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Nach all den Jahrmilliarden

Nach all den Jahrmilliarden

Titel: Nach all den Jahrmilliarden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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Jahren zurückblicken kann. Und die Calamorianer sind sogar noch jünger, und …“
    „Wir haben den Beweis dafür, daß die Erhabenen in der Lage waren, eine Zeitspanne von 250 Millionen Jahren zu überleben, Jan. Wir wissen also, sie waren standfest. Sie könnten sehr wohl noch …“
    „Was ist mit den evolutionären Wandlungen? In einer Milliarde Jahre müßten sie sich völlig verändert haben!“
    „Glaubst du nicht, sie könnten ihre eigene genetische Instabilität kontrollieren?“ fragte ich. „Ein so konservatives Volk wie sie hätte keine zufälligen Mutationen zugelassen. Es würde dafür sorgen, daß es intakt bleibt und sich nicht verändert.“
    „Und was ist mit den natürlichen Ressourcen ihres Heimatplaneten? Wären die nicht schon längst erschöpft?“
    „Wer sagt denn, daß sie noch auf ihrer Ursprungswelt leben?“
    Jan war nicht überzeugt. Ich muß zugeben, ich war es auch nicht. Den Gedanken, eine Spezies könnte eine Zivilisation über eine so lange Zeitspanne wie eine Million Jahre aufrechterhalten, kann sich ein erdgeborener Mensch wie ich nicht bewußtmachen. Aber davon zu sprechen, mehr als eine Milliarde Jahre zu überleben – der Verstand weigert sich sogar, es sich nur vorzustellen.
    Und doch … Lorie, ich möchte, daß es sie noch gibt irgendwo dort draußen. Ich kann den Gedanken nicht ertragen, solche Größe könnte ein Ende finden und aus dem Universum verschwinden. Der Letzte der Erhabenen, der Tod einer Millionen von Jahren alten Zivilisation, keine Schwungkraft mehr, kulturelle Erschöpfung gewissermaßen – ich weigere mich, es zu glauben. Vielleicht aus diesem Grund: Den Untergang der Erhabenen zu akzeptieren hieße, man hielte es für ebenso unvermeidlich, daß eines Tages die menschliche Kultur untergeht. Niemand von uns rechnet wirklich mit der Möglichkeit des eigenen Todes. Erst recht nicht mit der des Todes der ganzen Spezies, der Zivilisation. Ich glaube an die Unvergänglichkeit der menschlichen Rasse – ich kann nicht anders. Und wie könnte ich dann erst an den Untergang dieses viel größeren Volkes glauben? Nein. Ich rede mir ein, daß sie sich irgendwo in weiter Ferne noch ans Leben klammern, in einer anderen Galaxis, selbst wenn sie vielleicht vergessen haben, daß sie einstmals eine Nachbargalaxis besuchten. Eine Milchstraße, in der sich intelligentes Leben noch nicht entwickelt hatte. Unseres.
    Nun gut. Das sagt also dein verrückter Bruder, und er beweist damit die gleiche verklärte Romantik, mit der er immer hausieren gegangen ist. Du würdest mir antworten, ich hätte nicht die richtige wissenschaftliche Einstellung zur Objektivität. Und vielleicht hättest du recht damit.
    Ich stelle fest, ich bin noch nicht dazu gekommen, dir einiges darüber zu erzählen, was wir bisher zustande gebracht haben.
    Das grundlegende Problem bei der Beschäftigung mit Fundstellen von Hinterlassenschaften der Erhabenen besteht darin, daß ihr ungeheures Alter die Anwendung üblicher Verfahren archäologischer Untersuchungsmethoden unmöglich macht. Wir sind eher Paläoarchäologen als reine Archäologen. Wir können nicht einfach den Sand oder die Erde von einem Fundort schaufeln, so wie es die Jungs bei einer Ausgrabung in Ägypten oder New Mexico handhaben, um danach die Artefakte ans Tageslicht zu fördern. Sand und Erde von mehr als einer Milliarde Jahre verwandeln sich in Stein. Wir müssen alle unsere Funde aus massivem Fels meißeln.
    Bis zu einem gewissen Grad können wir dazu auf Standardverfahren zurückgreifen. Wir räumen die Überlagerungen aus verschiedenen Bodenschichten mit Motorschaufeln, Handwerkzeugen und Bulldozern beiseite, einschließlich Dinamonianern wie Mirrik. Doch wenn das Herz der Fundstelle freigelegt ist, müssen wir Unterdruck-Bohrkerne verwenden. Die schälen den Fels buchstäblich Molekül für Molekül ab und enthüllen die Artefakte, die wir suchen. Wenn der Operateur der Unterdruck-Bohrkerne nicht ganz auf Zack ist, wird er wahrscheinlich auch ein paar Moleküle der Artefakte abkratzen, bevor er den Bohrer anhalten kann.
    Bisher war Kelly praktisch perfekt. Sie hat in eine eher unbedeutende Einlagerung hineingeschnitten, aber das ist verzeihlich. Bis auf diesen Schnitzer hat sie die Fundstelle wirklich gekonnt freigelegt. Ich nehme all das Zeug zurück, das ich im ersten Würfel über die Unzulänglichkeiten eines androidischen Operateurs von Unterdruck-Bohrkernen gesagt habe.
    Wir waren den größten Teil der Woche damit

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