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Mythos

Mythos

Titel: Mythos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus C Schulte von Drach
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wäre, den neuen Inkafürsten Túpac Huallpa zu unterstützen, den Pizarro selbst als Nachfolger des Fürsten Atahualpas eingesetzt hatte.
    Bald aber hatten sie beschlossen, dass auf keinen Fall das Gold und die Schätze in die Hand der Christen fallen sollten. Und so wurde die Karawane aus nach Osten geschickt. Die Inkas und vor ihnen die Chachapoyas haben regen Handel mit den Bewohnern des Tieflands jenseits der Kordillere betrieben und Heilpflanzen und Federn gegen Salz, Tongefäße und Stoffe getauscht. Deshalb wussten die Inkas von einer Provinz im Nordosten, tief im dichten Wald, in die selbst die Bewohner des Tieflandes nicht vordrangen.
    Niemand, so hieß es, sollte aus diesem Gebiet je zurückkommen.
    Dorthin wurden also die Schätze gebracht, auf alle Zeiten vor den Christen in Sicherheit. Der Inka Pedro erklärte mir aber, dass er es für einen Aberglaube hielte, dass niemand von dort zurückkäme. Er selbst hatte mit der Schatzkarawane die Berge jenseits des Flusses Muyupampa auf einem der Handelswege überwunden und war, geführt von den Wilden, mit Kanus nach Norden und Osten gefahren. Dort, so versicherte mir der Inka, befände sich ein Stollen in der Erde, in dem sie die Schätze versteckt hatten.
    Die Träger und die Führer wurden von den Kriegern dann alle niedergemacht, auf dass sie niemanden verraten konnten, wo dieser Ort sei.
    Nachdem die übrigen Chachapoyas wieder erreicht hatten, wurden auch alle Krieger, die die Karawane begleitet hatten, getötet. Er allein, so versicherte er mir, wusste, wohin der Schatz gebracht worden war.
    Kein Wort von seiner Geschichte hätte ich geglaubt, hätte ich in Neu- Granada von den Kameraden des Sebastián de Belalcázar nicht eine ganz ähnliche Geschichte vom Inkageneral Rumiñahui und dem verlorenen Schatz von Quito gehört. So gab es also auch einen verlorenen Schatz von Chachapoyas.
    Der Inka Pedro aber fragte mich, als er geendet hatte, ob ich ein Heer von Schweizern ins Land holen könnte, um die Spanier zu vertreiben.
    Ich versicherte ihm, dass dies durchaus möglich sei. Dann bat ich ihn, mir den Ort zu verraten, wo all dieser Reichtum lag. Er aber sagte, dass er dies erst verraten würde, wenn die Armee bereitstünde.
    Ich überlegte schon, ob ich meinem Gastgeber Luis Valera davon erzählen sollte, auf dass wir den Inka Pedro zwingen würden, Auskunft zu geben. Dann aber wäre der Schatz für uns verloren gewesen. Gott aber in seiner Güte war auf meiner Seite. Denn obwohl ich aus dem Inka nicht herausbrachte, wo der Schatz war, und er wegen meiner Fragen auch misstrauisch wurde, wollte es das Schicksal, dass ich auf andere Weise erfuhr, wo dieser Reichtum auf uns wartet.
    Nicht lange, nachdem ich davon erfahren hatte, kehrte ein spanischer Landsknecht allein vom Río Muyupampa zurück, der eine Geschichte erzählte, die ihm niemand glauben wollte. Alle meinten, er sei verrückt geworden, denn er stotterte und schwafelte vom Teufel, dem er begegnet war, und einem Schatz, den er gesehen hatte. Ich aber hörte ihm zu, denn mir wurde schnell klar, welche wertvolle Auskunft der Mann geben konnte.
    Dieser Juan de la Torre war mit Alonso de Alvarado auf der Suche nach El Dorado gewesen, doch unterwegs hatten sie ihn und einige andere Christen krank in einem Dorf am Río Muyupampa zurückgelassen. Die Indios dort aber hatten ihnen von einer großen Karawane mit Gold und Silber aus dem Westen berichtet. Diese Reisenden hatten viele Boote gebaut, und einer der Indier hatte die Reisenden bis zu einem Land geführt, das sie niemals betraten. Juan de la Torre und seine Landsleute hatten die Indios gebeten, sie ebenfalls dorthin zu bringen. Doch nur er war zurückgekehrt. Ich glaubte ihm als Einziger, weil ich durch göttliche Fügung zuvor die Geschichte des Inka gehört hatte.
    De la Torre hatte sich alles gut eingeprägt. Und so beschrieb er mir den Weg:
    Macht Euch auf den Weg von San Juan de la Frontera zur Encomienda des Luis Valera im Nordosten, die Jubilla heißt. Erreicht Ihr das Tal, in dem das Dorf liegt, so sucht das südöstliche Ende, wo der Río Chiriaco beginnt und die Höhen des Vulkans Cerro Azul vor Euch im Norden aufsteigen. Steigt in den Schluchten Richtung Ostnordost in die Berge, den Azul zur Linken, hinauf zu den Lagunen von Siete. Passiert die südlichen Seen und steigt in das grüne Tal Richtung Norden und/spg Norde folgt ihm auf allen Windungen. Ihr werdet auf einen Bach stoßen, der zu einem Fluss wird. Hütet Euch vor den

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