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Na endlich Liebling

Na endlich Liebling

Titel: Na endlich Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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deine Erlaubnis überall in unserem Haus schlafen, wie es mir paßt.«
    Plötzlich kam Justin die Komik der Situation zu Bewußtsein, und zwar wie gewöhnlich im falschen Augenblick. Er lachte, legte die Hand besänftigend auf den vorwärtsdrängenden Flick und sagte: »Das ist doch lächerlich! Wir wollen doch aus einer Mücke keinen Elefanten machen!«
    »Lächerlich? Nennen Sie das lächerlich, wenn ihr hier die Nacht Wange an Wange verbringt?« schnaubte der junge Mann in der Tür.
    »Na, na! So war’s ja gar nicht! Eher könnte man sagen: Knie an Knie! Das kommt davon, weil es hier so eng ist. Es ist wirklich kein Grund zur Aufregung, Kennedy. Alf kam betrunken heim und war völlig außer Rand und Band. Als Sally mir das am Telefon sagte, fuhr ich natürlich hierher.«
    »Natürlich!« sagte Clive eiskalt und sehr höflich. »Sally, darf ich vielleicht fragen, weshalb du nicht mich angerufen hast?«
    »Weshalb? Ich habe überhaupt niemand angerufen. Bill hat hier angerufen und kam sofort her. Eigentlich war mir das auch lieber. Er — er ist so nett zu mir.«
    Jetzt wurde die Sache kompliziert. Justin hatte ihr so viel Keckheit nicht zugetraut. »Es war purer Zufall«, warf er hastig ein. »Alf kam mit einer kräftigen Schlagseite in den Laden und wollte noch mehr Schnaps haben. Percy schickte ihn heim, weil er annahm, daß Sie oder ich hier wären.« Das klang alles so falsch! Kleinlaut fuhr er fort: »Da klingelte ich bei Sally an und merkte, daß sie etwas in Angst war. Das beste war daher, ins Auto zu steigen und schleunigst hierher zu fahren.« Dann fiel ihm plötzlich etwas ein. »Wo haben denn Sie davon erfahren?«
    »Percy hat versucht, mich zu erreichen, aber ich war ausgegangen. Als er mich schließlich doch erwischte, fuhr ich sofort los. Wenigstens Percy behielt einen klaren Kopf.«
    Das stimmte. Nicht zum erstenmal entdeckte Justin bei dem Posthalter überraschende Eigenschaften. Aber morgen würde er ihm schon sagen, was er von seiner Einmischung hielt!
    In das nachdenkliche Schweigen hinein sagte Sally, jetzt etwas ruhiger und fast bittend: »Na, es war doch gut, daß du gekommen bist, Clive. Es tut mir leid, daß ich so unfreundlich war, aber du machst immer gleich so einen Wirbel... Jedenfalls weißt du nun, daß alles in Ordnung ist. Bill bleibt heute nacht hier und schickt Alf morgen weg, und ich brauche weiter keine Hilfe.«
    »Besten Dank. Und du hast die Absicht, heute nacht mit Wallace aufzubleiben?«
    Sally errötete und entgegnete rasch: »Das ist doch das wenigste, daß ich ihm Gesellschaft leiste, wenn er so freundlich ist.«
    Allmählich geriet Justin in Verzweiflung über die beiden, auch über Sally. »Es ist ja nun alles gut. Ich brauche wirklich niemand, der mir Gesellschaft leistet. Das hatte ich schon zu Sally gesagt. Gehen Sie doch zu Bett! In vier Stunden wird es Tag sein.«
    »Gut, wenn Ihnen das lieber ist«, sagte sie nachgiebig. »Und du kannst ja heimgehen, Clive. Trotzdem, ich danke dir!«
    Kennedy grunzte und ließ sich in den freien Stuhl fallen. »Ich habe keine Lust, nach Haus zu fahren. Sei doch nicht so unvernünftig, Sally! Ich möchte nicht wissen, was die Leute sagen würden, wenn...«
    »Die Leute!« rief Sally und wies mit dramatischer Gebärde in die Dunkelheit. »Welche Leute denn?«
    Als überraschende Antwort auf ihre Frage hörte man draußen Schritte. Sally hielt den Atem an. »Unsinn!« flüsterte sie. »Das kann doch nicht sein! Drei Leute in einer Nacht!«
    Aber es war doch so. Auf die Schritte folgte ein lautes energisches Klopfen an der Küchentür. Schweigend sahen die drei einander an, dann ging Clive hinüber und öffnete scheinbar gelassen die Tür.
    »Ach, guten Abend, Mrs. Lawton! Das ist aber ein später Besuch!« Er behielt die Klinke in der Hand, ohne die Tür weiter zu öffnen und die Dame herein zu bitten. Aber es hätte noch ganz anderer Kniffe bedurft, um sie abzuwimmeln. Gewandt schlängelte sie sich an ihm vorbei; verschämt und unbeholfen folgte ihr Gemahl. Sally und Justin blickten sie verdutzt an. Plötzlich bemerkten sie, daß die Tür zur Spülküche offen stand und dort eine Menge Kissen und Decken umherlagen. Nur Flick bewahrte seine Haltung und knurrte drohend.
    »Du lieber Himmel! Guten Abend, Sally! Haben wir Sie bei Ihrer Party gestört?«
    Trotz ihrer Jugend und ihrer geringen Größe konnte Sally sehr würdevoll aussehen. »Nein, nein, Mrs. Lawton«, sagte sie ruhig, »es sind nur Clive und Bill da.«
    Leider hörte man

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