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Mythos

Mythos

Titel: Mythos
Autoren: Markus C Schulte von Drach
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vorsichtig daran in die Höhe.
    „Da habe ich nochmal Glück g timal Glehabt“, flüsterte sie. „Ich glaube, es ist kein wichtiges Blutgefäß verletzt.“
    Dann schüttelte sie den Kopf. „Von wegen Glück gehabt“, sagte sie zu sich selbst. Sie sah zu dem jungen Mann hinüber.
    „Gracias“, sagte sie. „Muchas gracias.“
    „De nada!“, sagte Pérez. Dann wurde ihm klar, wie lächerlich es war, dass sie sich bei ihm bedankte. Schließlich war sie es gewesen, die ihm das Leben gerettet hatte und dabei beinahe selbst draufgegangen war.
    Er verzog das Gesicht, und sie brachen beide in Lachen aus. Ein hysterisches, befreites Lachen, in dem sich ihre Anspannung entlud.
    Pérez setzte sich auf den Boden und schaute zu den Lichtstrahlen hinauf, die durch die Decke fielen. Wenn diese Leute nicht gekommen wären, dann wäre er jetzt, in diesem Augenblick, schon tot. Es gäbe ihn nicht mehr. Er wäre ein Teil des großen Nichts. Es war ein unerträglicher Gedanke, den er schnell beiseiteschob. Dafür erfüllte ihn plötzlich ein unendliches Gefühl der Erleichterung und der Dankbarkeit.
    Er hatte noch Zeit.
    MacLoughlins Blick fiel erneut auf die Toten. Wie konnten sie lachen angesichts so vieler Leichen? Aber das Gefühl verging so schnell, wie es gekommen war. Lasst die Toten die Toten begraben.
    D’Albret hockte sich hin und sicherte das Gewehr, behielt aber den Tunneleingang im Auge. Carlos stellte sich in die Nähe des zweiten Eingangs. Die Mündung seiner Waffe huschte nervös von einer Seite des Raumes zur anderen. Tilly riss einen Ärmel von ihrem Hemd ab und wickelte ihn um das Bein des jungen Peruaners.
    MacLoughlin stellte sich dem jungen Mann vor und nannte ihm auch die Namen der anderen.
    „Ich heiße Francesco Pérez“, antwortete er ihr auf Englisch. „Habt ihr was zu trinken?“, fragte er. „Ich habe einen höllischen Durst.“
    D’Albret holte die Flasche heraus. „Viel ist nicht mehr drin“, sagte er bedauernd und reichte sie dem Peruaner. „Was machst du hier?“
    „Ich arbeite auf einer Ausgrabung in der Nähe und habe mich zusammen mit einem … Kollegen einer Gruppe von Polizisten angeschlossen, die in dieser alten Tunnelanlage nach Vermissten suchen sollten.“ Er schaute zu den Leichen hinüber. „Wir haben sie gefunden“, sagte er leise. Er zitterte plötzlich am ganzen Leib. Die Decke schien sich auf ihn herabzusenken. Er schloss die Augen und holte mehrmals tief Luft.
    „Ein Kollege?“, fragte MacLoughlin nach. „Wo …?“
    Pérez wies, ohne die Augen zu öffnen, auf die Toten. „Sie haben ihn gestern geholt“, flüsterte er. „Und dann …“
    MacLoughlin fragte nicht weiter nach.
    Tilly beobachtete nervös den Tunneleingang, in dem der dritte Basilisk verschwunden war.
    „Was machen wir jetzt?“, fragte sie. Obwohl es ihnen diesmal gelungen war, ihren Gegner in die Flucht zu schlagen, fühlte sie sich kein bisschen sicher.
    „Vielleicht holt dieses Vieh jetzt Verstärkung. Vielleicht wartet um die Ecke schon ein Dutzend dieser Dinger darauf, uns die Kehle aufzuschlitzen.“
    Pérez stand auf und humpelte zu ihr hinüber. „Wie heißt du?“, fragte er. „Nora? Ich sitze jetzt schon eine ganze Weile in diesem beschissenen Loch und habe auf meinen Tod gewartet. Und die ganze Zeit habe ich mich gefragt, wieso immer nur drei von diesen Viechern auftauchen.“
    Er wies zu den Toten hinüber. „Es müssen natürlich mehr sein, sonst hätten sie es nicht mit den Dinoes aufgenommen.“
    „Und auch nicht mit uns“, warf Carlos leise auf Spanisch ein. „Da war ein Dutzend von diesen Dingern.“
    Pérez wiegte nachdenklich den Kopf. „Es gibt also mehr von ihnen“, sagte er. „Aber als sie Tanriverdi … also, bei der Opferung, die ich gesehen habe, da waren nur drei da. Jetzt waren es auch nur drei. Und denen ging es nicht sehr gut.“
    Er stupste eines der toten Wesen mit dem Fuß an. Eine der Krallen kratzte üuf n kratzber den Boden. Er bekam eine Gänsehaut bei dem Geräusch. Er gab dem toten Tier einen kräftigen Tritt. „Hijo de puta!“, flüsterte er.
    „Mir kamen sie irgendwie krank vor“, sagte er laut. „Am Ende.“
    „Das stimmt“, sagte MacLoughlin. Die Wunde über ihrer Brust blutete kaum noch, aber es tat verdammt weh. „Mir ging das ebenso“, sagte sie. „Wenn diese Basilisken …“
    „Diese was?“, fragte Pérez erstaunt.
    „Diese Basilisken“, antwortete MacLoughlin und stöhnte vor Schmerz, als sie auf die zwei toten Tiere zu
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