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Na endlich Liebling

Na endlich Liebling

Titel: Na endlich Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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schön fest und tief im Waschhaus geschlafen hätte.«
    Justin sagte ärgerlich: »So hilflos ist Philip Ross doch nicht. Er kann schon auf sich und Sally aufpassen.«
    Mitleidig sah Percy ihn an. »Das Dumme an dir und deinesgleichen ist, daß ihr den Tatsachen nicht ins Auge seht. Du möchtest, daß alles gut und schön ist, und glaubst, so ist es dann auch. Ich hätte dafür sorgen sollen, daß dieses Mistvieh heute abend nicht heimkommt!«
    Justin stand auf. »Zu deiner Beruhigung könnte ich Sally ja anrufen. Sonst treibt’s dich die halbe Nacht um. Aber es ist bestimmt alles in Ordnung.«
    Sally war anscheinend anderer Meinung. Ihre Stimme klang erregt, sie sprach sehr leise. »Ja, er ist da...Wo? Hier im Haus. Er will nicht schlafen gehen... Oh, Bill!...«
    Es hörte sich an, als ob sie den Tränen nahe sei. Beruhigend sagte er: »Schon gut! Nur keine Aufregung! Ich komme und helfe Ihnen. Mit dem Auto — das geht schneller.«
    Er wandte sich zu dem besorgten Percy. »Diesmal hattest du recht. Es scheint doch nicht alles in Ordnung zu sein. Ich nehme den Wagen und rufe dich von dort aus an.«
    »Sollten wir nicht Clive anrufen? Von Rechts wegen ist das doch seine Sache.«
    »Zum Kuckuck! Von Rechts wegen hätte er heute dorthin kommen müssen, um auf sein Mädchen aufzupassen!«
    »Aber Bill! Clive wäre es gewiß nicht recht, wenn...«
    Justin ließ sich auf nichts ein. Er stolperte in der Eile über Flick, der ihm vorausgerannt war, stieß ihn zur Seite und war schon davon.
    Percy zog die Stirn in tiefe Falten und ließ einen langen Pfiff hören.
     
     

8
     
    Justin machte die Fahrt in Rekordzeit. Flick hatte unbedingt dabeisein wollen; durch einen kühnen Sprung und eine waghalsige Klettertour durchs offene Fenster war er ins Auto gelangt und winselte nun empört, als er dort von einer Ecke in die andere rutschte.
    Das Wohnzimmer war dunkel und leer, eines der großen Fenster stand offen. Die Veranda lag im vollen Licht des Mondes. Aber hinter diesem Frieden schien etwas Unheimliches zu lauern. Justin hörte durch die dünne Wand Sallys Stimme. Sie sprach halblaut und erregt, doch mit einem Unterton der Angst, der ihn rasend machte. »Bitte, lassen Sie das! Nicht doch! Gleich kommt mein Vater und...«
    »Ach hör doch auf mit deinem Vater! Der kann mich... Der alte faule Kerl taugt zu nichts! Komm, meine Süße...«
    Doch da flog die Küchentür auf, und wie ein Wirbelsturm stürzten zwei Gestalten herein. Die größere versetzte Alf zwei kräftige Fausthiebe und riß Sally aus seinen Armen. Die kleinere packte den Lümmel beim Schienbein und knurrte. Sally kamen die Tränen. Justin drängte sie ins Wohnzimmer, riß Flick mit einiger Mühe von Alfs Schienbein und stieß ihn hinterdrein. Sein Zorn war jetzt auf dem Siedepunkt; er hörte weder auf Sallys Bitten noch auf das verzweifelte Bellen des Hundes, der um einen Kampf gebracht wurde, nach dem sein kriegerisches Herz so glühend verlangte.
    Das Weitere geschah schnell. Alf, dem alle Liebesgefühle vergangen waren, wurde durch die Spülküche ins Waschhaus geschleift. Justins Lippe blutete heftig, aber seine Augen zeigten einen Ausdruck, der seine städtischen Freunde überrascht hätte.
    Mit lautem Knall schlug er die Tür zu und kehrte ins Wohnzimmer zurück. Sally kauerte in einem Stuhl und hielt sich die Ohren zu, während Flick ihr tröstend den Nacken leckte. Justin klopfte ihr liebevoll auf die Schulter. »Schon geschafft! Wo ist der Waschhaus-Schlüssel?«
    Sie sah verwirrt zu ihm auf. »Wir haben keinen. Der ist schon seit Jahren verschwunden. Vater wollte immer... Bill, Sie sind ja verletzt! Sie bluten ja!«
    »Nur eine aufgeschlagene Lippe, aber ich blute immer wie ein Schwein«, sagte Justin. Er paßte seine Ausdrucksweise der neuen Umgebung an. »Kein Grund zur Aufregung. Morgen werde ich aussehen wie ein Rüsseltier, und in ein paar Tagen ist alles wieder gut.«
    Aber sie sprang auf und versuchte, das Blut mit ihrem winzigen Taschentuch abzuwischen.
    »Es tut mir so schrecklich leid... Was haben Sie mit Alf gemacht?«
    »Augenblicklich schläft er friedlich im Waschhaus, aber ich möchte die Tür abschließen für den Fall, daß er aufwacht und auf Rache sinnt. Haben Sie nicht ein paar andere Schlüssel? Oder soll ich ihn in die Toilette sperren?«
    Die Vorstellung, wie Alf eingezwängt in dem winzigen Raum die Nacht verbringen würde, reizte ihn zum Lachen. Aber zu seiner Überraschung errötete Sally. »Leider haben wir auch dafür

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