Für die Muslime ist das ganze menschliche Leben gleichbedeutend mit einer Unterwerfung unter Gottes Willen. Das bedeutet, dass sie eine Pflicht empfinden, die Werte der sie umgebenden Kultur zu islamisieren.«
Melanie Phillips
Die meisten muslimischen Einwanderer kommen aus armen, kulturell konservativen Ländern, die vom Rest der Welt oft wirtschaftlich isoliert sind. Viele von ihnen stammen aus verarmten ländlichen Gegenden innerhalb dieser Länder. Nach ihrer Ankunft im Westen landen sie zunächst oft in muslimisch dominierten Stadtvierteln oder in Wohnblocks mit Sozialwohnungen, in denen Armut, Arbeitslosigkeit, Kleinkriminalität und die Abhängigkeit von Transferleistungen vorherrschen. Das trifft auf die meisten armen Einwanderer zu, aber den Muslimen wird oft eine besondere Aufmerksamkeit zuteil. Viele Beobachter sind der Ansicht, dass sie sich selbst in Parallelgesellschaften ghettoisieren und kein Interesse an einer Integration in die sie umgebende Wirtschaft und Gesellschaft haben.
Die muslimischen Einwanderer in den meisten Ländern passen sich jedoch – wie die Umfragedaten oben nachweisen – schnell an die sozialen und sexuellen Werte und an das Fortpflanzungsverhalten im Westen an und werden im Allgemeinen zu begeisterten Anhängern des Staates und der demokratischen Institutionen, in dem und mit denen sie leben. Aber ihre Mitbürger sind nach wie vor besorgt, dass sie sich in anderen wichtigen Bereichen nicht einfügen – vielleicht, weil sie das gar nicht wollen – und ihre Kinder als Teil einer separaten muslimischen und nicht der nationalen Gesamtgesellschaft großziehen. Der Vorwurf lautet, dass muslimische Einwanderer absichtlich in islamischen Enklaven verharren, ihren Kindern das Erlernen der Sprache des Aufnahmelandes verweigern und in unseren Städten arabische Dörfer schaffen.
Es ist fraglos zutreffend, dass viele muslimische Einwanderer verarmt und vom wirtschaftlichen Leben der Gesell schaft isoliert sind. Bei einer aktuellen Untersuchung zur Integration ethnischer Minderheiten in den Arbeitsmarkt in Belgien, Dänemark, den Niederlanden und Großbritannien kam zum Beispiel heraus, dass sie »typischerweise eine deutlich höhere Arbeitslosenquote und ein geringeres Arbeitseinkommen haben und weniger häufig einen Arbeitsplatz
Weitere Kostenlose Bücher