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Mythos

Mythos

Titel: Mythos
Autoren: Markus C Schulte von Drach
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zeigen versuchte. „Nora hat sie so getauft, weil es einen Bericht aus dem 16. Jahrhundert gibt, in dem sie so genannt werden.“
    „Ein Bericht aus dem 16. Jahrhundert? Dann wusstet ihr schon, dass es diese Dinger hier gibt?“
    Vorsichtig betastete er sein Bein. Die Wunde blutete nicht sehr stark. Aber bestimmt musste er genäht werden. Er musste in ein Krankenhaus. Und diese Frau neben ihm sowieso.
    „Nein“, mischte Tilly sich ein. „Wir hatten keine Ahnung. Wir haben erst hier begriffen, was gemeint war. Aber das ist mir jetzt auch alles egal. Ich will hier raus.“
    „Ich auch. Das wollen wir alle“, stellte d’Albret fest. „Aber in welche Richtung sollen wir gehen?“
    „Weißt du, wie wir hier herauskommen?“, wandte sich MacLoughlin an Pérez.
    Der schüttelte den Kopf. „Ich war ohnmächtig, als diese Viecher uns hergebracht haben.“
    „Dann müssen wir wohl auf gut Glück nach einem Ausgang suchen“, stellte MacLoughlin fest.
    Der Priester nickte ergeben.
    „Hat jemand ein Messer?“, fragte Pérez. D’Albret reichte ihm ein Taschenmesser. Der Peruaner beugte sich über einen der Basilisken und machte sich am Fuß des Tieres zu schaffen. Ungeduldig warteten die anderen darauf, dass er fertig wurde. Schließlich richtete er sich auf und präsentierte ihnen eine Klaue, die er von der Zehe gelöst hatte.
    „Ein Souvenir“, sagte er. „Eigentlich müssten wir ein ganzes Tier mitnehmen. Für die Wissenschaft. Das ist eine Sensation.“
    Tilly stöhnte und marschierte ungeduldig auf den Tunnel zu. „Sonst noch was?“
    Pérez bückte sich erneut und zupfte dem Basilisken einige Federn aus. Dann verstaute er alles in seiner Gürteltasche. „Das war es.“
    MacLoughlin schaltete wieder ihre Taschenlampe an und ging los. Die anderen folgten ihr.
    Zu ihrer Linken öffneten sich hintereinander immer wieder kleine Räume. Jedes Mal hielt MacLoughlin den Atem an. Würde eines der Biester hinter der Ecke auf sie lauern? Nach einer Weile stellten sie zu ihrer Erleichterungfest, dass der Weg sachte anstieg.
    Hin und wieder bemerkte Pérez senkrechte Reihen von Löchern in den Wänden. Vorsichtig tastete er in eines der Löcher hinein und fühlte ein rundes Stück Holz. Offenbar handelte es sich um Gitter wie jenes, das ihn, Tanriverdi und Sánchez beim Einstieg in die Anlage von den übrigen Polizisten getrennt hatte. Ein Anflug von Hoffnung überkam ihn. Vielleicht war dies ja …
    Von vorn schien Licht in den Tunnel. MacLoughlin drehte sich zu ihnen um, ein erleichtertes Lächeln im Gesicht. „Sieht so aus, als ginge es hier raus“, rief sie.
    Montag, 22. Juni, nördlich des Río Supayacu, Peru
    Sie hatten die Stelle erreicht, wo die seismische Sprengung mitten im Lager der Bohrfirma den Tunnel zum Einsturz gebracht hatte.
    Geblendet vom Tageslicht krochen sie in den Krater hinaus und halfen sich gegenseitig dabei, die schräge Wand hochzuklettern. Dann standen sie inmitten des Lagers der Ölfirma.
    Pérez saugte die frische Luft tief in seine Lungen. Dann fiel sein Blick auf den mobilen Bohrturm, der über einen der Container gestürzt war. Das Lager war verwüstet. Die Öl- und Wasserfässer lagen auf der Seite, überall hingen die Kabel mit den Geofonen zerrissen in den Sträuchern. Pérez humpelte zum en umpelteKüchencontainer hinüber und kam mit einigen Trinkflaschen zurück, die er an die anderen verteilte. „Glück gehabt“, sagte er und schüttete sich Wasser über den Kopf.
    Dann verschwand er in einem weiteren Container. Nach kurzer Zeit kam er zurück. „Das Funkgerät ist hin“, sagte er. „Diese Mistviecher haben hier ziemlich aufgeräumt, nachdem die Dinoes in die Tunnel eingedrungen sind. Aber wir haben nochmal Glück gehabt.“ Er hielt einige Dokumente in die Höhe. „Die Geologen, die hier gearbeitet haben, haben gutes Kartenmaterial von der Umgebung.“
    Er schlug mit den Papieren nach den Moskitos, die sich auf sie stürzten.
    „Ich hätte einen Vorschlag“, sagte er. „Die Ausgrabungsstätte, von der ich gesprochen habe, ist nicht weit weg. Der Professor und seine Assistentin können uns helfen, und außerdem sollten wir sie vor den Basilisken warnen. Wenn die sie nicht schon gefunden haben. Und vor allem: Unser Boot hat einen Motor und ist groß genug für uns alle, wenn wir die Ausrüstung hier lassen. Unter diesen Umständen werden wir den Herrn Professor sicher dazu bewegen können, die Ausgrabung zu unterbrechen.“
    Sie durchsuchten hastig den Wohn- und den
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