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Mythos

Mythos

Titel: Mythos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus C Schulte von Drach
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kam der Priester wieder zu Bewusstsein.
    „Keine gute Idee, jetzt schlapp zu machen, was?“, flüsterte er und stemmte sich hoch.
    „Die Soldaten haben sich offenbar hier verbarrikadiert und versucht, die Tür unter Feuer zu nehmen“, erklärte York und leuchtete mit der Lampe hinüber. Auch die Steine um die Tür herum zeigten deutliche Spuren von Einschlägen.
    York versuchte, das Magazin in den Schacht des Schnellfeuergewehrs zu schieben. Aber es rastete nicht ein.
    „Verdammt nochmal, wieso geht das denn nicht“, fluchte er.
    „Muss man vielleicht vorher am Gewehr etwas einstellen?“, fragte d’Albret.
    York schaute sich die Waffe genauer an. Auf beiden Seiten des Gehäuses befand sich ein Schieberegler mit eingravierten Buchstaben. A, R und S. Automatisch, halbautomatisch und gesichert, vermutete er.
    York schob den Regler auf S. Mit einem befriedigenden Klick rastete das Magazin ein. Er reichte d’Albret die Lampe. Dann schwang er seinen Rucksack auf den Rücken und ging hinüber zur zweiten Tür, wobei er vermied, auf die Toten zu treten. D’Albret folgte ihm.
    Plötzlich packte ihn d’Albret am Arm. „Hören Sie mal“, flüsterte er.
    York lauschte. Ein leises Stöhnen. Es kam von den übereinanderliegenden menschlichen Körpern her. Jemand atmete.
    Lautlos stieß York einen Fluch aus. Er wollte schnell einen möglichst großen Abstand zu ihrem Verfolger gewinnen. Aber er riss sich zusammen und folgte d’Albret, der sich über die Toten beugte.
    Unsicher suchte der Priester nach etwas, wo er zugreifen konnte. Die Toten waren unglaublic A,n unglah schwer, aber es gelang den beiden Männern, eine der Leichen zur Seite zu ziehen. Darunter lag ein weiterer Soldat auf dem Bauch. Sie drehten ihn mit einiger Mühe auf den Rücken.
    Von der Tür, die sie mit dem Tisch verrammelt hatten, kam ein Geräusch. Die Klinke bewegte sich. York riss sich das Gewehr von der Schulter, legte an und wollte feuern. Aber es passierte nichts. Fluchend legte er den Regler auf A um und zog erneut den Abzug durch. Wieder passierte nichts. Ungläubig starrte er auf die Waffe. Dann warf er sie sich wieder über die Schulter.
    „Wir müssen sofort weg“, schrie er.
    D’Albret zerrte an dem besinnungslosen Soldaten. Der Mann stöhnte leise.
    D’Albret würde ihn nicht einfach zurücklassen.
    Fluchend packte York zu und gemeinsam schleppten sie den jungen Mann zur zweiten Tür hinüber, ohne darauf zu achten, wohin sie traten. Der Lichtstrahl der Lampe in Yorks Hand huschte unkontrolliert hin und her.
    Etwas rammte die Tür hinter ihnen. Der Tisch drückte die Regale am Boden einige Zentimeter nach hinten. Ihre Blockade hielt. Noch.
    Dann hatten sie die hintere Tür erreicht. Sie zwängten sich hindurch, während hinter ihnen erneut jemand gegen ihre Sperre anrannte.
    York und d’Albret traten in einen weiteren engen Gang hinaus. Ratlos schaute sich d’Albret um. Rechts war eine Biegung, sodass nicht zu sehen war, wohin es ging. Links dagegen konnte er eine weitere Wellblechtür erkennen. Vielleicht, dachte er, führt die ja in Sicherheit.
    Es war nicht genug Platz, um nebeneinander zu gehen, sodass es schwierig wurde, den Soldaten zu schleppen. D’Albret packte ihn unter den Armen und zog ihn rückwärts gehend hinter sich her, während York versuchte, mit der Lampe am Priester vorbei zu leuchten.
    Als sie die Tür erreicht hatten, drückte er die Klinke herunter. Aber die Tür öffnete sich nicht.
    „Das darf doch nicht wahr sein“, rief er.
    „Hallo?“ Die Stimme eines Mannes klang gedämpft durch die Tür. „Wer ist da?“
    D’Albret hörte ein lautes Rumpeln und Scharren, dann öffnete sich die Tür ein wenig. Ein schmaler Streifen Licht fiel in den Gang. Im Türspalt erschien ein hageres Gesicht, eingerahmt von schulterlangen, grauen Haaren.
    Der Mann starrte ihn an. „Wie viele seid ihr?“, fragte er. „Habt ihr sie verjagt?“ Dann wurde ihm offenbar klar, dass die Lage anders war, als er dachte.
    „Zivilisten“, stellte er auf Englisch fest. Sein Blick fiel auf den verletzten Soldaten am Boden. „Was tut ihr denn hier?“, fragte er mit wachsender Panik in der Stimme.
    D’Albret hörte ein Krachen aus dem Raum, den sie gerade verlassen hatten. Er schaute zu York zurück. Sie wussten, was das bedeutete.
    Hektisch zwängte er sich durch den Spalt, drückte die Tür weiter auf und zog den jungen Mann hinter sich her. York folgte ihm mit einem Blick über die Schulter. Aus dem Gang kamen schnelle

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