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Na endlich Liebling

Na endlich Liebling

Titel: Na endlich Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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Betreuung des Ladens und des Telefons beauftragt.
    Zum letztenmal fuhren sie in dem alten Lieferwagen die Straße hinauf. Flick saß diesmal auf dem Vordersitz nahe an Justin. Justin legte die Hand auf Flicks Kopf und streichelte ihn. Er würde Flick vermissen.
    Sie waren fast die letzten. Justin betrachtete diese Menschen, die er im Laufe des letzten Vierteljahres kennengelernt hatte, und wunderte sich, wie fest die freundschaftlichen Bande doch waren, die sich da angeknüpft hatten. Erheitert stellte er fest, daß der wiederhergestellte Hausherr heute abend keinen Versuch machte, die Gäste mit Kultur zu füttern. Als Justin mit Percy die Veranda betrat, spielte das Grammophon einen modernen Twostep. Diana, John, Sally und Clive tanzten. Im Hintergrund saß strahlend Philip Ross mit Miß McLean an seiner Seite.
    »Die eine Hauptperson ist da«, rief Diana. »Aber wo bleibt die andere? Elaine wollte doch nicht so spät kommen.«
    »Sie bringt Mrs. Neal mit; vielleicht sind sie aufgehalten worden«, meinte Sally.
    »Ich hatte sie seit Tagen nicht gesehen«, sagte Percy und ließ sich gemütlich an der Seite des Gastgebers nieder. »Aber heute nachmittag kam sie zum Postbus und holte bei Sam ein Paket ab. Sie kam aber nicht zu mir herein.«
    Da hörten sie Elaines Wagen die Auffahrt herauffahren, und alle stürmten hinaus, um sie zu begrüßen. Arm in Arm mit Mrs. Neal kam Elaine die Stufen herauf und stand nun lächelnd vor ihnen: lang und schlank, fast um einen Kopf größer als ihre dunkle, lebhafte Gefährtin. So schön hatte Justin sie noch nie gesehen, trotz ihren roten Händen und den Sommersprossen auf der Nase. Sie trug ein weißes Kleid und hatte einen blauen Schal um die Schultern gelegt. Die Flechten ihres blonden Haares leuchteten golden im Lampenlicht. Heute übertraf Elaine alle, selbst die bezaubernde Diana.
    Er blickte zu Sally hinüber. Welch ein Dummkopf er doch gewesen war! Und nun war es zu spät. Wie er Elaine kannte, für immer zu spät.
    Es wurde ein schöner Abend. Alle waren fröhlich und auch ein wenig traurig. Der nächste Tag bedeutete das Ende dieser Zeit und für Justin auch das Ende eines Lebensabschnittes.
    »Never again«, erklang die Walzermelodie. Sally tanzte mit Justin. Sie sah zu ihm auf, aus ihren Augen sprach noch immer die alte kindliche Bewunderung. Aber gegen diese Gefahr war er jetzt gefeit.
    Bei Tisch verkündete Mrs. Neal: »Auch ich muß heute Abschied nehmen. Ein Interessent hat mir einen guten Preis für das Hotel geboten. Ich glaube, daß er der richtige Mann ist und es gut führen wird.«
    »Ist er denn auch bereit, sich überall einzusetzen?« fragte Diana. »Wenn er das nicht tut, paßt er nicht hierher, nicht wahr, Percy?«
    Percy stimmte nicht in das allgemeine Gelächter ein. Er blieb ernst und sagte: »Es wäre mir nicht recht, wenn das Haus in schlechte Hände käme. Wenn er auch vielleicht nicht so tüchtig ist wie Sie, Mrs. Neal, kann ein braver Mensch hier doch noch viel lernen.«
    »Ich glaube, er ist schon der Richtige. Zwanzig Jahre lang hat er eine Farm mitten im Busch betrieben; er versteht die Menschen hier und wird keine städtischen Sitten einführen. Und — ja, Diana, ich glaube wohl, daß er sich überall einsetzen wird.«
    »Na, das ist eine gute Nachricht für Sie — für uns ist sie allerdings betrüblich«, meinte John.
    Ihre lachenden Augen wurden ernst. »Ach, für mich ist’s auch traurig. Ich war hier glücklich, so glücklich, wie es unter diesen Umständen möglich war. Ich werde Totara nie vergessen. Aber Colins Gesundheit wird sich in Australien bessern... Ich wollte, er wäre heute hier und könnte Sie alle kennenlernen... Ich werde ihm von euch allen erzählen.«
    Zum Schluß des Abends gab es noch eine Überraschung.
    Diana gab Percy einen kleinen Stoß und sagte: »Los, Percy! Du hast dir heute nachmittag bestimmt eine Rede ausgedacht. Jetzt heraus damit!«
    Alle lachten. Percy warf Diana einen vorwurfsvollen Blick zu, aber er begann: »Also, Leute, wahrscheinlich werden wir Elaine und Bill sehr vermissen. Sie haben uns tüchtig aufgemuntert, besonders Bill.« Die anderen lachten, was Percy mit Befriedigung zur Kenntnis nahm. »Bill war mir eine gute Hilfe; er hat nie gemurrt und war sehr willig — wenigstens meistens. Mrs. Neal wird Elaine auch vermissen. Aber sie müssen nun wieder in die Stadt. Das ist schlimm für die beiden, und da dachten wir, wir möchten ihnen was mitgeben.«
    »Ein kleines Zeichen unserer Liebe!«

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